Gegen Juve gerieten die Mailänder rasch ins Hintertreffen, lagen schon nach vier Minuten zurück: Pjanic packte einen wunderbaren Steilpass in den Lauf von Dybala aus, der gekonnt zum 1:0 vollstreckte (4.). Ein Traumstart für die Turiner, bei denen Khedira von Anfang spielte. Und die Gäste hätten ihren Vorsprung sogar noch ausbauen können, Ronaldo traf aber nur den Querbalken (10.).
Danach sammelte sich Inter jedoch, fand allmählich besser ins Spiel und bekam dann auch noch ein Geschenk: De Ligt spielte Handball im eigenen Strafraum, Martinez verwandelte den folgenden Elfmeter sicher ins linke untere Eck zum 1:1-Ausgleich (18.). Pech hatte etwas später Sensi, der früh verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste (Vecino, 34.).
Am Ergebnis änderte das nichts - und das aus zwei Gründen. Einerseits wurde die Begegnung nickeliger und damit auch hektischer, was zu Lasten des Spielflusses ging. Andererseits wurden die spärlichen sich bietenden Chancen nicht genutzt - Martinez (28.) vergab auf der einen, Ronaldo (41.) auf der anderen Seite.
Durchgang zwei: Juve agiert, Inter reagiert
Große Freude: Romelu Lukaku und Lautaro Martinez (r.) bejubeln das zwischenzeitliche 1:1. imago images
Nach dem Seitenwechsel übernahm Juve das Kommando, war nun präsenter in den Zweikämpfen und ob der Überlegenheit im Mittelfeld insgesamt besser drin im Spiel. Inter reagierte nur noch, hielt dem gegnerischen Druck aber durchaus stand - und die Partie damit weiter offen.
Der Rekordmeister schlug aus seiner Druckphase kein Kapital, auch weil Dybala knapp verzog (56.). Juve musste dann miterleben, wie Inter zurückkam und selbst wieder Akzente setzte (Vecino, 69.). Turins Coach Maurizio Sarri reagierte, brachte Bentancur, Higuain (beide 62.) und etwas später Can (71.).
Das sollte sich bezahlt machen, denn in der 80. Minute leitete Ronaldo den Ball weiter zu Bentancur, der das Auge für den startenden Higuain hatte. Dieser bedankte sich und schob überlegt aus acht Metern locker zum 2:1 ein.
Inter Mailand gab sich nicht geschlagen, probierte es noch einmal und rannte in der Schlussphase unermüdlich an. Gegen clevere Turiner, die auch mal zur "rechten Zeit" foulten und auch die eine oder andere Gelbe Karte in Kauf nahmen, verpufften die Mailänder Angriffe jedoch. Folglich brachte Juve den Auswärtssieg über die Bühne, fügte Mailand die erste Saisonniederlage in der Liga zu und schob sich selbst in der Tabelle auf Platz eins.