Inter-Coach Luciano Spalletti setzte im Vergleich zum jüngsten 0:0 bei Udinese Calcio - dem dritten Unentschieden in Folge nach zwei 1:1 gegen die Roma und Juventus - auf vier Wechsel in der Startelf: Miranda und Cedric verteidigten für de Vrij und d'Ambrosio, im Mittelfeld durfte Vecino für Brozovic ran - und in der Sturmspitze begann Topstar Icardi anstelle von Youngster Martinez.
Perisic ein Lichtblick gegen seinen Lieblingsgegner
Weil die Konkurrenz im Kampf um die Königsklassen-Tickets geschlossen vorgelegt hatte, durfte Inter sich gegen den Tabellenletzten keinen Patzer erlauben. Die Nerazzurri legten entsprechend fokussiert los und schnürten den Underdog in der eigenen Hälfte ein, taten sich beim Finden von Lücken aber zunächst schwer. Die beste (Halb-)Chance bot sich Perisic, für den die Gialloblu als Lieblingsgegner galten - in den vergangenen vier Duellen mit Chievo hatte er schließlich sechsmal getroffen. Der ehemalige Dortmunder und Wolfsburger konnte Gästekeeper Semper mit seinem Kopfball aus spitzem Winkel links vor dem Tor jedoch nicht überlisten (7.).
Auch in der Folgezeit kam die Inter-Offensive gegen den engmaschigen Defensivverbund Veronas nicht wirklich ins Rollen. Wieder war es Perisic, der ein Ausrufezeichen setzte. Bei seinem wuchtigen Abschluss halblinks vor dem Tor war Semper jedoch mit einer Fußabwehr zur Stelle (28.). Dass es nach Ecken kurz vor der Pause 10:0 für die Hausherren stand, konnte die Heimfans nicht gnädig stimmen - in Minute 38 hallten erste Pfiffe durchs Giuseppe Meazza. Doch just in dem Moment, als die Stimmung zu kippen drohte, nahm Politano an der Strafraumkante Maß und traf mit einem platzierten Linksschuss flach und mithilfe des rechten Innenpfostens zum 1:0 (39.). Perisic war auch hier entscheidend beteiligt gewesen, weil er die Aktion mit gutem Nachsetzen vor dem Sechzehner auf den Weg gebracht hatte.
Vignato begehrt auf - Semper hält Verona lange im Spiel
Auch nach der Pause zeigte das längst abgestiegene Schlusslicht, dass es mit der Saison und speziell dieser Partie noch nicht abgeschlossen hatte. Veronas Youngster Vignato kam halblinks an der Strafraumkante gar aussichtsreich zum Abschluss, schlenzte das Kunstleder aber am langen Pfosten vorbei (54.). Danach nahmen die Nerazzurri zwar wieder das Heft des Handelns in die Hand, scheiterten aber bei einer Doppelchance, als Semper erst gegen Politano (von der Strafraumkante) und dann gegen Perisic (im Nachschuss) zur Stelle war (58.).
Perisic, der in fast jede Chance der Hausherren verwickelt war, hatte kurz darauf infolge eines überfallartigen Vorstoßes und auf Vorarbeit von Nainggolan die Vorentscheidung auf dem Fuß. Der Kroate hatte halblinks zwölf Meter vor dem Tor jede Menge Raum und Zeit, zielte mit seinem Flachschuss aber nur an den rechten Pfosten (64.). Trotz erdrückender Ballbesitzwerte Inters (70:30 nach einer Dreiviertelstunde) wollte der zweite Treffer nicht fallen, so blieb die Partie offen - und die Stimmung auf den Rängen hörbar angespannt. Auch die Überzahl nach einer Ampelkarte für Rigoni (76.) half den Hausherren zunächst nicht beim Toreschießen. Das Schlusswort war dann aber verdientermaßen Perisic vorbehalten, dem ein Pfosten-Abpraller Cedrics auf Höhe des Elfmeterpunkts vor die Füße fiel. Der starke Kroate ließ sich nicht zweimal bitten und netzte im fünften Duell mit Lieblingsgegner Chievo zum siebten Mal ein - die Entscheidung (86.), mitsamt der Gewissheit, Serie-A-Rang drei wieder erobert zu haben.