3. Liga

Ingolstadts Manko: Sechs Stürmer, aber kein guter Sturm

Nur 24 Tore in 17 Drittligapartien

Ingolstadts Manko: Sechs Stürmer, aber kein guter Sturm

Vier Tore sind zu wenig: Ingolstadts Stürmer Pascal Testroet.

Vier Tore sind zu wenig: Ingolstadts Stürmer Pascal Testroet. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Ein Blick auf die Körpergröße genügt schon: Besonders unterschiedlich sind die Angreifer des FC Ingolstadt nicht. Zwischen 1,85 Meter und 1,87 Meter messen die sechs Stürmer im Kader von Trainer Rüdiger Rehm, darunter Königstransfer Pascal Testroet (32, Sandhausen, 700000 Euro Ablöse) und Verpflichtung Moussa Doumbouya (24, Hannover II).

Was zum Saisonbeginn noch ein offenes Rennen war, fuhr sich schnell ein: Testroet, Doumbouya und Patrick Schmidt (29) kamen immer besser in Tritt und teilten sich die Startelfeinsätze auf. Für Justin Butler (21) blieb nur die Rolle des Kurzarbeiters (13 Spiele), während für den Top-Einkauf des letzten Winters, Valmir Sulejmani (26, Hannover), oft nicht mal Platz im Kader war (vier Spiele).

Llugiqi nutzt seine Chance als Linksaußen

Eigengewächs Arian Llugiqi (20) entging dem Hauen und Stechen dank seiner Vielseitigkeit. Da Linksaußen Maximilian Dittgen wegen einer Muskelverletzung noch kein Punktspiel im FCI-Trikot bestreiten konnte, erhielt er auf dessen Position eine Chance. Diese nutzte er und stand seit dem 8. Oktober beim Auswärtsspiel gegen 1860 München bis auf eine Partie in jeder Startelf. Zuletzt wurde er nach der Systemumstellung in der Dreierkette sogar als linker Schienenspieler benötigt.

Trotz der durchaus vorhandenen Qualität und individuellen Stärke in diesem Ensemble gibt es einen entscheidenden Nachteil: Der Schanzer Sturm ist zu leicht ausrechenbar. Dies belegen die mageren 24 Tore in 17 Drittligaspielen, was der zweitschwächste Wert der Top-7-Teams ist. Gerade in den engen Partien fällt auf, dass Ingolstadt oft nicht in der Lage war, eine knappe Führung auszubauen.

Zwei Abgängen schmerzen

Was im Kader fehlt, sind Angreifer mit Tempo, die in der Lage sind, solche Spiele zu entscheiden. Und hier machen sich die Abgänge von Dennis Eckert Ayensa (Saint-Gilles) und Fatih Kaya (Sint-Truiden), die zu zwei belgischen Erstligisten wechselten, bemerkbar. Es ist davon auszugehen, dass der sportlichen Leitung dieses Manko nicht entgangen ist.

Ob der FCI tatsächlich noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlägt hängt in der Offensive davon ab, wie sich Schmidt nach seiner Knie-OP erholt und "ob noch Spieler im Kader mangels Einsatzzeiten eine Luftveränderung anstreben", erklärt Rehm. Klar ist für ihn, dass größere Veränderungen im Kader nicht stattfinden werden, aber "wenn wir denken, dass uns auf einer bestimmten Position noch eine Verstärkung guttut, werden wir reagieren". Dann wird dieses Thema sicher noch einmal richtig Fahrt aufnehmen.

Bernd König

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