3. Liga

Imhof wütend: "Fünf Kilo weniger, und dann kann ich auch noch mitlaufen"

Diekmeier versteht die Kritik nicht ganz

Imhof wütend: "Fünf Kilo weniger, und dann kann ich auch noch mitlaufen"

Matthias Imhof musste sich nach der ersten Halbzeit gegen den SC Freiburg II seinen Frust am Mikrofon von der Seele reden.

Matthias Imhof musste sich nach der ersten Halbzeit gegen den SC Freiburg II seinen Frust am Mikrofon von der Seele reden. IMAGO/foto2press

Der SV Sandhausen rehabilitierte sich für den schwachen Auftritt in Köln - inklusive der ersten Niederlage in 2024 - und gewann gegen den Tabellenletzten, die Zweitvertretung des SC Freiburg, mit 1:0. Ein "enorm wichtiger" Sieg für das Team von Jens Keller, wie der Trainer am Mikrofon von MagentaSport bestätigte, springen die Sandhäuser doch vor dem direkten Duell mit dem SSV Ulm 1846 Fußball nächste Woche (Sonntag, 19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) - zumindest über Nacht - auf drei Punkte an den von den Spatzen belegten Relegationsrang drei heran. 

Spielbericht

Dennoch ist nach dem knappen Sieg Gesprächsbedarf in der Kurpfalz angesagt - vor allem dank der Halbzeitansprache von Sportdirektor Matthias Imhof. Denn der 55-Jährige ließ bei seiner Analyse am Mikrofon von MagentaSport kein gutes Haar an seinem Team: "Ich bin extrem enttäuscht vom Auftritt der Mannschaft. Das war wirklich gar nichts von unserer Seite", schimpfte Imhof über die Leistung der Sandhäuser im ersten Abschnitt, bevor der ehemalige Mittelfeldspieler der Stuttgarter Kickers nachlegte: "Alles, was wir uns vorgenommen haben, ist nicht eingetroffen."

Auch die Pfiffe, die nach einem Rückpass zu Torhüter Nikolai Rehnen erstmals Mitte der ersten Halbzeit von der Tribüne ertönten, billigte der gebürtige Erlenbacher: "Ich habe da komplettes Verständnis für die Fans. Wenn ich sehe, wie unsere Jungs da rummachen, wie sie stehen." "Fünf Kilo weniger, und dann kann ich auch noch mitlaufen. Wahnsinn", echauffierte sich Imhof, um kurze Zeit später mit seiner Schelte weiterzumachen: "Die Jungs müssen sich auch mal selber in den Arsch treten und sich mal selber hinterfragen, was sie hier alles aufs Spiel setzen. Welche Möglichkeiten sie haben, was wir ihnen auch bieten. Und was dann in den letzten eineinhalb Spielen zurückgegeben wird. Das war von der 1. bis zur 46. Minute gar nichts", so das abschließende Urteil des Sportdirektors. 

Keller bleibt "sachlich und ruhig"

Wenig verwunderlich sahen das nicht alle Sandhäuser so kritisch wie der 55-Jährige. So musste auch der zur Halbzeit eingewechselte Dennis Diekmeier erstmal klarstellen, dass er die Kritik - auch in dieser Art und Weise - "nicht ganz verstehen" kann. Natürlich war der 34-Jährige ebenfalls unzufrieden mit der Leistung der ersten 45 Minuten ("Die Mannschaft wollte, aber uns haben ein bisschen die Tiefenläufe gefehlt. Ein bisschen auch die Mentalität, das Spiel gewinnen zu wollen."), dennoch freute sich Diekmeier über die Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt: "Das haben wir dann geändert und richtig Druck und Power in die Partie bekommen. Das war dann ganz gut."

In dieselbe Kerbe schlug auch SVS-Trainer Jens Keller, der zwar ebenfalls nicht begeistert von der Perfomance war, aber im Gegensatz zum Sandhäuser Sportdirektor nicht gesehen hatte, "dass seine Jungs nicht wollten" und vor allem seine Kritik zur Pause "sachlich und ruhig" vorgetragen habe. Denn es stehe immerhin auch noch ein Gegner auf dem Platz, der es den Kurpfälzern am Freitagabend "unheimlich schwer" gemacht habe. 

mwe

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