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Hürzeler: "Ein Schlag ins Gesicht"

St. Paulis Trainer hadert mit Derby-Ergebnis und verweigert Walter den Handschlag

Hürzeler: "Ein Schlag ins Gesicht"

St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler auf der Pressekonferenz nach der knappen Niederlage im Stadtderby mit dem Hamburger SV.

St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler auf der Pressekonferenz nach der knappen Niederlage im Stadtderby mit dem Hamburger SV. IMAGO/Susanne Hübner

Den obligatorischen Handschlag mit dem gegnerischen Trainer ließ Hürzeler nach dem Ende der Pressekonferenz im Inneren des Volksparkstadions ausfallen und verließ das Podium nach dem offiziellen Teil, ohne Tim Walter eines Blickes zu würdigen. Die Gründe dafür lässt er auch in der anschließenden kleinen Medienrunde etwas im Verborgenen. Offenbar hatte sich St. Paulis Bank von Walters Co-Trainer nach Abpfiff eines denkwürdigen Derbys provoziert gefühlt.

Hürzeler: "Enttäuschung ist riesig"

Der 30-Jährige erklärt: "Ich bin so erzogen worden, dass ich im Erfolg bescheiden bleibe und im Misserfolg Größe zeige. Das haben einige nicht gemacht. Ich kann nur sagen, ich habe während der ganzen Partie nichts in Richtung der HSV-Bank gemacht." Dafür macht er seinem Frust Luft: "Die Enttäuschung über die Niederlage ist riesig." Und die Gründe sind schnell genannt: "Fußballerisch war es ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, hinsichtlich der Verteidigung ein Schritt zurück. Wir dürfen hier nicht vier Tore kriegen. Das ist zu viel, um beim HSV etwas zu holen."

Nur drei Treffer hat St. Pauli in den ersten zehn siegreichen Partien unter Hürzeler kassiert, gleich sechs, also doppelt so viele, waren es nun in den jüngsten beiden Partien gegen Braunschweig (1:2) und den HSV (3:4).

"Eigentlich müssen wir hier gewinnen"

Defensive Wackler, die dem Kiez-Klub einen bärenstarken Auftritt im Stadt-Duell das Genick brachen - gleiches gilt für das Aufstiegsrennen. "Eigentlich", sagt Hürzeler, "müssen wir hier gewinnen. Die Enttäuschung ist riesig. Denn mit einem Sieg wären wir dran gewesen. Nun ist das ein Knick, ganz klar." Einer, der jedoch ohne Folgen bleiben soll. "Jetzt geht es darum, wie wir darauf reagieren. Es ist ein Schlag ins Gesicht. Nach dem müssen wir erstmal aufstehen."

Und genau das fordert er von seinen Profis in den noch ausstehenden fünf Partien: "Es geht jetzt darum, wie wir darauf reagieren. Und es ist klar, dass wir es jetzt nicht austrudeln lassen wollen." Leart Paqarada ist sicher, dass das nicht passieren wird: "Wir gehen den Weg der letzten Monate weiter. Zwei Niederlagen schmeißen uns nicht um."

Sebastian Wolff

Diese Spieler liefen sowohl für den HSV als auch für den FC St. Pauli auf