Europapokal der Landesmeister

Magaths Traumtor setzt dem HSV Europas Krone auf

Happel-Elf bezwingt Favorit Juventus

Magaths Traumtor setzt dem HSV Europas Krone auf

Genau in den Knick: Bei Magaths Siegtor war Zoff machtlos.

Genau in den Knick: Bei Magaths Siegtor war Zoff machtlos. imago/Colorsport

Das Turiner Star-Ensemble um sechs italienische Weltmeister und Star-Spielmacher Platini ging als Favorit ins Spiel, wurde vom HSV aber früh attackiert und unter Druck gesetzt. Dennoch gehörte die erste Chance den Italienern, Stein tauchte gegen Bettegas Kopfball stark ab (7.).

Nur zwei Minuten später nutzte Magath nach einer Finte den Raum links vor dem Turiner Sechzehner. Mit einem fulminanten Linksschuss von der Strafraumkante in den Winkel überwand der auffällige Linksfuß Weltmeister-Kapitän Zoff, der kaum reagierte (9.). Die Führung für den Außenseiter.

Gerade in diesen Räumen hatte Hamburg immer wieder Überzahl, mehrmals spielte die Happel-Elf diese auch aus. Juventus indes tat sich zunehmend schwer, Platini wurde von Rolff an der kurzen Leine gehalten. Polens Aushängeschild Boniek trat zunächst defensiv in Erscheinung, als er Kaltz' Fernschuss von der Linie kratzte (14.). Rolffs vermeintlicher Treffer etwas später fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung (32.).

Spielerisch war Turin nur zweiter Sieger, gute Chancen bekamen die Bianconeri trotzdem zustande. Auch Platini kam am Fünfmeterraum zum Kopfball, erneut war Stein auf seinem Posten (19.). Nur kurz darauf zeichnete sich Hamburgs Schlussmann auch gegen einen Cabrini-Volley aus (21.). Ansonsten zogen sich die Italiener - auf Konter lauernd - zurück und ließen den HSV spielen.

Juve kommt auf, doch Hamburg ist dem zweiten Tor näher

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine andere Partie. Tardelli trat im Zentrum des Turiner Angriffsspiels mehr in Erscheinung, von hinten kurbelte Libero Scirea an. Juve übernahm die Kontrolle. Ins Tor traf dennoch der HSV, Milewski diesmal eindeutig aus Abseitsposition. Der Treffer zählte nicht (52.).

Von WM-Torschützenkönig Rossi, von Jakobs weitgehend abgemeldet, hatte Trapattoni nach einer knappen Stunde genug. Für ihn kam Marocchino. Gleichzeitig ersetzte von Heesen Bastrup, der von Gentile folgenlos zu Boden gestreckt worden war. Wenig später gab Magath einen scharfen Fernschuss ab, es fehlten Zentimeter (58.).

Die Norddeutschen überzeugten in der Außenseiterrolle auch defensiv, Großchancen gewährten sie Turin praktisch keine mehr. Platini hätte gegen Stein gerne einen Elfmeter gehabt - diesen Gefallen tat ihm Schiedsrichter Nicolae Rainea aus Rumänien nicht (72.). Die Ratlosigkeit war heterogenen Turinern mehr und mehr anzumerken.

Tore und Karten

1:0 Magath (9')

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Hamburger SV
HSV

U. Stein - Kaltz, D. Jakobs, Hieronymus, Wehmeyer - Groh , Rolff , Magath , Milewski - Bastrup , Hrubesch

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Juventus Turin
Juventus

Zoff - Gentile, Brio, Scirea, Cabrini - Bonini , Tardelli, Platini, Boniek, Bettega - Rossi

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Schiedsrichter-Team

Nicolae Rainea Rumänien

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Spielinfo
Stadion OAKA Spiros Louis
Zuschauer 73.500
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Hamburg verteidigte auch mit einer eingespielten Abseitsfalle, war gleichwohl aber um die Entscheidung bemüht. Groh (78.) und der emsige Magath (83.) hatten große Chancen auf das 2:0, doch der HSV brachte auch seine nur knappe Führung unbeschadet über die Zeit und krönte sich in Athen, drei Jahre nach der Niederlage von Madrid gegen Nottingham Forest, verdient zur besten europäischen Vereinsmannschaft.