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PSG - Marseille: Regierung fordert Sanktionen gegen PSG-Fans

Im Classique gegen Marseille

Homophobe Gesänge: Regierung fordert Sanktionen gegen PSG-Fans

Fielen am Sonntagabend unangenehm auf: Fans von Paris St. Germain.

Fielen am Sonntagabend unangenehm auf: Fans von Paris St. Germain. IMAGO/Crystal Pix

In den Tagen vor dem größten Spiel im französischen Fußball waren es die Fans von Olympique Marseille, die mit einem aus dem Ruder gelaufenen Treffen mit der Vereinsführung die Schlagzeilen bestimmt hatten. Im Nachgang der Partie sind es nun die Anhänger von Paris St. Germain, die zum großen Thema werden - und wieder nicht auf positive Art und Weise.

Während das Pariser Star-Ensemble auf dem Rasen beim 4:0 die vielleicht bisher überzeugendste Saisonleistung zeigte, gaben die PSG-Fans im Prinzenpark ein unrühmliches Bild ab und stimmten während der Partie homophobe Gesänge an. Fast eine Viertelstunde lang wurden die beleidigenden Zeilen aus der PSG-Kurve gesungen, sie richteten sich hauptsächlich gegen die Spieler von Marseille.

Die Empörung darüber schlägt nun bis in die Regierungskreise vor. Sportministerin Amelie Oudea-Castera forderte den Verein beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) auf, "eine Klage einzureichen, um die Urheber zu identifizieren und sie vor Gericht zu bringen, damit sie aus den Stadien entfernt werden". Es sei "undenkbar, dass wir solchen hasserfüllten und homophoben Gesängen auf unseren Tribünen taub gegenüberstehen".

Laut Oudea-Castera befasst sich die Disziplinarkommission des Ligaverbands LFP bereits mit den Vorfällen. Zuvor hatte Olivier Klein, der interministeriell Beauftragte für die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Homophobie, bereits angekündigt, sich mit Verein und Liga in Verbindung zu setzen, damit "Sanktionen" eingeleitet werden können. Er wolle außerdem eine Klage vor Gericht prüfen.

Der Verein reagierte am Montag auf die Vorfälle und erklärte in einer Mitteilung, dass er "alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Homophobie, verurteilt" und dass man die "Präventionsarbeit im Kampf gegen Homophobie weiter verstärken will und sich in den nächsten Tagen mit allen seinen Partnern zu diesem wichtigen Thema treffen wird". Zu einer möglichen Klage gegen die Fangruppen machte PSG keine Angaben.

Kritik auch an Hakimi, Kolo Muani und Dembelé

Auch einige Spieler rückten in die Kritik. Als die Mannschaft nach Abpfiff vor der Kurve mit den Fans feierte, ließen sich einzelne Akteure - darunter Achraf Hakimi, Randal Kolo Muani und Ousmane Dembelé - dazu hinreißen, in einen zwar nicht homophoben, aber beleidigenden Fangesang der Kurve gegen Marseille einzustimmen.

mib

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