Hoffenheims Cheftrainer Markus Gisdol schmiss nach dem 1:0-Heimsieg gegen Aufsteiger SC Paderborn die Rotationsmaschine an: Grahl begann im Tor anstelle von Baumann, zudem standen Bicakcic, Vestergaard, Zuber und Schipplock zu Beginn auf dem Feld. Polanski, Schwegler, Elyounoussi und Szalai mussten sich vorerst mit einem Bankplatz begnügen. Frankfurts Übungsleiter Benno Möhlmann verzichtete indes auf Veränderungen in seiner Startelf und schickte in Sinsheim dieselbe Mannschaft aus dem 5:2-Auswärtssieg bei der SpVgg Greuther Fürth auf den Rasen.
Die Frankfurter begannen gegen den Bundesligisten ohne jeglichen Respekt und waren von Beginn an sofort hellwach. Die Hausherren hatten in der Anfangsphase zwar mehr Ballbesitz, der FSV stand jedoch sicher und versuchte, in die Offensive zu kombinieren. Das erste Mal gefährlich im Strafraum kamen allerdings die Gastgeber: Zubers Kopfball war aber kein Problem für Klandt (5.).
In einer Phase, in der die Frankfurter sich des Öfteren nach vorne kombiniert hatten, schlugen die Hoffenheimer wie aus dem Nichts zu: Roberto Firmino marschierte auf der linken Seite und leitete den Ball weiter auf Schipplock, der komplett frei stand und vom linken Strafraumeck mit dem Innenrist ins lange Eck zur Führung einschob (23.).
DFB-Pokal
Grahl wird lange behandelt
Die Möhlmann-Elf wirkte auch nach dem Rückstand stabil, wenngleich die Hausherren deutlich mehr Ballbesitz hatten. Der FSV stand kompakt und spielte sich gelegentlich in den TSG-Strafraum. Allein an zwingenden Torchancen mangelte es dem Außenseiter - bis zur 36. Minute: Nach einer Flanke von der rechten Seite hatte Grahl die Hände schon am Ball, doch Süle rauschte auf Höhe des Elfmeterpunktes in seinen Torwart und traf ihn am Kopf. Der Schlussmann blieb benommen liegen und verlor das Leder an Engels, der den auf der Linie stehenden Bicakcic anschoss. Erst danach unterbrach Schiedsrichter Dr. Jochen Drees die Begegnung und Grahl musste mehrere Minuten behandelt werden. Für den Ersatztorwart ging es letztlich nicht mehr weiter und Baumann kam doch noch zu seinem Einsatz (41.).
Roberto Firmino ganz brasilianisch
Nach der langen Spielpause veränderte sich nichts am Spielgeschehen: Hoffenheim hatte weiter mehr vom Spiel, Frankfurt war weiterhin die passivere Mannschaft und zeigte sich in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs unkonzentriert: Roberto Firmino erkannte die Situation und steckte mit einem feinen Pass auf Vestergaard durch, der frei vor Klandt zum 2:0 einnetzte (45.).
Auch in der zweiten Hälfte rollte der Ball weiter in den Reihen der Hausherren. Frankfurt konnte sich keine zwingenden Torchancen erspielen und war in der Defensive vermehrt unkonzentriert. Bereits nach einer knappen Stunde machten die Hoffenheimer alles klar, als Roberto Firmino nach einer Flanke von Strobl freistehend mit einem Fallrückzieher zum 3:0 den Ball in die Maschen drosch (57.).
Musste kurz vor der Pause mit Verdacht auf Schleudertrauma ausgewechselt werden: Hoffenheims Torwart Jens Grahl. imago
Modeste mit Blitztor
Der Zweitligist musste jetzt aufpassen nicht komplett baden zu gehen, Möhlmann reagierte mit zwei Wechseln - die jedoch nicht fruchteten. Der FSV näherte sich nur mit Distanzschüssen dem Kasten von Baumann. Trainer Gisdol hatte dagegen ein glücklicheres Händchen bei seinen Einwechslungen: Keine zehn Sekunden verstrichen nach der Hereinnahme von Modeste, als der Hoffenheimer Stürmer nach einer Ecke einnickte und das Ergebnis weiter ausbaute (72.).
Schembri gelang zwar noch der Ehrentreffer, doch auch der TSG-Köcher war noch nicht leer und Roberto Firmino krönte seine bärenstarke Leistung mit dem 5:1 kurz vor dem Schlusspfiff. Der Brasilianer war somit an vier Toren beteiligt und schoss den FSV quasi im Alleingang aus dem DFB-Pokal.
Am Sonntag (15.30 Uhr) reist die TSG 1899 Hoffenheim zur ebenfalls ungeschlagenen Borussia nach Gladbach. Der FSV Frankfurt spielt am selben Tag (13.30 Uhr) gegen Erzgebirge Aue.