DFB-Pokal

Hoeneß beim VfB vorgestellt: "Ich muss mich zügeln"

Stuttgarts neuer Trainer über seine Pläne, Co-Trainer und Personal

Hoeneß: "Ich muss mich zügeln"

"Es war immer unangenehm, gegen den VfB zu spielen": Sebastian Hoeneß am Dienstag in Stuttgart.

"Es war immer unangenehm, gegen den VfB zu spielen": Sebastian Hoeneß am Dienstag in Stuttgart. IMAGO/Sportfoto Rudel

Der Nachfolger des am gestrigen Montag freigestellten Bruno Labbadia wird heute Mittag um 13 Uhr erstmals vor seine neue Mannschaft treten, kurz darauf die seine erste Trainingseinheit absolvieren, bevor es mit dem Bus nach Nürnberg geht. "Die Zeit ist kurz", sagt der 40-Jährige, der es kaum erwarten kann. "Ich muss mich zügeln. Gut, dass es gleich losgeht."

Dem früheren Trainer der TSG Hoffenheim ist es nicht unrecht, gleich in die Vollen gehen zu müssen. Keine Zeit zum Kopfzerbrechen, entsprechend sei "ein gewisser Pragmatismus wichtig. Ich kenne die Mannschaft gut aus zwei Jahren Bundesliga mit Hoffenheim und aus dem Fernsehen. Viele Spieler sind noch da. Es war immer unangenehm, gegen den VfB zu spielen."

Hoeneß bringt Krecidlo mit - Sachs' Zukunft offen

Da wolle man wieder hin. Für die Partie beim Zweitligisten in Nürnberg am Mittwoch (18 Uhr, LIVE! bei kicker) habe er schon "klare Vorstellungen. Ich kenne die Nürnberger und weiß, was kommt. Das werde ich einfließen lassen", meint der neue Cheftrainer, dessen Co-Trainer in bewährter Manier David Krecidlo sein wird. Hoeneß übernimmt das vorhandene Trainerteam, aus dem nur das Labbadia-Gefolge mit Assistent Bernhard Trares und Athletiktrainer Günter Kern bisher fest ausgeschieden sind. Wie es mit Analyst Benjamin Sachs weitergeht, wird zeitnah noch geklärt.

Nachdem die Mannschaft zuletzt immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen hatte, vermeldet Hoeneß: "Alle sind fit." Wie er in Franken antreten möchte, verrät er nicht. Nur so viel sei gesagt: "Taktik ist nicht so wichtig. Wir wollen unsere Ideen auf den Platz bekommen, klare und einfache Abläufe, um die Dinge in die richtige Richtung zu drehen." Der Sohn des früheren VfB-Stürmerstars und Ex-Managers Dieter Hoeneß setzt auf "einen spielerischen, offensiven, mutigen Ansatz. Volle Leidenschaft und Einsatzbereitschaft." Es gehe weniger um das System, "sondern um bestimmte Prinzipien".

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Hoeneß' Plan: "Ein kurzfristiger Stimmungsumschwung"

Diese ließ die Mannschaft zuletzt oft vermissen. Gerade in Sachen Disziplin und Eigenmotivation gab und gibt es Verbesserungspotenzial. Etwas, womit er sich mit der Zeit befassen will. "Die Mannschaft hat Potenzial, das wollen wir alle gemeinsam ausschöpfen. Es geht aber nicht nur mit individueller Qualität. Wir müssen geschlossen agieren." Die Missstände, die erst Pellegrino Matarazzo und zuletzt Bruno Labbadia den Job gekostet haben, habe er auf dem Schirm. "Aber ich möchte mir ein eigenes Bild machen, möchte unvorbereitet an die Arbeit gehen." Jetzt gehe es erst einmal nur darum, "einen kurzfristigen Stimmungsumschwung hinzubekommen. Alles weitere wird die Zeit zeigen."

Er und der VfB, bei dem er ligaunabhängig bis Ende Juni 2025 unterschrieben hat, also auch für den Fall eines Abstiegs, stehen in seinen Augen vor drei Aufgaben. "Die große Herausforderung im Pokal in Nürnberg meistern und in der nächsten Saison weiter Bundesliga spielen." Danach wolle man "messerscharf analysieren, um die Weichen für die richtige Richtung zu stellen". Vor der Zukunft sei ihm nicht bange. "Ich glaube fest an die Mannschaft, fest an den VfB."

George Moissidis

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