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Herzog hält Rangnick für gute Wahl - und sieht "ein, zwei Baustellen"

Quo vadis, ÖFB-Team?

Herzog hält Rangnick für gute Wahl - und sieht "ein, zwei Baustellen"

Von Ralf Rangnick überzeugt: Andreas Herzog.

Von Ralf Rangnick überzeugt: Andreas Herzog. GEPA pictures

Glaubt man den Worten der österreichischen Nationalspieler, so herrscht innerhalb des Teams nach der ersten Trainingseinheit unter Ralf Rangnick große Euphorie. Wie gut die ÖFB-Elf die pressingorientierte Spielidee des 63-Jährigen tatsächlich bereits verinnerlicht hat, wird sich erstmals am Freitag im Nations-League-Gastspiel bei Kroatien zeigen. Danach warten in Wien gegen Dänemark (6. Juni) und Frankreich (10. Juni) nicht zwingend leichtere Aufgaben, ehe zum Abschluss des ersten Lehrgangs noch das Auswärtsspiel in Kopenhagen (13. Juni) auf dem Programm steht.

Nations League

ÖFB-Rekordnationalspieler Andreas Herzog traut Rangnick nicht zuletzt aufgrund seiner erfolgreichen Vergangenheit in der Alpenrepublik einiges zu. "Klar herrscht eine Aufbruchstimmung, weil mit Ralf Rangnick ein Riesenname kommt, der in Österreich mit Salzburg etwas aufgebaut hat, das es noch nie gegeben hat", meinte Herzog am Montag in der "ServusTV"-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7".

Schöttel wird auf Rangnick hören

Rangnick war von 2012 bis 2015 in Salzburg als Sportdirektor tätig und gilt noch heute als der Vater des Erfolgs. Der Schwabe implementierte in der Mozartstadt einen neuen Spielstil, revolutionierte das Scouting-System, schuf neue Strukturen und modernisierte die Jugendarbeit. Auf derart tiefgreifende Änderungen stellt man sich bei der Nationalmannschaft offenbar nicht ein. "Wir haben Ralf Rangnick als Teamchef bestellt und dem Männer-Nationalteam gilt jetzt die ganze Aufmerksamkeit", so Sportdirektor Peter Schöttel. Aber: "Natürlich möchte ich (...), dass er sich in meiner Abteilung vieles anschaut. Und wenn es Ratschläge von ihm gibt, werde ich sie ganz sicher annehmen."

Die kicker-Elf der Saison 2021/22

Schöttel hatte die Verpflichtung Rangnicks vor rund einer Woche sogar als "alternativlos" bezeichnet: "Wenn es die Möglichkeit gibt, so jemanden zu bekommen, dann bin ich in meiner Funktion als Sportdirektor fast dazu verpflichtet, das zu machen." Dementsprechend sah sich Herzog abermals mit einer Absage des ÖFB konfrontiert, Groll hegt er deswegen aber keinen: "Da war gar kein Frust. Ich war zu der Zeit bei Admira Wacker in der Qualirunde noch auf dem ersten Platz. Leider sind wir dann abgestiegen. Ich habe die meiste Konzentration auch immer auf meinen Job gehabt." Nach der Saison gingen die Admira und Herzog getrennte Wege.

Alaba soll Schlüsselrolle einnehmen

Rangnick sei laut Herzog für das ÖFB-Team unterdessen eine gute Wahl: "Er hat Mannschaften bisher besser gemacht. Das wird er auch mit der österreichischen Nationalmannschaft schaffen." "Ein, zwei Baustellen" machte der 53-Jährige allerdings aus: "Offensiv auf den Außenpositionen und beim Mittelstürmer, wenn man Kalajdzic außen vor nimmt. Da muss er gegen schwächere Gegner, die tief stehen, die eine oder andere Idee haben, damit wir kreativ sind."

Eine Schlüsselrolle - auch abseits des Platzes - wird dabei Real-Abwehrspieler David Alaba einnehmen. "Du hast bei ihm schon mit 17 als jüngster Spieler im U-21-Nationalteam gesehen, wie er mit seinen zwei, drei Jahre älteren Kollegen umgeht. Da hast du gewusst, dass er eine positive Frechheit hat und sich einfach nichts pfeift", lobte Herzog die Führungsqualitäten des dreifachen Champions-League-Siegers. Auf dem Platz soll der 29-Jährige ebenfalls zur zentralen Figur werden - im wahrsten Sinne des Wortes. Er sehe Alaba primär in der Innenverteidigung oder im Mittelfeldzentrum, erklärte Rangnick bei seiner Antrittspressekonferenz.

nf