3. Liga

Türkgücü-Situation: "Die Resignation ist mittlerweile hoch"

Komplizierte Lage bei den Münchnern

Heraf über Türkgücü-Situation: "Die Resignation ist mittlerweile hoch"

Andreas Heraf hat Türkgücü München zum Jahreswechsel übernommen - und steht nun vor einer ungewissen Zukunft.

Andreas Heraf hat Türkgücü München zum Jahreswechsel übernommen - und steht nun vor einer ungewissen Zukunft. imago images/kolbert-press

Der Österreicher hatte sein Team gegen den Aufstiegsanwärter aus dem Saarland in veränderter taktischer Formation auf das Feld geschickt, statt einer 4-2-3-1- eine etwas offensivere 4-1-3-2-Anordnung gewählt. "Im Moment haben wir nicht mehr viel zu verlieren", erklärte Heraf die Umstellung. Und tatsächlich: "Wir haben sehr, sehr gut ins Spiel gefunden." Doch das Führungstor durch Sinan Karweina konterten die Gäste mit einem Doppelschlag Mitte der ersten Hälfte. Von da an hatte Türkgücü dem Gegner nur noch wenig entgegenzusetzen. Ein weiterer Doppelschlag nach dem Seitenwechsel und ein Treffer mit Beginn der Schlussphase besiegelte die klare 1:5-Niederlage Türkgücüs.

"Da hat man gesehen, was in den Köpfen meiner Mannschaft passiert", so Heraf. "Ich möchte nicht von Auflösungserscheinungen sprechen, aber in die Richtung ging es dann." Er sei froh gewesen, "dass das Spiel dann schnell vorbei war".

Es ist eine unglaublich unsichere Situation.

Andreas Heraf

Seinem Team machte der 54-Jährige aber keine Vorwürfe ("Ich kann keinem böse sein") - zu kompliziert ist die Lage aufgrund der ungewissen Zukunft des Vorjahresaufsteigers, der aufgrund des gestellten Insolvenzantrags und weiterer Verstöße gegen DFB-Auflagen einen Elf-Punkte-Abzug befürchten muss. Selbst ob die Saison beendet werden kann, ist noch nicht klar. Niemand könne sich eigentlich vorstellen, "wie die Gefühlslage bei uns ist", machte Heraf deutlich. "Es ist eine unglaublich unsichere Situation", wenn das Team jeden Tag "in die Zeitungen" oder in die Sozialen Medien schaue: "Die Resignation ist mittlerweile hoch."

Das Problem für den Drittligisten, der auch ohne Punktabzug in der Abstiegszone feststeckt: Es warten nun zwei komplizierte Aufgaben -  zunächst "die lange Reise" nach Dortmund, dann das Heimspiel gegen den unangefochtenen Spitzenreiter Magdeburg. "Es wird nicht einfacher", so Heraf.

pau

Türkgücüs Negativrekord: Höchste Punktabzüge innerhalb einer Saison