3. Liga

Türkgücü München: Heraf nach 2:4 bei Debüt sauer auf Referee

Türkgücü-Coach fühlt sich bei seinem Debüt um Sieg betrogen

Heraf nach Fehlentscheidungen erzürnt: "Hätten drei Punkte mitgenommen"

Türkgücü-Coach Andreas Heraf hatte nach dem 2:4 bei Freiburg II Redebedarf.

Türkgücü-Coach Andreas Heraf hatte nach dem 2:4 bei Freiburg II Redebedarf. imago images/Beautiful Sports

Schon der Beginn als Türkgücü-Coach war für Heraf chaotisch. Beide angesetzten Spiele des bayerischen Klubs im neuen Jahr wurden wegen Corona-Fällen abgesagt. Am Dienstagabend war es dann endlich soweit. Der Österreicher feierte nach knapp einem Monat im Amt sein Pflichtspieldebüt mit den Münchnern. Dass er am Ende bei "MagentaSport" von einer sehr bitteren Niederlage sprach, hatte mehrere Gründe.

0:1 "ein ganz klares Handspiel"

Türkgücü fand zunächst nicht ins Spiel und musste Mitte der ersten Hälfte einem Rückstand hinterherlaufen. Dem 1:0 durch Freiburgs Noah Weißhaupt ging jedoch ein Handspiel des Offensivmanns voraus. "Auch wenn es unabsichtlich war, brauchen wir nicht mehr weiterschauen", analysierte der Wiener beim Sichten der Bilder nach dem Spiel. "Ein ganz klares Handspiel", das nicht nur für Heraf schon im Spiel ersichtlich war.

Zwischenzeitlich drehte Herafs abstiegsbedrohte Mannschaft die Partie sogar, doch auch die Tore zum 1:1 und 2:1 binnen sechs Minuten sollten die 2:4-Niederlage am Ende nicht verhindern. Grund dafür war zunächst ein vermeintliches Handspiel von Kapitän Alexander Sorge. Der Innenverteidiger bezeichnete den Pfiff beim Schuss an seine Brust als "völlig unverständlich". Denn "das war eigentlich unsere Phase. Wir haben an den Sieg geglaubt, da steckte in jeder Szene Überzeugung drin. Wir wollten den Sieg unbedingt." Verärgert fügte er an: "Durch diese Entscheidung das Spiel aus der Hand zu geben, ist extrem bitter."

Diese Ansicht teilte auch Heraf, der über den Strafstoß eigentlich gar nicht diskutieren wollte. Es dann aber doch tat. Besonders irritiert war der 54-Jährige darüber, dass Schiedsrichter Patrick Glaser nach kurzem Zögern und der Anzeige "kein Handspiel" angeblich plötzlich wegen eines Fouls auf den Punkt zeigte. "Nur habe ich gerade mit Vincent Vermeij (den mutmaßlich gefoulten Spieler, Anm. d. Red.) gesprochen und er sagt selbst: ´es war kein Foul.´"

"Durch solche Entscheidungen zu verlieren, tut richtig weh"

Andreas Heraf

Offiziell zwei Fehlentscheidungen bei Handspielen beeinträchtigten am Ende das Ergebnis, darüber war sich Heraf sicher und meinte: "Durch solche Entscheidungen zu verlieren, tut richtig weh." Obwohl die erste Hälfte sehr schlecht gewesen sei, hatte er daher viel Mitleid mit "seinen Jungs" und schloss ab: "Hier kann man verlieren, aber wenn du vorne bist und durch solche Fehlentscheidungen plötzlich auf der Verliererstraße bist, ist das doppelt bitter. Wären die Schiedsrichterentscheidungen nicht gewesen, hätten wir wahrscheinlich auch drei Punkte mitgenommen."

Kellerduell gegen Havelse steht bevor

Kapitän Sorge sprach nach der Achterbahnfahrt noch von "totalem Frust". Immerhin zeigte die Mannschaft beim neunten sieglosen Spiel in Serie Moral und durch das zwischenzeitliche Comeback ihr "wahres Gesicht". Trotz der "Mischung aus Enttäuschung und Wut" bei Sorge, blickt Heraf aufgrund der Art und Weise des Zurückkommens seines Teams mutig auf die bevorstehenden Spiele im Kampf um den Klassenerhalt. Der 17. empfängt am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) im Kellerduell Schlusslicht TSV Havelse.

mje

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2021/22