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Abiama macht den Unterschied: Fürth schlägt Heidenheim

Beim Kleeblatt betreibt Youngster Pfaffenrot starke Eigenwerbung

Abiama macht den Unterschied: Fürth schlägt Heidenheim

Bejubeln gemeinsam die Fürther Führung: Dickson Abiama (#11) und Simon Asta.

Bejubeln gemeinsam die Fürther Führung: Dickson Abiama (#11) und Simon Asta. IMAGO/Zink

Der 1. FC Heidenheim gegen die SpVgg Greuther Fürth - dieses Duell kannte man bisher aus der 2. Liga. 16-mal begegneten sich die beiden Klubs seit 2014 im Unterhaus, mit der besseren Bilanz für den FCH: acht Siege, vier Unentschieden, vier Niederlagen, 18:8 Tore. Seit dieser Saison trennt die zwei Vereine eine Spielklasse: Während Heidenheim seine erste Bundesliga-Spielzeit absolviert, spielt Fürth weiter im Unterhaus. Am Donnerstagnachmittag trafen der FCH und das Kleeblatt dennoch aufeinander - möglich machte es ein Testspiel während der zweiten Länderspielpause dieser Saison.

Heidenheims Gimber darf Spielpraxis sammeln

In Abwesenheit zahlreicher Stammkräfte - allein auf Fürther Seiten fehlten acht Profis wegen Länderspielabstellungen - durften bei beiden Teams vor allem auch diejenigen Akteure Einsatzminuten sammeln, die in dieser Saison bisher noch nicht so viel Spielpraxis bekamen.

Beim Bundesliganeuling war das allen voran Sechser Benedikt Gimber, der in der aktuellen Spielzeit noch gar nicht zum Einsatz kam. Während Trainer Alexander Zorniger die Spielvereinigung in einem 3-4-1-2-System aufs Spielfeld schickte, entschied sich FCH-Coach Frank Schmidt für ein 4-2-3-1.

Von Beginn an entwickelte sich eine von vielen Zweikämpfen geprägte Partie, in der die Franken aufgrund ihres aggressiven Pressings immer wieder für Ballgewinne sorgten - und auch zur ersten gefährlichen Chance kamen: Srbeny spielte mit Sturmpartner Pfaffenrot, der dem eigenen Nachwuchs (U 19) entstammt, einen schönen Doppelpass und schob den Ball an FCH-Keeper Eicher vorbei - doch das Spielgerät kullerte vom Pfosten ins Aus (12.).

Die Schmidt-Elf brauchte dagegen rund zwanzig Minuten, bis sie besser nach vorne verteidigte, dadurch auch besser ins Spiel fand und sich mehr dem Fürther Tor annäherte. Erst probierte es Rechtsverteidiger Traoré mit einem strammen Distanzschuss, der jedoch leicht abgefälscht knapp die Latte verfehlte (29.); dann war es Stürmer Schimmer, der nach einer präzisen Flanke von Föhrenbach Fürths Ersatztorwart Linde per Kopf zu einer starken Parade zwang (42.); und wiederum nur drei Minuten später verpasste Schimmer knapp eine gefährliche Hereingabe von Traoré, der nachfolgende Schussversuch von Thomalla landete schließlich über dem Tor. So ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.

Nur die Latte verhindert, dass Pfaffenrot seine Leistung krönt

Zu Beginn des zweiten Durchgangs wechselten beiden Trainer: Auf Heidenheimer Seite kamen Pieringer und Kühlwetter für Siersleben und Thomalla ins Spiel, bei der SpVgg lösten Asta, Schlicke und Abiama die ausgewechselten Meyerhöfer, Itter und Green ab. Die erste Tormöglichkeit gehörte direkt wieder dem Bundesligaaufsteiger: Sessa setzte einen Freistoß aus rund 20 Metern knapp über das Fürther Gehäuse (52.).

Weil es den Gästen danach wieder besser gelang, die Räume eng und kompakt zu halten, bremsten sie den Offensivschwung der Heimelf etwas ein und kamen selbst wieder zu Torchancen. Vor allem über Pfaffenrot wurde es auf Fürther Seiten immer wieder gefährlich, so auch in Minute 59, als er Routinier Srbeny mustergültig im Strafraum in Szene setzte, doch der 29-Jährige blieb auch in dieser Szene glücklos und scheiterte an Eicher.

Trotz des Fünffach-Wechsels beim FCH (62.) litt der Spielfluss nicht - im Gegenteil: Beide Teams setzten weiter auf den Vorwärtsgang. In Minute 77 hätte der auffällige Pfaffenrot seinen starken Auftritt beinahe gekrönt, doch der 18-Jährige scheiterte mit seinem strammen Distanzschuss an der Latte.

Für das Tor des Tages und damit den Sieg der Gäste sorgte acht Zeigerumdrehungen später ein anderer: Abiama - allerdings unter gütiger Mithilfe des eingewechselten Heidenheimer Nachwuchskeepers Feller. Vom eingewechselten Bornschein unter Druck gesetzt, verlor der 19-Jährige den Ball an Abiama, der anschließend leichtes Spiel hatte, das Spielgerät von halbrechts ins leere FCH-Tor einzuschieben.

Unter dem Strich war es also kein unverdienter Sieg für das Kleeblatt, das auch mehr und bessere Chancen als Heidenheim hatte. Der FCH indes, bei dem Sechser Schöppner einer der auffälligsten Spieler war, leistete sich während der 90 Minuten zu viele Phasen, in denen er nicht in seine gewohnten Abläufe in puncto Intensität, Pressing und Offensivspiel fand.

Fabian Istel