Jonas Hector wird nicht mehr für die deutsche Nationalelf spielen, und das steht schon überraschend lange fest: Der 30 Jahre alte Kapitän des 1. FC Köln unterrichtete nach kicker-Informationen bereits vor den Länderspielen im September Joachim Löw von seinem Rücktrittsentschluss. Und schon im Juli hatte er dieses Vorhaben den Verantwortlichen seines Klubs mitgeteilt.
Hector stand 42-mal in der Startelf - eine Karte sah er nie
Dass er sich nach 43 Länderspielen still und leise zurückzieht, passt gut zu Hector, der nie viel Aufhebens um seine Person macht, dem der Mittelpunkt nie behagte. Wahrscheinlich ist, dass der gebürtige Saarländer für die Spiele der Nations League nominiert worden wäre, zumal die Position hinten links dem Bundestrainer wenig Auswahl bietet. Doch Hector wollte nicht mehr und wählte den Rücktritt.
Sein Debüt hatte Hector am 14. November 2014 beim 4:0 in der EM-Qualifikation gegen Gibraltar gefeiert, als er in der 72. Minute für Erik Durm eingewechselt wurde. Es sollte sein einziges Länderspiel bleiben, das er als Joker bestritt - 42-mal stand Hector in Löws Startelf. Insgesamt gelangen ihm drei Tore, das erste in einem Testspiel gegen Italien (4:1 im März 2016), die anderen beiden gegen San Marino (beim 8:0 im November 2016). Dazu kommen zwölf Torvorlagen. Eine Gelbe Karte oder einen Platzverweis sah Hector nie.
Sein Elfmeter gegen Italien bleibt unvergessen
Bei der EM 2016 verpasste er keine Minute (sechs Einsätze, ein Assist, kicker-Notenschnitt 3,33). Unvergessen bleibt, wie er im Viertelfinale gegen Italien (6:5 i.E.) als neunter deutscher Schütze den entscheidenden Elfmeter versenkte. Ein Jahr später gewann er mit der DFB-Elf den Confed Cup, 2018 bestritt er gegen Schweden (2:1) und Südkorea (0:2) auch zwei WM-Spiele.
Letztmals trug Hector am 19. November 2019 gegen Nordirland das Nationaltrikot, als er zwei Assists zum 6:1-Sieg beisteuerte. Nun ist eine DFB-Karriere zu Ende, die es so kaum noch gibt: Hector hat nie ein Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen.
Warum Löw und sein Stab einen neuen Chef brauchen: Mehr zur Nationalelf lesen Sie im aktuellen kicker vom Donnerstag - hier auch als e-Magazine.
