WM

Hazard: "Das größte Spiel in meinem Leben"

Belgien: Vergleiche mit WM-Helden von 1986

Hazard: "Das größte Spiel in meinem Leben"

Richtet den Blick aufs große Duell mit Argentinien: Spielmacher Eden Hazard.

Richtet den Blick aufs große Duell mit Argentinien: Spielmacher Eden Hazard. Getty Images

"Das wird ein Gala-Spiel, in dem wir unsere Chance suchen müssen", gab Wilmots die Marschroute schon einmal vor. Der 45-jährige Übungsleiter gab sich insgesamt im Vorfeld zuversichtlich, trotz des scheinbar übermächtigen Gegners und der etwas angespannten Personalsituation im eigenen Abwehrverbund. Neben Linksverteidiger Jan Vertonghen ist nämlich auch ein Einsatz von Rechtsverteidiger Toby Alderweireld wegen leichten Blessuren fraglich. Und hinter Moussa Dembelé prangt ebenfalls ein Fragezeichen. Tottenham-Profi Vertonghen, der alles tun will, um dem K.o.-Spiel möglichst auf dem Platz beizuwohnen, kündigte jedenfalls einen großen Kampf an - ob mit oder ohne ihn: "Wir haben sehr hart gearbeitet, um bis hierher zu kommen und wollen nicht, dass die Geschichte jetzt schon vorbei ist."

Solche Personalfragen werden in der Heimat derweil nicht groß diskutiert. Vielmehr beschäftigen das Land des zwölfmaligen WM-Teilnehmers süße Rachegelüste. Bereits bei der Endrunde 1986 in Mexiko standen die "Rode Duivels" der Albiceleste gegenüber - im Halbfinale. Das Spiel endete 0:2, beide Treffer erzielte ein gewisser Diego Maradona. Nun, 28 Jahre später, will sich Belgien revanchieren.

Trainersteckbrief Wilmots
Wilmots

Wilmots Marc

Spielersteckbrief E. Hazard
E. Hazard

Hazard Eden

Spielersteckbrief Vertonghen
Vertonghen

Vertonghen Jan

Spielersteckbrief Alderweireld
Alderweireld

Alderweireld Toby

Spielersteckbrief Dembelé
Dembelé

Dembelé Mousa

Spielersteckbrief Courtois
Courtois

Courtois Thibaut

Spielersteckbrief De Bruyne
De Bruyne

De Bruyne Kevin

Hazard hat Bedenken bei Messi

Der Vergleich der aktuellen Mannschaft mit der damaligen ist also ein großes Thema in Belgien. Vor dem Spiel gegen die Südamerikaner brachte die Zeitung "Le Soir" die Helden von 1986 noch einmal auf dem Brüsseler Rathausbalkon zusammen. Dort wurden sie damals nach ihrer Rückkehr aus Mexiko gefeiert. Die einen im Land fragen sich deshalb: Sind Hazard, Kevin de Bruyne, Axel Witsel oder Thibaut Courtois schon so gut wie Pfaff und Co.? "Wir wollen den 86ern in die Geschichtsbücher folgen", hat dazu jedenfalls Hazard eine klare Meinung und glorifiziert darüber hinaus: "Deshalb ist das Spiel gegen Argentinien auch so wichtig für unsere Generation. Es ist vielleicht sogar das größte Spiel in meinem Leben."

"Wir wissen, dass sie den besten Spieler der Welt in ihrem Team haben. Aber wir haben keine Angst. Wenn wir ihn stoppen, haben wir eine Chance", grenzte Offensivmann Hazard vom FC Chelsea schon vorab die Möglichkeiten der Argentinier ein, die etwas zu sehr von ihrem neuen Superstar Lionel Messi abhängig wirken (vier Tore, eine Vorlage). Allzu optimistisch ist der 23-Jährige allerdings nicht in Sachen "La Pulga", dem Floh, ein Stoppschild vorzusetzen: "Ich weiß zwar nicht, wie wir das schaffen wollen, aber wir werden uns einige Videos anschauen und es dann versuchen."

Van Buyten, der Erfahrene

zum Thema

Eine wichtige Rolle dabei könnte Bayern-Verteidiger Daniel van Buyten iszukommen. Der Routinier ist einer der wenigen Spieler im belgischen Kader, der vor 28 Jahren bereits geboren war. "Ich war damals noch klein, aber ich saß natürlich wie alle anderen Belgier vor dem Fernseher", erinnerte sich der 36-Jährige zurück. "Damals hat das ganze Land vibriert, und das ist jetzt sogar noch eine Stufe mehr. Wir werden gegen Argentinien versuchen, es besser zu machen als die Mannschaft von 1986. Das ist für uns sogar noch eine kleine Extra-Motivation."

"Wir haben jetzt eine Mannschaft mit einer neuen Mentalität", machte Trainer Wilmots dagegen sämtliche Vergleiche mit alten Tagen zunichte. Angst vor Messi? Gibt es ebenfalls nicht, dagegen herrsche nur Vorfreude und die Erkenntnis über die eigene Stärke: Wir können Argentinien schlagen. Wir werden an unserer offensiven Philosophie festhalten. Wir können Geschichte schreiben. Die Spieler wissen das. Wir haben keinen Druck und müssen unsere Sieger-Mentalität behalten."

Bilder zur Partie Belgien - USA