DFB-Pokal

VfB News | Haraguchi und Dias machen den Unterschied

Stuttgarts Neuzugänge funktionieren sofort

Haraguchi und Dias machen den Unterschied

Genki Haraguchi und Gil Dias waren beim Stuttgarter Sieg in Paderborn zentrale Figuren.

Genki Haraguchi und Gil Dias waren beim Stuttgarter Sieg in Paderborn zentrale Figuren.

Normalerweise hält jeder Trainer eine gewisse Schamfrist ein, bevor er Neuzugänge ins kalte Wasser wirft. Bruno Labbadia verzichtete diesmal darauf. Stuttgarts Trainer hat keine Zeit, um auf taktische Kleinigkeiten oder Absprachen Rücksicht zu nehmen. Genki Haraguchi und Gil Dias wurden im Pokal in Ostwestfalen einfach in die Partie geworfen. In höchster ergebnistechnischer Not und mit der Angst, das Viertelfinale zu verspielen.

Direkt nach der Pause wechselte Labbadia den Japaner bei Stand von 0:1 ein und der Neuzugang von Union Berlin stabilisierte mit seiner Übersicht und Technik das Stuttgarter Spiel. Eine echte Wende konnte er allerdings nicht einleiten. Dies sollte Dias glücken. Der portugiesische Offensivmann erzielte kaum auf dem Feld mit einem sehenswerten Treffer den Ausgleich für den VfB und setzte damit neue Kräfte und neuen Mut frei.

Spielbericht

"Wir haben in der Pause gemerkt, dass wir etwas verändern müssen", erzählt Labbadia, der sich in seiner Entscheidung, die beiden Neuen ohne große Einführung mitzunehmen, bestätigt fühlen darf. "Uns war klar, dass wir weiter anrennen müssten." Darum brachte er Haraguchi, der sich gut zwischen den Linien bewegte oder auch mal nach außen auswich. "Er ist sehr variabel", sagt der Chefcoach, der auch bei Dias alles richtig machte. "Ihm fehlt zwar Spielpraxis. Aber er hat solche Tore in seiner Karriere schon das eine oder andere Mal geschossen. Das war ein toller Einstand."

Ahamada-Abgang: Ein lachendes und ein weinendes Auge

Der nicht nur die Nerven der Fans, sondern auch die der Verantwortlichen erstmal beruhigen dürfte. Labbadia hatte den Tausch Haraguchi für Naouirou Ahamada mit einem weinenden und einem lachenden Auge beobachtet. "Wir wollten Naoui nicht verlieren, wollten ihn behalten", erzählt der Ex-Nationalspieler über den für 12 Millionen Euro zu Crystal Palace transferierten Franzosen. "Er ist ein junger Spieler, der in dieser Saison den Durchbruch geschafft hat und im Stamm war."

Der den Schwaben allerdings auch schon des Öfteren Punkte gekostet hatte. Mit unnötigen Platzverweisen oder individuellen Fehlern wie zuletzt in den Partien gegen Hoffenheim und Mainz. Die leeren Kassen des VfB spielten ebenfalls eine gewichtige Rolle bei der Entscheidung, Ahamada abzugeben. "Wir kennen die finanzielle Situation", so Labbadia einsichtig. "Wenn der Klub sagt, wir brauchen das, dann müssen wir uns dem beugen."

Die Rechnung ist jedenfalls schnell aufgegangen. Zwölf Millionen Euro für Ahamada bekommen, knapp etwas über eine Million für Haraguchi und Dias bezahlt. Dazu dank beider das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Jetzt müssen der Japaner und sein portugiesischer Kollege nur noch in der Bundesliga funktionieren. 

George Moissidis