Nordost

Hansa Rostock rüstet seine U 23 für die Regionalliga

Anschluss an Lizenzspielerbereich

Hansa Rostock rüstet seine U 23 für die Regionalliga

Voller Vorfreude auf die Regionalliga: Hansa-Trainer Kevin Rodewald

Voller Vorfreude auf die Regionalliga: Hansa-Trainer Kevin Rodewald IMAGO/Ostseephoto

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Die fünfwöchige Vorbereitung - mit Testspielen gegen fünf Nord-Regionalligisten - soll für die Hansa-Kicker ein Vorgeschmack sein, was sie erwarten wird. "Die Regionalliga ist eine Profiliga. Ich freue mich extrem darauf", sagt U-23-Trainer Kevin Rodewald. Um den steigenden Anforderungen gewachsen zu sein, haben die Rostocker in diesem Sommer ihre zweite Mannschaft an den Lizenzspielerbereich angegliedert. Damit wollen die Mecklenburger ihre Reserve in vielen Arbeitsprozessen (unter anderem Scouting, Videoanalyse und medizinische Abteilung) professioneller aufstellen.

Die Profistrukturen anderer Konkurrenten in der Regionalliga Nordost sind deutlich ausgereifter. Auch deswegen ist für Rostocker der Klasseverbleib das Ziel. Das Vorhaben ist für sie auch realistisch. Immerhin hat Hansa II die Oberliga NOFV-Nord mit 81 Punkten in 34 Partien dominiert. Die ganze Rückrunde ist die Rodewald-Elf unbesiegt geblieben.

Team soll verjüngt werden

Trotz der erfolgreichen vergangenen Saison sind lediglich neun Akteure aus der Aufstiegsmannschaft übriggeblieben. Gleich 14 Abgänge hatten die Rostocker zu verzeichnen, darunter Leistungsträger wie Oliver Daedlow (Greifswalder FC) oder Luca Horn (SV Rödinghausen). Das Team wurde gewollt verjüngt, die Qualität im Kader soll sich steigern.

Hansa hat einige hoffnungsvolle Talente in seinen Reihen. Mit Torhüter Elias Höftmann, Mittelfeldspieler Joshua Krüger und Außenbahnspieler Milosz Brzozowski haben drei aus der U 19 aufrückende Kicker vor wenigen Wochen ihren ersten Profivertrag unterschrieben. Sie sollen im Zweitliga-Team regelmäßig mittrainieren und Spielpraxis in der Regionalliga sammeln. Von den A-Junioren werden außerdem Nils Schulz, Thomas Rotfuß, Lucas Sperner und Raul Celotto aufrücken. Zudem gibt es mit Elias Kurt, Arbnor Aliu (beide FC Schalke 04 II), Luca Barata (Borussia Mönchengladbach II), Jemery Postelt (FSV Union Fürstenwalde) und Jannis Lang (Berliner AK) fünf externe Neuzugänge. Weitere Verstärkungen sind nicht ausgeschlossen.

Anspruchsvoller Umbruch

Es ist ein Umbruch, den die Rostocker in ihrer Zweitliga-Reserve vollziehen. Vor Rodewald steht eine anspruchsvolle Aufgabe, die Mannschaft schnell zu einer Einheit und Regionalliga-tauglichen Truppe zu formen. Mit 32 Jahren ist er selbst noch ein junger Trainer. Die Arbeit mit Talenten hat ihn in den vergangenen Jahren geprägt.

Der gebürtige Stuttgarter wechselte 2017 ins Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Rostocker, begann dort als Co-Trainer der U 19. Seit 2021 trainiert er die U 23 und ist zudem noch Juniorencheftrainer. Rodewald legt viel Wert auf taktische Disziplin und spielerische Elemente.

Auf dem Platz ist Sascha Schünemann (31) der verlängerte Arm des Coaches. Der Routinier gibt seine Erfahrungen an die Jungspunde weiter. Der Mittelfeldmann hat für die Hansa-Profis zwischen 2013 und 2015 selbst 39 Drittliga-Einsätze bestritten. Neben ihm ist Innenverteidiger Marcel Kohn (28) mit der Erfahrung von 120 Regionalliga-Partien ein weiterer Leitwolf im Team.

Heimspiele im Ostseestadion

Aus dem Profikader sollen zudem Akteure Spielpraxis sammeln, wenn sie sich nach Verletzungen zurück kämpfen oder zuletzt wenig gespielt haben. Zweitliga-Stürmer Pascal Breier (31) soll ebenfalls gelegentlich bei der zweiten FCH-Mannschaft Tore erzielen. Er hatte kürzlich seinen auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängert, auch unter der Prämisse, dem Regionalliga-Team mit seinen Treffern zum Klassenverbleib zu verhelfen.

Ihre Heimspiele werden die Rostocker künftig im Ostseestadion austragen. Das tun sie vor allem aus infrastrukturellen sowie sicherheitsorganisatorischen Gründen. Für die Hansa-Anhänger wird die Westtribüne geöffnet, während gegnerischen Anhänger, wo es eine hohe Fanbase gibt, im Gästeblock platziert werden. Die Duelle gegen viele ostdeutsche Traditionsvereine dürften deutlich mehr Besucher zu den Heimspielen locken als bisher. In der Oberliga hatte die Koggenreserve einen Schnitt von 241 Zuschauern. Organisierten Support gab es in der Vergangenheit kaum. Unklar ist, ob große Teile der Rostocker Fanszene zu den Heimspielen in der Regionalliga erscheinen. Immerhin sind mit Energie Cottbus, Lok Leipzig und dem BFC Dynamo auch einige Erzrivalen dabei.

Johannes Weber

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