Christoph Dabrowski wollte mit Leipzig "auf Augenhöhe agieren", seine gegenüber dem 2:0 gegen Kiel auf vier Positionen veränderte Mannschaft konnte das aber nur in der Anfangsphase. Bereits vor der Partie gab es den ersten Dämpfer für 96, Stammverteidiger Börner fiel wegen eines Corona-Falls in der Familie kurzfristig aus. Krajnc begann für ihn in der Abwehr, zudem starteten Muroya, Ondoua und Maina für Dehm, Stolze und Teuchert (alle Bank).
In einem 4-3-3 wollte 96 die Leipziger knacken, der Favorit aus Sachsen tat sich in der ersten Viertelstunde mit dem kompakten Mittefeld der Hausherren schwer. Der Mannschaft von Domenico Tedesco, der nach dem 1:0 beim VfL Bochum gleich sieben Änderungen vornahm, fehlte es vor allem an der Bewegung ohne Ball. Teilweise spielte RB in den ersten Minuten Standfußball, was es den erst ab der Mittellinie angreifenden Hannoveranern leicht machte.
DFB-Pokal, Viertelfinale
Nach 17 Minuten ließ sich 96 jedoch mal locken und suchte selbst den Weg nach vorne, was umgehend bestraft wurde. Dani Olmo wurde nach einem Ballgewinn von Henrichs im Zentrum freigespielt und leitete den Gegenangriff ein, den Nkunku nach feinem Zuspiel des Spaniers eiskalt zu Ende brachte - 1:0 für RB.
Doppelschlag Nkunku
Mit der Führung tat sich der Bundesligist deutlich leichter, 96 lief in der Folge nahezu ausschließlich hinterher. Wenn die Niedersachsen mal den Ball hatten, verloren sie ihn schnell wieder und waren dadurch das ein oder andere Mal ungeordnet. So auch in Minute 22, als Gvardiol die Kugel eroberte und direkt auf Nkunku durchsteckte. Der Franzose war frei durch, umkurvte Zieler und erhöhte auf 2:0.
Leipzig war nun endgültig spielbestimmend, Gvardiol legte noch vor der 30. Minute beinahe das dritte Tor nach, Zieler parierte nach einer Ecke aus kurzer Distanz stark. Da auch Henrichs kurz vor der Pause aus elf Metern nur ans Außennetz geschossen hatte (44.), ging es mit dem 2:0 für die Gäste in die Kabinen.
Halstenberg feiert Comeback
Zum zweiten Durchgang brachte Dabrowski mit Weydandt für Diemers einen echten Mittelstürmer, Kerk rückte dafür ins Mittelfeld zurück. Hannover traute sich nun etwas mehr nach vorne, kam aber zu keinem klaren Abschluss. Leipzig hatte des Öfteren Platz zum Kontern, spielte einen Angriff aber erst nach 67 Minuten wieder konsequent zu Ende: Laimer wurde im Halbfeld nicht angegriffen, nahm Tempo auf und brachte die Kugel nach einem Doppelpass mit Silva aus leicht spitzem Winkel im linken Eck unter.
Das Spiel war entschieden, Leipzig nahm das Tempo aus der Partie, sollte aber noch ein weiters Mal treffen: Eine Hereingabe von Angelino wurde im Strafraum über Zieler abgefälscht, Silva drückte die Kugel entscheidend über die Linie (73.). In der Folge passierte nichts mehr, Tedesco wechselte noch Halstenberg für Simakan ein - der 30-Jährige feierte sein Saison-Debüt.
Es blieb beim 4:0, Leipzig hat somit weiterhin beste Chancen auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Hannover musste sich am Ende chancenlos geschlagen geben, am Samstag (13.30 Uhr) steht nun das Gastspiel beim SV Sandhausen an. Leipzig empfängt in der Bundesliga zwei Stunden später den SC Freiburg.