Islands WM-Keeper Hannes Halldorsson verlässt den dänischen Erstligisten FC Randers und schließt sich Qarabag Agdam (Aserbaidschan) an. Das gab Halldorssons künftiger Klub am Mittwoch bekannt. Der 34-Jährige erhält einen Zweijahresvertrag. Qarabag nimmt als Meister an der Qualifikation zur Champions League teil. In der vergangenen Saison kam der Klub in die Gruppenphase. "Es fällt mir nicht leicht, Randers zu verlassen", wird Halldorsson zitiert: "Aber ich bin jetzt 34 Jahre alt. Wenn ich also noch einmal etwas Neues beginnen will, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein neues Abenteuer."
All die wunderbaren Geschichten über Nordmänner, Wikinger, Spieler, die in Salzfabriken arbeiteten und den Trainer, der im zivilen Leben Zähne zieht, waren kaum auserzählt oder nochmal wiederholt, da schlugen die WM-Neulinge aus Island - "Huh" - ein neues Kapitel auf. Indem sie einfach einfachen Fußball spielten und dem Vizeweltmeister Argentinien ein verdientes 1:1 abrangen.
Auf der einen Seite kann man sagen: Lionel Messi hat mal wieder einen Elfmeter verschossen - seinen vierten aus den vergangenen sieben Versuchen mit seinen Mannschaften Barcelona und Argentinien. Auf der anderen Seite steht aber auch: Islands Hannes Halldorsson hat den Strafstoß pariert und seiner Nation somit ein überraschendes 1:1 gegen den Vizeweltmeister eingebracht.
Fans und Spieler machten Island zum Sommermärchen 2016. Zwei Jahre später hätte der kleinste WM-Teilnehmer aller Zeiten nichts gegen eine Wiederholung, auch wenn das Land selbst nicht dran glaubt. Der Weg nach Russland ist das Ergebnis von belastenden Vier-Stunden-Tagen.
Noch ein letztes Mal sollte das schon sagenumwobene "Huh" über den Hügel Arnarhóll hallen. Die EM-Helden aus Island kamen nach dem Viertelfinal-Aus gegen Frankreich in der Heimat an, am Montagabend frenetisch empfangen von zigtausenden Fans in Reykjavík.
Es war der erste Auftritt einer isländischen Nationalmannschaft auf der ganz großen Bühne. Und was für einer: Der krasse Außenseiter trotzte dem haushohen Favoriten Portugal zum EM-Start doch tatsächlich einen Punkt ab. Dabei waren die Iberer in fast allen Statistiken führend, nur eben in der entscheidenden nicht. Ein gewisser Dagur Sigurdsson, deutscher Handball-Nationaltrainer, machte sich derweil in einem Video über Cristiano Ronaldo lustig.