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Handgreiflichkeiten mit blutiger Nase: Unschöne Pausenszene in Erfurt

Vorwurf gegen den Babelsberger Sportchef - Polizei ermittelt

Handgreiflichkeiten mit blutiger Nase: Unschöne Pausenszene in Erfurt

In dieser Szene sah Samuel Biek (Zweiter von rechts) Rot, aber das negative Highlight gab es in der Halbzeitpause in den Katakomben.

In dieser Szene sah Samuel Biek (Zweiter von rechts) Rot, aber das negative Highlight gab es in der Halbzeitpause in den Katakomben. IMAGO/Bild13

In der Halbzeitpause der Partie zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem SV Babelsberg (0:1) kam es im Spielertunnel offenbar zu einer handfesten Auseinandersetzung. Aber nicht zwischen den Spielern beider Teams: Involviert waren Babelsberg-Sportchef Philip Saalbach sowie der Erfurter Mannschaftsarzt und eine RWE-Physiotherapeutin.

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Wie zunächst die "Bild" berichtete, soll es zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Saalbach und dem Erfurter Mannschaftsarzt aufgrund angeblicher Beleidigungen durch RWE-Fans gekommen sein. Die Folge: Eine Rangelei, in der auch die Physiotherapeutin einen Schlag ins Gesicht abbekommen habe. Sie sei zu Boden gegangen, bestätigte diese der "Bild": "Ich stand ungünstig, weil der Schlag eigentlich dem Arzt gelten sollte." Anschließend ging die Security dazwischen.

"Beim Versuch, den Zwist zu schlichten, wurde eine unserer Physiotherapeutinnen von einem Ellbogen im Gesicht getroffen. Vorsatz möchten wir dem Babelsberger Verantwortlichen nicht unterstellen, uns aber klar dagegen aussprechen, dass es überhaupt im Spielertunnel zu derartigen Auseinandersetzungen kommt", teilte RWE mit.

Polizei ermittelt

Wie Erfurt am Montagabend in einer Pressemitteilung klarstellte, hat nach den Vorkommnissen am 20. Oktober nun auch die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Aufgrund dessen werde der Verein "bis zum Abschluss des laufenden Verfahrens keine weiteren Angaben zu diesem Vorfall machen."

"Von ihrem eigenen Kollegen getroffen"

Der SV Babelsberg zeigte sich am Montag in einer Stellungnahme "betroffen" von den Vorfällen: "Nach den Vorwürfen gegen unseren Sportlichen Leiter [...] müssen wir jedoch klarstellen, dass er sich gegen einen körperlichen Angriff gegen ihn zur Wehr setzte wollte und in Folge dieser Abwehrreaktion die Physiotherapeutin von ihrem eigenen Kollegen getroffen wurde", so der Verein. "Doch es macht uns sehr nachdenklich, dass Emotionen derart außer Kontrolle geraten. Wir betonen unmissverständlich, dass körperliche Angriffe durch nichts zu rechtfertigen sind."

11. Spieltag

Auf dem Feld ging es zuvor und vor allem nach der Pause ebenfalls hitzig zu: Rudelbildungen und ein Platzverweis gegen Erfurts Samuel Biek gab es zu sehen, vor allem die Heimelf fühlte sich am Ende benachteiligt. "Da muss ich mich zurückhalten, sonst werde ich gesperrt", sagte nach Spielschluss RWE-Coach Fabian Gerber, gefragt nach seiner Meinung zur Leistung des Unparteiischen. Um dann nachzulegen: "Ich glaube, man hat gesehen, dass heute extrem starker Einfluss aufs Spiel genommen wurde."

Nach Schlusspfiff flogen von der Tribüne auch Becher in Richtung des Unparteiischen - möglicherweise wird die Partie, die die zweite Niederlage der Erfurter in dieser Saison mit sich brachte, für die Thüringer also noch ein Nachspiel haben.

jam

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