Halles Trainer Rico Schmitt nahm im Vergleich zum torlosen Remis gegen Hansa Rostock zwei Änderungen vor: Tobias Müller und Pintol wurden durch Ajani und Pfeffer ersetzt.
Auch FCK-Coach Tayfun Korkut schenkte nach dem 1:1 gegen die Würzburger Kickers drei frischen Akteuren das Vertrauen. Innenverteidiger Heubach, Flügelspieler Stieber und Frey rückten für Vucur, Görtler und Moritz, der sich kurz vor Anpfiff verletzt hatte, positionsgetreu in die Anfangself.
Kaiserslautern versuchte von Beginn an die dominierende Rolle einzunehmen und ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen. Halle störte allerdings früh und machte teilweise Druck auf die Abwehrkette des FCK, weshalb ein geordneter Spielaufbau bei den Gästen nicht zu Stande kam. Erste Gefahr versprühte der Zweitligist in der 10. Minute, als ein von Stieber initiierter Angriff über Halfar auf der linken Seite bei Osawe landete. Die Flanke des Angreifers fand im Zentrum jedoch keinen Abnehmer. Eine Minute später rutschte Bredlow eine Hereingabe von Gaus durch die Hände. Der HFC-Schlussmann hatte Glück, dass sein Fauxpas keine Folgen hatte.
Danach blieb die Partie auf mäßigem Niveau. Halles Angriffbemühungen brachten die FCK-Defensive nicht in Verlegenheit. Auch Kaiserslauterns Angriffe blieben blass, einzig Osawe wirkte bei seiner Rückkehr nach Halle motiviert und wirbelte die HFC-Defensive immer wieder durcheinander. Der Engländer wurde bei seinen Aktionen zumeist vom Heimpublikum ausgepfiffen, wofür er sich in der 23. Minute auf seine Weise revanchierte: Eine Ecke von links fand am langen Pfosten Ziegler. Dessen Kopfball-Ablage fand Osawe, der aus wenigen Metern den Ball über die Linie drückte. Kleineheismann fälschte zudem unglücklich für Bredlow ab.
Ajani gleicht aus - Stieber zur erneuten Führung
Kurz danach hätte Osawe sogar auf 2:0 erhöhen können: Von Mwene geschickt landete sein strammer Flachschuss aus etwa 16 Metern aber neben dem Tor (28.). Halle ließ sich davon nicht beeindrucken, hielt dagegen und glich in der 33. Minute aus. Allerdings drückte Lauterns Aliji vor Ajani eine Flanke von Pfeffer über die Linie. Die Freude der Gastgeber hielt allerdings nur wenige Minuten an. Stieber erlief einen Ball auf der linken Seite, ließ im Dribbling Barnofsky und Brügmann stehen und schlenzte die Kugel danach von der Strafraumkante ins lange Ecke zum zweiten Tor für die Gäste.
DFB-Pokal, 1. Runde
Nach der Pause begannen die Gäste passiver und überließen Halle das Spiel, was sich neun Minuten nach Wiederanpfiff rächte. Ajani täuschte auf der rechten Seite eine Flanke an, spielte stattdessen kurz auf Lindenhahn. Der bediente El-Helwe, dessen satter Schuss aus rund 17 Metern im langen Eck einschlug. Kaiserslautern reagierte geschockt und kassierte kurz darauf den nächsten Tiefschlag: Eine Pfeffer-Ecke von links köpften El-Helwe und Gjasula quasi synchron über die Linie und brachten den Drittligisten damit erstmals in Führung (58.).
3:3! Osawe in letzter Sekunde
Nun mit ordentlich Rückenwind mutierte Halle zur spielbestimmenden Mannschaft. Zwar verliefen die Angriffe im letzten Drittel häufig im Sand, das reichte jedoch, um die Gäste vom eigenen Tor fern zu halten. Der FCK war dagegen geschockt und fand keine Antwort auf den Doppelschlag El-Helwes. Korkut reagierte und brachte zunächst mit Zoua, später mit Jacob und Görtler drei weitere Angreifer. Eine wirkliche Schlussoffensive blieb allerdings aus. Als alles auf einen Sieg des Drittligisten hindeutete, kam der FCK doch noch zum Ausgleich. Frey flankte von rechts und fand am langen Pfosten Osawe, der den Ball aus einem Meter per Kopf im Tor versenkte und sein Team damit in die Verlängerung rettete (90.+4).
Gjasula stellt den Endstand her
Dort fand der Lauterer Jubel ein jähes und schnelles Ende: In der 93. Minute stürmte FCK-Schlussmann Weis aus seinem Tor und brachte Halles Wallenborn im Strafraum klar zu Fall. Denn fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Gjasula souverän im rechten Eck. Danach hatte der HFC keine Mühe mit den Offensivbemühungen des FCK und zog unter dem Strich verdient in die nächste Runde ein.
Der Hallesche FC ist am kommenden Samstag um 14 Uhr bei der SG Sonnenhof-Großaspach zu Gast. Kaiserslautern empfängt in der 2. Bundesliga am Montag in einer Woche (29. August, 20.15 Uhr) Fortuna Düsseldorf.