Nordost

Rot-Weiß Erfurt: Hajrulla fällt länger aus

Ausfall weckt ungute Erinnerungen

Hajrulla wird Erfurt länger fehlen: "Ihn zu ersetzen, ist eigentlich nicht möglich"

Romario Hajrulla (Erfurt) wird verletzt behandelt. Ein längerer Ausfall droht.

Romario Hajrulla (Erfurt) wird verletzt behandelt. Ein längerer Ausfall droht. IMAGO/Bild13

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Als Romarjo Hajrulla beim 4:2-Heimtriumph gegen Chemie Leipzig in der 55. Minute verletzt ausgewechselt werden musste, saß der Torjäger für den Rest des Spiels tatenlos auf der Bank. Später verließ er humpelnd das Steigerwaldstadion. Der linke Knöchel war da schon dick bandgiert, was nichts Gutes erahnen ließ. Nun, nach weiteren Untersuchungen, ist klar, dass der Angreifer dem FC Rot-Weiß Erfurt lange fehlen wird.

"Es ist schwer zu sagen, wie lange er ausfallen wird. Aber ich gehe im Augenblick von zwei Monaten aus", sagt Trainer Fabian Gerber. Wie nun feststeht, liegt eine Kapselverletzung vor, zudem ist ein Band gerissen. Hajrulla geht im Augenblick noch an Krücken, um den angeschwollenen Fuß zu entlasten. Im Augenblick wird er mit Physiotherapie behandelt.

So unklar nun die exakte Dauer seiner Zwangspause ist, steht zumindest fest: Hajrullas Ausfall schmerzt den FC Rot-Weiß. "Ihn zu ersetzen, ist eigentlich nicht möglich", sagt der Trainer. Was er für Erfurt bedeutet, wurde schon in der vergangenen Serie deutlich. Als der 24-Jährige im Frühjahr mehrere Wochen wegen einer Knieverletzung pausierte, verspielte Erfurt ohne seine Torgefahr die Tabellenführung und letztlich die große Chance, als Aufsteiger die Meisterschaft zu gewinnen. Bis zu seinem Ausfall im März gingen bei 18 Einsätzen acht Tore und fünf Vorlagen in die Statistik ein.

Neuer Spitzenreiter

Nun, da Rot-Weiß nach dem jüngsten 4:0 beim Berliner AK zum ersten Mal in dieser Saison als Spitzenreiter der Nordost-Staffel seine Ambitionen untermauerte, hofft die Mannschaft auf die neue Qualität des Kaders. Genau davon ist Andrej Startsev überzeugt. "Wir haben nun 15 oder 16 Spieler, die in der Startelf stehen können und man würde keinen großen Unterschied merken. Das hatten wir in der vergangenen Saison nicht. Wenn wir zu 100 Prozent harmonieren, dann haben wir eine bessere Qualität als im zurückliegenden Jahr", sagt der Erfurter Kapitän.

Beim 4:0 in Berlin, als Hajrulla das erste Spiel fehlte, ging jene Rechnung jedenfalls auf. Mit Michael Seaton gleich bei seinem ersten Punktspieleinsatz in der Erfurter Startelf als Doppeltorschütze, Malcolm Badu und Maxime Langner erzielten drei Spieler die vier Treffer, die erst im Sommer zum FC Rot-Weiß gewechselt waren.

Trotzdem hat der FC Rot-Weiß nicht kategorisch ausgeschlossen, sich angesichts der Zwangspause ihres bestens Angreifers noch einmal personell zu verstärken. Man sei mit dem Kader sehr zufrieden, betonte Trainer Gerber: "Aber wir beobachten natürlich immer den Markt und schauen, ob es einen Spieler gibt, der uns helfen kann." Obendrein muss er freilich bezahlbar sein.               

Axel Lukacsek

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