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Transfer News: Gündogan wechselt zum FC Barcelona

Medizincheck erfolgreich in München absolviert

Gündogan wechselt zum FC Barcelona

Nach sieben Jahren bei Manchester City zieht es Ilkay Gündogan nun zum FC Barcelona.

Nach sieben Jahren bei Manchester City zieht es Ilkay Gündogan nun zum FC Barcelona. IMAGO/NurPhoto

Der Wechsel von Ilkay Gündogan vom englischen Triplesieger Manchester City ins Camp Nou ist nach kicker-Informationen perfekt. Der nach einer weiteren Vereinssaison auf Weltklasse-Niveau von weiteren Topklubs - Paris Saint-Germain, Arsenal - umworbene Mittelfeldspieler hat sich für die Katalanen und damit vor allem gegen einen Verbleib in England entschieden.

Das Finanzielle war in den Verhandlungen mit City dem Vernehmen nach nicht das Problem, sondern eher die Vertragslaufzeit. Allerdings auch kein unüberwindbares. Diese beläuft sich nun bei Barça zunächst auf zwei Jahre bis 2025 mit der Option auf ein weiteres Jahr. Gündogan wird Ende Oktober 33 Jahre, es ist sein letzter großer Vertrag. Nach den großen Erfolgen mit City wollte Gündogan noch mal eine neue Herausforderung annehmen, er geht auf dem Gipfel der Vereinsgeschichte Citys.

Nach seinen emotionalen Worten im Anschluss an das gewonnene Champions-League-Finale gegen Inter Mailand, mit denen er betonte, wie stolz er sei, Teil und auch Kapitän dieser City-Mannschaft zu sein, hatten sich manche Fans der Skyblues noch Hoffnungen auf einen Verbleib gemacht, doch nun ist die Entscheidung Gündogans, der am Mittwoch in München den Medizincheck erfolgreich absolviert hat, pro Barça gefallen.

Barça-Trainer Xavi wollte Gündogan unbedingt

Der dortige Coach Xavi hatte keinen Hehl aus seiner Wertschätzung für Gündogan gemacht und wird im Mittelfeld des spanischen Meisters fest mit dem neuen Teamkollegen von Marc-André ter Stegen planen. Im Clasico kommt es damit in der kommenden Saison zu einem spannenden deutschen Vergleich mit ebenjenen beiden Profis bei Barça und mit Antonio Rüdiger und Toni Kroos aufseiten Real Madrids. Xavi suchte eigentlich einen Nachfolger für Sergio Busquets, doch Gündogan kann zwar auf der Sechs spielen, seine Paraderolle ist aber die Acht mit offensiver Ausrichtung. Heißt: Auch für die Sechserposition muss Barça noch mal tief in die eigentlich leere Tasche greifen. Und zwar tiefer als für den Deutschen. Denn welcher Weltklasse-Sechser ist gerade ablösefrei?

Gündogans Vertrag in Manchester läuft am 30. Juni aus, somit ist er jedenfalls ablösefrei. Und doch spielen natürlich viele finanzielle Aspekte rund um diesen Wechsel eine Rolle. Da Barça der neue Arbeitgeber des Ex-Dortmunders und -Nürnbergers wird, gibt’s natürlich gleich den Reflex, wie Barça den Transfer stemmen kann - in dem Sinne, dass der Neuzugang am Ende tatsächlich auch eingeschrieben werden darf.

Internationale Top-Profis mit offener Zukunft: Diese Spieler sind ablösefrei

Barça ist hoch verschuldet, offiziell beträgt der Stand 1,35 Milliarden Euro. Rechnet man den Kredit fürs Stadion dazu, ist man schnell bei drei Milliarden Euro. Früher oder später rechnen Experten mit einem Börsengang des Klubs, um ihn zu retten. Gündogan soll, so heißt es in Spanien, vertraglich zugesichert bekommen haben, dass er der erste Spieler wird, den Barça für die kommende Saison einschreiben darf. Sobald also die Liga den Transfer genehmigt hat. Im schlechtesten Fall für den Klub, nämlich, dass das Ganze doch irgendwie an Finanzen scheitern sollte, dürften die Neuzugänge, nicht nur der Deutsche, den Verein bis zu einem bestimmten Datum ablösefrei verlassen.

Die Wege des Erfolgsgespanns Gündogan-Guardiola trennen sich

Der gebürtige Gelsenkirchener Gündogan, 2012 Doublesieger mit Borussia Dortmund, war 2016 zu Manchester City gewechselt und seinerzeit der erste Transfer des neuen Coaches Pep Guardiola, der quasi parallel vom FC Bayern zu den Cityzens ging. Nun ist der Weg dieses Erfolgsgespanns nach fünf Meistertiteln, diversen Pokalsiegen und ebenjenem Triumph in der Königsklasse beendet.

Man darf gespannt sein, wie City diesen sportlichen Verlust kompensiert. Möglicherweise rückt Bernardo Silva wieder auf eine Achterposition, vielleicht wird sich das Ganze aber auch verschieben, falls mit West Hams Declan Rice ein defensiverer Spieler kommen sollte. Der wird bekanntlich auch von Arsenal umworben. Haben die Gunners - wie nun bei Gündogan - das Nachsehen? Wer immer kommen mag - in die Führungsrolle, wie der Deutsche sie dort ausgefüllt hat, wird er erst mal langsam hineinwachsen müssen.

Thomas Böker, Peter Schwarz-Mantey

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