Nationalelf

Goretzka frustriert: "Dann wäre ich in der falschen Mannschaft"

Gegen Japan nur eingewechselt

Goretzka steht zu seinem Frust: "Dann wäre ich in der falschen Mannschaft"

Wenig überzeugend gegen Japan: Leon Goretzka.

Wenig überzeugend gegen Japan: Leon Goretzka. Getty Images

Als sich die DFB-Auswahl kollektiv die Hand vor den Mund hielt, was als Protestaktion gegen die FIFA zu verstehen war, tat Leon Goretzka dies am Spielfeldrand. Bundestrainer Hansi Flick hatte gegen Japan zunächst Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan im zentralen Mittelfeld aufgeboten, was nicht nach Goretzkas Geschmack gewesen war.

"Natürlich, ich habe das klar gesagt, dass ich in der Startelf stehen möchte - das weiß jeder, der mich kennt", äußerte sich der zuletzt angeschlagene 27-Jährige nach der bitteren Auftaktniederlage, als die Hände längst von den Mündern verschwunden waren. Der Bayern-Profi machte aus seinem Frust keinen Hehl.

"Wäre ich nicht frustriert, wäre ich in der falschen Mannschaft", ordnete Goretzka seinen Ärger daraufhin ein, ehe er optimistisch nach vorne blickte: "Das Turnier sollte bei diesem Kader eigentlich lang sein, da wird es mit Sicherheit noch Möglichkeiten geben." Zu optimistisch? Gegen Spanier, die Costa Rica 7:0 geschlagen haben, sollte im Idealfall ein Sieg her. Sonst droht erneut das Vorrunden-Aus.

Dann mit Goretzka in der Startelf? Mit dessen Hereinnahme - oder vielmehr mit der Auswechslung des Torschützen Gündogan - kam der deutschen Mannschaft die Spielkontrolle allmählich abhanden. Zumindest war nach gut einer Stunde ein gewisser Bruch im Spiel der Flick-Elf zu erkennen gewesen.

In der Schlussphase wurde aus einem 1:0 schließlich noch ein 1:2, und am 1:1 war Goretzka nicht unbeteiligt. Schon gar nicht in den Augen eines Weltmeisters von 2014, des ARD-Experten Bastian Schweinsteiger: "Goretzka versucht, den Ball mit einer Grätsche zu bekommen, kommt nicht hin und bleibt danach stehen. Das mag ich nicht, das ist nicht gut", urteilte der 38-Jährige über die Entstehung des ersten Gegentreffers.

Schweinsteiger wollte bei Goretzka, der in der Nachspielzeit die beste Ausgleichschance hatte, sogar noch mehr erkannt haben: "Der war enttäuscht, dass er heute nicht von Anfang an gespielt hat", las der einstige aus dem Auftritt des aktuellen Mittelfeldspielers. Wie Flick dessen knapp halbstündigen Auftritt bewertet, wird sich wohl an der Zentrale ablesen lassen, die er am Sonntag (20 Uhr, LIVE! bei kicker) ins zweite Gruppenspiel gegen Spanien schickt.

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