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Golombek nach der Debüt-Niederlage: "Die Jungs haben Moral"

1:2 gegen Fortuna Köln

Golombek nach der Debüt-Niederlage: "Die Jungs haben Moral"

Will zuerst die Defensive von RW Ahlen in den Griff bekommen: Andreas Golombek

Will zuerst die Defensive von RW Ahlen in den Griff bekommen: Andreas Golombek imago images/Nordphoto

Es ist halt immer etwas unangenehm, wenn der Stuhl, auf dem man sitzt, noch warm ist vom Vorgänger. Am Dienstag hatte RW Ahlen seinen Trainer Andreas Zimmermann vor die Tür gesetzt, am Mittwoch hatte schon Andreas Golombek unterschrieben, der beim ersten Training am dunklen Wersestadion oft zweimal hinschauen musste: "Die hatten alle Mützen auf, da ist es schwer, die Gesichter auseinanderzuhalten", nennt der 54-Jährige eines der kleineren Probleme bei der Eingewöhnung.

Das größere allerdings stellte sich gleich am Freitag vor: Beim 1:2 bei Fortuna Köln kassierte seine neue Truppe die vierte Niederlage in Folge. Zugegeben: Statt des Fußballlehrers hätte man nach zwei Tagen auch einen Pappkameraden vor die Ahlener Bank stellen können, denn bis der neue Mann sichtbare Spuren im Abstiegskampf hinterlässt, werden wohl noch einige Wochen vergehen.

Regionalliga west, 19. spieltag

Immerhin hatte Golombek erste gute Ansätze gesehen: "In der zweiten Halbzeit war das richtig guter Fußball von uns, das hat Spaß gemacht. Die Jungs haben Moral", interpretierte der Routinier die - indes vergeblichen - Versuche, sich aufzubäumen.

Golombek jedenfalls soll nun kleistern, was unter Zimmermann bröckelte. Klassenerhalt statt "oben angreifen", das ist der Auftrag, für den man den ehemaligen Profi geholt hat. "Jeder Job hat was von Feuerwehr", philosophiert Golombek. "Aber noch ist ein halbes Jahr Zeit."

Zurück zu den Basics

Seine Erfahrung war seine beste Empfehlung: Über sieben Jahre Trainer in Hildesheim, knapp vier Jahre erfolgreich beim SC Verl. Aus der Zeit kennt er auch RWA-Torwart Robin Brüseke sowie Nico Hecker und Gianluca Marzullo. Darüber hinaus führte er in der 3. Liga die SF Lotte zum Klassenerhalt, war zuletzt noch beim BSV SW Rehden - das sind Argumente, die RW Ahlens Führung überzeugt haben. Und so beginnt Golombek zuerst einmal bei den Basis-Lektionen: "Wir kriegen zu viele Gegentore, daran müssen wir arbeiten", hat der frühere Innenverteidiger nicht nur in Köln gesehen und will zuerst einmal hinten anfangen.

Grundsätzlich sagt Golombek über sein neues Team: "Die Mannschaft hat Potenzial". Das hat er auch trotz Mützen beim Training erkannt. "Sie macht nur zu viele Fehler. Und jetzt wollen wir erst mal den Kopf freikriegen." Das würde am besten klappen, wenn RWA noch in den letzten zwei Pflichtspielen des Kalenderjahres - erst in Wattenscheid, dann gegen den WSV - positive Ergebnisse erzielt.

Uwe Gehrmann