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Gleiche Prämien im Fußball: Bundeskanzler "bleibt am Ball"

Scholz besucht Länderspiel - und wünscht sich Austausch

Gleiche Prämien für DFB-Frauen und -Männer: Der Bundeskanzler "bleibt am Ball"

Spricht sich für Gleichberechtigung in der Bezahlung im Fußball aus: Bundeskanzler Olaf Scholz.

Spricht sich für Gleichberechtigung in der Bezahlung im Fußball aus: Bundeskanzler Olaf Scholz. IMAGO/Eibner

Im Zuge des Freundschaftsspiels der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen Schweden, welches der Bundeskanzler live vor Ort in der Schauinsland-Reisen-Arena zu Duisburg besuchte, äußerte sich Olaf Scholz klar.

"Ich bleibe am Ball - und das werde ich kontinuierlich weitermachen", sagte der 64-Jährige kurz vor dem Anpfiff. Die Bereitschaft, über diese Dinge zu sprechen, habe zugenommen, so Scholz weiter. "Das ist ein gutes Zeichen."

Dass das Thema schon länger im Raum steht, ist bekannt. Scholz hatte sich bereits während der Europameisterschaft im vergangenen Sommer, wo die deutsche Auswahl im Finale knapp gegen die Engländerinnen den Kürzeren gezogen hatte (1:2 n.V.), öffentlich für gleiche Turnierprämien stark gemacht. Nach dem EM-Finale im Wembley Stadium hatte der Bundeskanzler den Vize-Europameisterinnen einen Kabinenbesuch abgestattet.

Scholz-Besuch "ein starkes Zeichen"

"Wir haben viel Begeisterung erlebt, für den Fußball, den die Frauen bei der EM gespielt haben. Ich hoffe, dass der Trend anhält und ich ihn ein kleines bisschen verstärken kann", sagte Scholz.

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Der SPD-Politiker tauschte sich außerdem vor dem Testspiel gegen Schweden mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und DFB-Präsident Bernd Neuendorf aus. "Das Treffen mit dem Bundeskanzler vor dem Spiel war ein interessanter, erster Austausch, den wir gerne auch in Zukunft aufrechterhalten und fortsetzen möchten", sagte Voss-Tecklenburg. Dass sich Scholz die Zeit für das erste Länderspiel des Jahres genommen habe, ist für die Trainerin darüber hinaus "ein starkes Zeichen zum Auftakt dieses sportlich wichtigen WM-Jahres."

WM-Sponsor Saudi-Arabien?

Darüber hinaus äußerte Scholz noch den Wunsch, dass sich der Deutsche Fußball-Bund künftig bei heiklen politischen Themen mit seiner Bundesregierung austauschen möge. "Es ist immer gut, wenn der DFB sich mit uns über solche Fragen unterhält", so der Bundeskanzler.

Explizit war Scholz auf ein mögliches Sponsoren-Engagement der Tourismusbehörde Saudi-Arabiens für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft im Sommer (20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland) angesprochen worden. Der DFB habe den Austausch auch vor, "aber das ist eben noch gar nicht soweit". Der Kanzler sagte, er habe versucht, sich im Vorfeld zu informieren, doch eine Bestätigung über das Sponsoren-Engagement nicht erhalten. "Deshalb ist es vielleicht auch nicht klug, sich dazu zu äußern."

Einem Bericht des Portals "The Athletic" zufolge soll "Visit Saudi" Partner des WM-Turniers werden. Nicht nur DFB-Kapitänin Alexandra Popp hatte sich ablehnend über das mögliche Engagement geäußert. Man stehe dem "eher negativ gegenüber", sagte die 31-Jährige vom VfL Wolfsburg. Scholz nannte die Statements der Spielerinnen "sehr beeindruckend".

Die gastgebenden Fußball-Verbände von Australien und Neuseeland hatten sich gegen einen solchen Sponsor ausgesprochen und ein Protestschreiben an den Fußball-Weltverband gerichtet. Man sei von der FIFA dazu nicht zurate gezogen worden.

mag, dpa

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