3. Liga

Gleich auf Temperatur: Viel Licht im Dresdner Mittelfeld

Dynamo beobachtet intensiv den Transfermarkt

Gleich auf Temperatur: Viel Licht im Dresdner Mittelfeld

Tom Zimmerschied (re.) war gleich auf Betriebstemperatur im neuen Zuhause.

Tom Zimmerschied (re.) war gleich auf Betriebstemperatur im neuen Zuhause. IMAGO/Eibner

Für 15 Drittliga-Trainer ist Dynamo Dresden einer der ganz großen Aufstiegsfavoriten. Beim verdienten 3:1-Auftaktsieg gegen Absteiger Arminia Bielefeld zeigt das Team von Trainer Markus Anfang auf, dass in dieser Saison wieder mit dem letztjährigen Absteiger gerechnet werden muss. Die Sachsen bestachen durch Spielfreunde und nahmen mit dem saisonübergreifend fünften Heimsieg in Folge den Schwung aus dem Endspurt mit. Als Belohnung sicherte sich Dynamo die erste (geteilte) Tabellenführung der jungen Spielzeit.

Entsprechend enthusiastisch wurde auch das Team nach Spielschluss von den treuen Anhänger im K-Block gefeiert. Für Neuzugang Tom Zimmerschied ein ganz besonderes Erlebnis: "Es war mehr, als ich erwartet hatte. Ein Gänsehautmoment", resümierte der Mittelfeldspieler mit einem breiten Grinsen über sein neues Ritual.

Große Fußstapfen für Zimmerschied

Der 24-Jährige, im Sommer vom Halleschen FC in die Landeshauptstadt Sachsens gewechselt, soll mithelfen, die Lücke, die der Abgang von Top-Scorer Ahmet Arslan gerissen hat, zu stopfen. Trotz Bemühungen der Dresdner und einer Kaufoption war der Deutsch-Türke nach seiner einjährigen Leihe mit 25 Toren und neun Vorlagen nicht von einem weiteren Jahr 3. Liga zu überzeugen und wechselte zum 1. FC Magdeburg.

Zur aktuellen Saison

In der vergangenen Saison noch bester Torschütze der Hallenser mit zehn Toren, deutete Zimmerschied nun schon im ersten Spiel sein Potenzial an: Den Strafstoß zum 2:0 holte der gebürtige Koblenzer heraus, den Treffer zum 3:1-Endstand bereitete er zudem vor. Eine Leistung, die ihm auch zu einem Platz in der kicker-Elf des 1. Spieltags verhalf. Und die Hoffnung sprießen lässt, dass der ehemalige Jugendspieler des FC Bayern München ein integraler Part des Dresdener Offensivspiel werden kann - und ein Ersatz für Arslan.

Doch nicht nur Zimmerschied wusste in der Zentrale zu überzeugen. Das Dreier-Mittelfeld, ergänzt von Niklas Hauptmann und Paul Will, verstand sich sofort. Die neue Achse war gleich auf Betriebstemperatur und überzeugte mit Spielwitz, leitete viele Angriffe ein und wurde selbst im letzten Drittel gefährlich. "Dass es gleich so gut funktioniert, freut mich total. Wir haben viel Betrieb gemacht", konstatierte Zimmerschied.

Dresden hält die Augen offen

Dennoch zeichnet sich ein altbekanntes Problem ab: So viel Spielfreude auch das Mittelfeld versprühte, haperte es wie in der zurückliegenden Saison schon wieder an der Effizienz. Etwas, das auch Coach Anfang auffiel: "In den ersten 20 Minuten haben wir zu wenige Tore erzielt. Wenn wir da 3:0 oder 4:0 führen, geht das auch in Ordnung". Zwar musste der 49-Jährige am Samstagabend keine Fragen über den Abgang des Top-Torschützen beantworten, das könnte sich jedoch schnell ändern, wenn die Dresdner weiter verschwenderisch mit den herausgespielten Chancen umgehen.

Damit die bisher fehlende Effizienz auf lange Sicht nicht ins Gewicht fällt, beobachten Sport-Geschäftsführer Ralf Becker und sein Team intensiv den Transfermarkt. Über drei Wochen ist das Transferfenster noch offen und Trainer Anfang kündigte bereits an: "Unabhängig vom Ergebnis müssen wir uns auf dem Markt umschauen, was zu uns passt und was uns noch besser machen kann. Das ist ganz entscheidend."

Mit dem Transfer von Zimmerschied konnten sich die Dresdner schon gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen und einen Glücksgriff landen - womöglich bleibt der 24-Jährige nicht der Letzte.

kon, kli

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