DFB-Pokal

Glasner: "Ich werde zu Hause Kickers-Fan sein"

Eintracht souverän, Stolz bei den Stuttgarter Kickers

Glasner: "Ich werde zu Hause Kickers-Fan sein"

Er genoss den Abend in Stuttgart: Eintracht-Trainer Oliver Glasner.

Er genoss den Abend in Stuttgart: Eintracht-Trainer Oliver Glasner. imago images

Nach 17 Minuten war das ungleiche Kräftemessen zwischen Oberligist und Bundesligist entschieden, durch die Tore von Randal Kolo Muani und Hrvoje Smolcic führte die Eintracht mit 2:0. Doch die Kickers wehrten sich weiter tapfer, kassierten keinen weiteren Gegentreffer, während die Eintracht kontrolliert unter den Augen zahlreicher Prominenter wie Karl Allgöwer, Dragoslav Stepanovic oder Kevin Kuranyi zu Ende spielte und Kräfte schonen konnte.

"0:2 ist ein hervorragendes Ergebnis für uns als Oberligist. Wir haben bis zum Schluss hervorragend verteidigt, sind kämpferisch und läuferisch an unsere Grenzen gegangen und können sehr stolz sein, die Mannschaft und der gesamte Verein", sagte Kapitän Kevin Dicklhuber (33). Leistung und Erlebnis gäben Rückenwind für die kommenden Aufgaben in der Oberliga, wo die Kickers am Samstag als Tabellenführer den SSV Reutlingen empfangen.

Wir wollten Herzen gewinnen, das haben wir meiner Meinung nach sehr beeindruckend geschafft.

Mustafa Ünal

Auch Trainer Mustafa Ünal stellte andere Dinge als das Ergebnis voran: "Wir wollten Herzen gewinnen, das haben wir meiner Meinung nach sehr beeindruckend geschafft: als Mannschaft, als Verein, als Fans." Der hauptberufliche Lehrer will sich die Partie "nie wieder anschauen", weil: "Das bringt nichts." Dafür blickte er voraus: "Wir müssen fleißig bleiben, ehrliche Arbeit liefern, dann gibt es vielleicht öfter solche Abende, nicht immer gegen Eintracht Frankfurt, aber vielleicht eine Liga höher. Und wer weiß, wie es in fünf Jahren aussieht."

Glasner: "Ich wünsche ihnen, dass sie den Aufstieg schaffen"

Was für die Stuttgarter Kickers ein riesiges Erlebnis war, hakt Frankfurt unter Pflichterfüllung ab. Trainer Oliver Glasner zeigte sich mit der ersten Hälfte und den schnellen Toren zufrieden. "In der zweiten Halbzeit sind wir in den Verwaltungsmodus, das wollten wir eigentlich nicht. Ich muss aber ein bisschen nachsichtig sein, wir haben ein heftiges Programm zu absolvieren", sagte er milde gestimmt.

Die angestrebte Belastungssteuerung konnte er dabei umsetzen, Evan Ndicka und Jesper Lindström eine Pause, Daichi Kamada nur ein paar Minuten als Joker geben. Zudem habe Rafael Borré 90 Minuten Spielpraxis und damit Rhythmus erhalten. "Vieles ist so aufgegangen, wie wir es uns erwartet haben. Ich habe nicht erwartet, dass es zur Halbzeit 6:0 steht in dieser Atmosphäre", so Glasner, der den Kickers "zu einem sehr beherzten Pokalauftritt" gratulierte.

Die Eintracht habe ihr Ziel, im DFB-Pokal zu überwintern, erreicht. Und die Kickers? "Ich wünsche ihnen, dass sie den Aufstieg schaffen. Es sieht ja sehr gut aus. Ich werde zu Hause Kickers-Fan sein und die Daumen drücken", verabschiedete sich Glasner als höflicher Gast.

Frank Linkesch

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