Champions League

Marco Rose: Vorfreude auf Celtic trotz Auswärtsbilanz

Auswärtsschwache Sachsen wollen Platz 2 in Angriff nehmen

Glasgow "wird wild": Darauf zählt Rose bei seinen Leipzigern

Blickt der Partie bei Celtic Glasgow freudig entgegen: RB Leipzigs Coach Marco Rose.

Blickt der Partie bei Celtic Glasgow freudig entgegen: RB Leipzigs Coach Marco Rose. picture alliance/dpa

Fast sechs Monate liegt Leipzigs letzter Auswärtssieg in einem Pflichtspiel zurück, seit dem 1:0-Erfolg bei Bayer Leverkusen am 17. April gab es für RB auf des Gegners Platz vier Unentschieden und fünf Niederlagen. Nun soll die schwarze Auswärtsserie bei Celtic Glasgow ausgerechnet dort enden, wo die Atmosphäre besonders laut und stimmungsvoll ist.

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Mit einem Dreier im legendären Celtic Park hätte RB den verkorksten Start in der Champions League egalisiert und den Achtelfinal-Einzug in Gruppe F wieder in der eigenen Hand. "Es ist davon auszugehen, dass morgen die Post abgeht und es wild wird. Da müssen wir bereit und in jeder Sekunde aufmerksam ein, vor allem in den Anfangsminuten", sagte Rose nach der Ankunft in Glasgow und forderte: "Wir müssen gegenüber dem Abschlusstraining ein paar Prozente draufpacken, was Haltung und Spielfreude betrifft. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das auch hinkriegen." Eine "Intensitätsdelle", wie sie der Trainer am Samstag beim 1:1 in Mainz 25 Minuten vor der Halbzeitpause ausgemacht hatte, dürfe man sich am Dienstag nicht leisten.

Wir müssen gegenüber dem Abschlusstraining ein paar Prozente draufpacken, was Haltung und Spielfreude betrifft.

Marco Rose

Nicht mitwirken kann Marcel Halstenberg. Der Linksverteidiger, am Samstag beim 1:1 in Mainz 90 Minuten im Einsatz, fällt wegen Problemen im Rippenbereich aus. "Es sollte nicht so lange dauern, aber für dieses Spiel hat es nicht gereicht", sagte Rose.

Ansonsten hat der Coach bis auf die Langzeit-Verletzten Dani Olmo, Konrad Laimer, Lukas Klostermann und Stammkeeper Peter Gulacsi alle Mann an Bord und wird voraussichtlich mit den in Mainz pausierenden David Raum, Kevin Kampl, Josko Gvardiol, Mohamed Simakan und André Silva frische Kräfte in die Startelf berufen. "Wir müssen es ähnlich machen wie in Leipzig, aber wir wissen auch, dass das hier nicht so einfach sein wird", sagte Silva, der beim 3:1 im Hinspiel vor einer Woche als Doppel-Torschütze auftrumpfte.

Leipzigs Bilanz in Glasgow ist ausbaufähig

Die bisherige Auswärtsbilanz von RB in Glasgow ist nicht gerade verheißungsvoll. Vor knapp fünf Monaten verlor man im Ibrox Stadion bei den Glasgow Rangers mit 1:3 und verpasste damit den Einzug ins Endspiel der Europa League. Und vor vier Jahren verloren die Sachsen bei Celtic mit 1:2 und schieden bereits in der Gruppenphase der Europa League aus. Beide Male zeigten sich die Leipziger sichtlich beeindruckt von der Kulisse und ließen sich den Schneid abkaufen.

Dagegen hat Rose als Trainer in Salzburg, das 2018 in den Europa League in einer Gruppe mit Leipzig und Glasgow war, den Celtic Park mit einem 2:1-Erfolg bereits einmal erobert. "Großartiges Publikum, tolles Stadion, tolle Fans", so seine Erinnerungen ans damalige Gastspiel: "Ich hatte auch das Gefühl, dass sie es wertschätzen, wenn der Gegner guten Fußball spielt und verdient gewinnt." An sein aktuelles Personal appellierte er, die morgige Aufgabe ungeachtet der Kulisse furchtlos anzugehen: "Wir müssen die Chancen sehen und mit Vorfreude auf ein großes Spiel gehen." Silva sieht sich dafür bereit. "Von solchen Champions-League-Nächten träumt man als Kind", sagte der Portugiese.

Nur Nickisch ist als Blaswich-Ersatz im Tor spielberechtigt

Der am Sonntag als Ersatzkeeper verpflichtete Norweger Örjan Nyland (32) zählt in Glasgow ebenfalls zur RB-Delegation, auch wenn er in den Champions-League-Gruppenspielen nicht spielberechtigt ist. Ersatz von Jannis Blaswich (31) ist am Dienstag der A-Jugendliche Jonas Nickisch (18).

Oliver Hartmann