Nach fast zehn Monaten Pause ging es in der Champions League der Frauen mit dem Finalturnier in San Sebastian weiter - das Achtelfinale des VfL Wolfsburg war bereits Ende Oktober 2019 über die Bühne gegangen (6:0, 1:0 gegen Twente Enschede).
VfL-Trainer Stephan Lerch hatte vor der Viertelfinalpartie gegen Glasgow City gefordert, dass sein Team sofort da sein und liefern müsse - und das taten seine Spielerinnen in bester Manier. Angeführt von der quirligen Harder schnürte der deutsche Meister Glasgow City in der eigenen Hälfte ein. Das 1:0 besorgte die Kapitänin nach einem schönen Doppelpass mit Popp aus 16 Metern selbst (15.). Engen machte nur wenige Minuten später per Kopf den frühen Doppelschlag perfekt (19.).
Doppelpacks von Engen und Harder
In der Folgezeit blieben die Wölfinnen auf dem Gaspedal, ließen aber zunächst weitere mögliche Tore liegen - zeitweise verzeichneten Harder & Co fast 80 Prozent Ballbesitz. Kurz vor dem Seitenwechsel erfolgte der nächste Doppelschlag: Erst traf Engen nach feiner Flanke von Huth zum 3:0 (45.), ehe auch Harder den Doppelpack, erneut aus der Distanz, schnürte (45.+2).
Pfosten Glasgow, doch Wolfsburg weiter souverän
Die zweite Hälfte begann überraschend, denn Glasgow zeigte sich mal offensiv, wenn auch nur kurz. Trotzdem musste der Außenpfosten bei Fredas Schuss retten (50.). Danach übernahm wieder Wolfsburg das Kommando. Immer wieder stellten die gefährlichen Flanken von Huth die Glasgow-Defensive vor enorme Probleme. Auch Harder brachten die Schottinnen das ganze Spiel nahezu nicht unter Kontrolle - und so war es eine Kombination von Huth und Harder, die das 5:0 bedeutete (56.).
Danach ließen die Wölfinnen etwas nach und ermöglichten Glasgow City den sehenswerten Ehrentreffer zum 1:5: Wade hob den Ball vom linken Strafraum-Eck wunderbar über Abt hinweg ins lange Eck (63.). Direkt danach zog der VfL die Zügel aber wieder an und antwortete prompt durch die eingewechselte Rauch, für die es das erste Champions-League-Tor war (66.).
Latte verhindert zweistelliges Ergebnis
Unersättlich zeigte sich darüber hinaus Harder, die erneut butterweich von Huth bedient wurde und per Kopf zum vierten Mal an diesem frühen Freitagabend traf (71.). Und es wurde sogar noch bitterer für die Schotten: Kapitänin Ross unterlief gar noch ein Eigentor (79.) - es drohte zweistellig zu werden, wurde es jedoch nicht. Einzig ein weiteres Eigentor von Clark, die eine Flanke der eingewechselten Oberdorf abgefälscht hatte, schaffte es noch auf die Anzeigetafel (90.+5). Weil zuvor Harder (86.) und auch Crichton (82.) jeweils die Latte getroffen hatten, blieb es beim dennoch überdeutlichen 9:1.
Somit trifft der VfL Wolfsburg am Dienstag (20 Uhr) im Halbfinale auf den FC Barcelona. Die Katalanen setzten sich zeitgleich gegen Atletico Madrid mit 1:0 durch.