Handball

Handball: Gislason erhält Drohbrief - DHB will rechtlich vorgehen

Handball-Bundestrainer rassistisch beleidigt

Gislason erhält Drohbrief - DHB kündigt rechtliche Schritte an

Er erhielt einen Drohbrief: Bundestrainer Alfred Gislason.

Er erhielt einen Drohbrief: Bundestrainer Alfred Gislason. imago images

"Wer ihn angreift, greift den gesamten deutschen Handball an", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem SID und kündigte an, mit aller Vehemenz gegen den oder die Täter vorzugehen: "Wir werden auf jeden Fall rechtliche Schritte einleiten."

Gislason (61) hatte zuvor einen an ihn adressierten anonymen Drohbrief per Post erhalten und diesen anschließend in den sozialen Medien geteilt. "Wir sind alle deutsch und wünschen uns auch einen deutschen Trainer für die Handballmannschaft", heißt es in dem Schreiben. Sollte der Isländer sein Amt nicht niederlegen, werde man ihn auf seinem Grundstück aufsuchen. "Mal sehen was aus ihren Anwesen dann wird."

"Das ist eine große Enttäuschung für mich. So etwas habe ich in 30 Jahren, die ich inzwischen in Deutschland lebe, noch nie erlebt", sagte Gislason: "Aber für mich ist auch klar, dass es ein Einzelfall ist."

Gislason findet's "sehr eigenartig"

Es sei "sehr eigenartig", so Gislason weiter, "dass jemand dieses Bedürfnis hat, dem Handball und auch mir persönlich zu schaden. Ich habe nie jemandem etwas getan. Dieser Vorfall schafft es nicht, mir Angst einzujagen." Unterstützung erhielt Gislason aus der Handballwelt, unter anderem von seinem Ex-Klub THW Kiel. Der DHB schrieb: "Wir stehen hinter dir, Alfred!"

Gislason betont, er habe sich "immer gut gefühlt in Deutschland und das wird sich nicht ändern. Man kann es ganz offensichtlich nicht allen Leuten recht machen." Alle weiteren Schritte werde er mit dem Verband besprechen.

msc/sid

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