Wie schon beim Liga-Auftakt gegen Getafe (2:0) verzichtete Trainer Julen Lopetegui auf Keeper Courtois und Spielgestalter Modric, beide nahmen auf der Bank Platz. Was sie zunächst sahen, dürfte ihnen kaum gefallen haben. Girona warf sich in jeden Zweikampf und machte den Königlichen das Leben schwer. Die Madrilenen hingegen ließen so manches Mal den Einsatz vermissen - zum Beispiel beim 1:0 für den Außenseiter. Marcelo verlor das Kopfballduell und zeigte dann wenig Enthusiasmus, mit nach hinten zu gehen. Der aufgerückte Rechtsverteidiger Porro zog letztlich aus halbrechter Position ab, Nacho grätschte dazwischen, doch von seinem Rücken landete das Leder genau bei Borja Garcia. Mit einer Schusstäuschung versetzte er Casemiro und jagte das Leder aus elf Metern trocken in den Winkel (16.).
Reals Reaktion blieb zunächst aus, vielmehr hatte Girona endgültig Lunte gerochen. Immer wieder griffen die Katalanen über die rechte Seite an und wären mit dieser Taktik beinahe erneut erfolgreich gewesen - Nacho klärte in höchster Not (27.). Erst nach einer halben Stunde wachte Real auf, der hinten anfällige Marcelo flankte zweimal gefällig auf Ramos. Beide Male verfehlte der Kapitän sein Ziel jedoch recht deutlich (33., 35.).
In der 39. Minute musste Girona dem minütlich steigenden Druck nachgeben: Bale flankte flach nach innen, wo Isco an Bono scheiterte. Doch die Chance war längst nicht tot. Vielmehr wurde Benzemas Schuss geblockt, das Leder landete anschließend bei Asensio, der einen Tick schneller am Ball war als sein Gegenspieler und klar gefoult wurde - den fälligen Elfmeter chippte Ramos frech in die Mitte zum 1:1-Halbzeitstand.
Pere Pons patzt
Auch das zweite Tor für Real fiel vom Elfmeterpunkt. Bale hatte kurz zuvor schon mit einer klasse Aktion (Brustannahme und Volleyschuss, 51.) aufhorchen lassen, nur eine Minute später geschah der Lapsus: Pere Pons hatte den Ball eigentlich sicher, ließ ihn sich im Strafraum dann aber von Asensio abluchsen und foulte den Real-Akteur recht plump. Diesmal nahm sich Benzema der Sache an und verwandelte ohne Probleme - 2:1.
Die Wende war perfekt, Real endgültig aufgewacht. Und so dauerte es nicht lang bis zu Treffer Nummer drei. Real konterte Girona in der 59. Minute gnadenlos aus. Bale sprintete nach Iscos perfektem Pass allein auf das Tor zu und netzte flach zum 3:1 ein. Danach war Girona kaum mehr als ein Sparringspartner, dem auch Modric ab der 75. Minute auf den Zahn fühlen durfte. Vielleicht wäre doch noch was drin gewesen für Girona, hätte Borja Garcia aus bester Position nicht genau auf Navas abgeschlossen (78.). Stattdessen legte Bale das Leder von rechts in die Mitte auf Benzema, der es in Ruhe annahm und nur noch einzuschieben brauchte. Das Tor wurde wegen Abseits überprüft, letztlich aber gegeben (80.).
Für Real wartet am kommenden Samstag (20.45 Uhr) mit Leganes eine weitere Pflichtaufgabe. Girona muss am Freitag bei Villarreal (22 Uhr) erstmals auswärts ran.