DEL

Gigantenduell im Fokus - Titelverteidiger sucht Titelform

Vorschau auf das Play-off-Viertelfinale

Gigantenduell im Fokus - Titelverteidiger sucht Titelform

In den Play-offs mit ihren Teams auf Titeljagd: Jan Urbas, Serge Aubin, Steve Walker und Yasin Ehliz (v.li.).

In den Play-offs mit ihren Teams auf Titeljagd: Jan Urbas, Serge Aubin, Steve Walker und Yasin Ehliz (v.li.). imago images (2)

Fischtown Pinguins (1.) - ERC Ingolstadt (9.)

Historie

Die Play-off-Geschichte zwischen beiden Teams ist überschaubar. Einzig 2017 traf man in der Qualifikationsrunde aufeinander. Nach einem 4:1-Auswärtssieg in Ingolstadt gewann Bremerhaven auch das zweite Duell zu Hause mit 6:5 - und stand im Viertelfinale, das die Norddeutschen nunmehr im siebten von acht Jahren in der DEL stets erreichten. Darüber hinaus kam Fischtown bislang aber noch nie.

Hauptrunde

Knapper geht es kaum. In allen vier Duellen entschied jeweils nur ein Tor die Partie. Drei der vier Spiele endeten sogar nicht nach regulärer Spielzeit. Anfang beziehungsweise Ende Oktober gewann Bremerhaven, erst zu Hause, dann auswärts, jeweils mit 3:2 nach Overtime. Ende Dezember dann siegten die Pinguins mit 2:1 nach regulärer Spielzeit, ehe Ingolstadt Ende Februar mit einem Sieg nach Penaltyschießen (3:2) seinen einzigen Erfolg 2023/24 einfuhr.

Ausblick

Kann das Überraschungsteam der Hauptrunde, die die Bremerhavener nahezu sensationell gewannen, auch in den Play-offs nachlegen? Vorsicht vor dem Vizemeister ist jedenfalls angesagt. Denn die Schanzer waren 2023 selbst als Vorrundenzweiter bis in Finale vorgedrungen - und sind zudem das einzige Team, dass bereits von Rang neun nach der Hauptrunde aus die Meisterschaft holten. Weitere Parallele: Auch damals, 2014, war man nach einem 0:1 in der Play-off-Quali noch ins Viertelfinale eingezogen - und hatte dann den Titel geholt.

Fazit

Hauptrunden-Topscorer Jan Urbas & Co. gehen als Favorit in die Serie, die aber weitaus enger werden dürfte, als die Setzliste es erwarten lässt.

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Eisbären Berlin (2.) - Adler Mannheim (7.)

Historie

Es ist ein Aufeinandertreffen zweier Teams mit reicher Play-off-Geschichte. Das erste Duell fand 1998 gleich im Finale statt, das Mannheim mit 3:1 in der Serie für sich entschied. Im Jahr darauf gelang den Kurpfälzern im Halbfinale ein "Sweep" (3:0). Nachdem die Adler 2002 ihren dritten Triumph in Folge gefeiert hatten (3:1), beendete Berlin seinen kleinen "Mannheim-Fluch" in den Play-offs mit dem Finalsieg 2005 - ebenfalls mit 3:0.

Nun waren die Eisbären am Zug und gewannen auch 2009 (3:1), 2012 wieder in einem Finale (3:2) und 2017 in einem dramatischen Viertelfinale - damals nach 2:3-Serienrückstand dank zweier Overtime-Siege in Folge mit 4:3. Und auch das letzte Duell gewann Berlin im Halbfinale 2022 im entscheidenden fünften Spiel. Insgesamt führen die Hauptstädter damit mit 5:3 - dank fünf Play-off-Siegen gegen Mannheim in Serie.

DEL Play-offs, viertelfinale

Hauptrunde

Gelten die bisherigen vier Duelle 2023/24 als Maßstab, steht eine äußerst enge Serie bevor. So gewannen beide Mannschaften je ein Heim- und ein Auswärtsspiel, die Adler im September zu Hause mit 4:2 und dann Mitte Dezember in Berlin (3:1). Die Eisbären siegten Anfang Dezember 3:1 in Mannheim und das Heimspiel Anfang Februar mit 3:2.

Ausblick

Das Gigantenduell der DEL verspricht dank der sich im Aufwind befindenden Adler, die phasenweise in der Hauptrunde großes Verletzungspech gehabt hatte, eine spannende und hochklassige Serie. Dabei schrieben die Eisbären ihre eigene Comeback-Story, indem sich nach zwei Titeln 2021 und 2022 vor einem Jahr völlig überraschend auf Rang elf gelandet waren. Für die Eisbären spricht ein längst wieder auf Sieg gepolter Kader, für die Adler ein mindestens ebenso hochkarätig besetzter Kader, der nach geschaffter Viertelfinalqualifikation mit frischem Wind in die Play-offs geht - und im gerade erst aus Nordamerika zurückgekehrten Leon Gawanke, einem gebürtigen Berliner, einen Schlüsselspieler dazubekommen hat.

Fazit

Die mit Abstand beste Offensive der DEL (181 Tore), die der Eisbären, könnte in einem intensiven Duell den Ausschlag für Berlin geben.

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Straubing Tigers (3.) - Schwenninger Wild Wings (6.)

Historie

Eine Play-off-Geschichte in der DEL zwischen beiden Teams gibt es noch nicht, was insbesondere an den Schwenningern liegt. Denn seit ihrem Wiedereinzug in die DEL 2013, also in den gemeinsamen Jahren mit Straubing in der Liga, schaffte das Team vom Neckarursprung keinen einzigen Play-off-Einzug. Nur 2018 ging es immerhin in die Play-off-Quali (0:2 gegen Wolfsburg). Zwischen 1994 und 2003 stand für die Wild Wings in ihren ersten acht DEL-Jahren ein Viertel- und ein Achtelfinaleinzug zu Buche.

Straubing kam 2006 in die DEL und schaffte dabei gleich bei der ersten Play-off-Teilnahme 2012 den Einzug ins Semifinale. Danach folgten zwei Qualifikationsrunden und fünf weitere Viertelfinalteilnahmen, die aktuelle ist die vierte in Folge für die Tigers.

Hauptrunde

Heimstärke trifft auf Heimstärke. Schwenningen gewann seine beiden Partien zu Hause mit 4:3 Anfang Oktober und erst jüngst, am 3. März mit 3:2. Die Niederbayern wiederum siegten vor heimischer Kulisse Ende Oktober mit 4:1 und kurz vor Weihnachten mit 6:3. Überhaupt treffen die beiden besten Heimteams der Hauptrunde aufeinander. Dabei holten die Wild Wings mit 59 sogar noch einen Heimpunkt mehr als Straubing.

Ausblick

Obwohl beide Teams unter den Top-Sechs landeten, herrschen unterschiedliche Stimmungslagen an beiden Standorten: In Straubing ist nach CHL-Teilnahme 2022/23 und vor der Teilnahme am renommierten Spengler Cup im kommenden Dezember die Anspruchshaltung gestiegen. In Schwenningen wird vor allem die erste Viertelfinalteilnahme seit dem Wiederaufstieg gefeiert. Spricht der größere Druck gegen die Niederbayern? Oder die bessere Auswärtsbilanz zweier sehr heimstarker Teams für Straubing? Und welche Rolle spielt Schwenningens Coach Steve Walker, der als Co-Trainer zuletzt mit München Titelgewinner war?

Fazit

Wohl keine andere Serie ist ähnlich schwierig vorherzusagen wie die zwischen Straubing und Schwenningen - Überraschung nicht ausgeschlossen.

Grizzlys Wolfsburg (4.) - ERC Red Bull München (5.)

Historie

Durch ein 0:4 im Viertelfinale gegen die Niedersachsen machte München 2015 zunächst böser Erfahrungen. Doch 2016 und auch 2017 folgte die erfolgreiche Revanche mit einem 4:0  und einem 4:1 im Finale. Nun steht man sich wieder zum dritten Mal in Folge gegenüber, nachdem München 2022 im Semifinale mal wieder per "Sweep" mit 3:0 siegte - und auch im vergangenen Jahr auf dem Weg zum Titel im Halbfinale mühevoll erst im siebten entscheidenden Spiel erfolgreich war.

Hauptrunde

Der Meister hatte keinen leichten Stand gegen die Grizzlys, die zweimal zu Null gegen die Oberbayern gewannen (1:0 Mitte Oktober in München und 2:0 Anfang Februar zu Hause). Die anderen beiden Spiele gingen indes an den EHC, der Anfang Dezember 2:1 zu Hause und Ende Dezember 3:2 in Wolfsburg siegte. Die Tordifferenz nach vier Partien damit: 6:5 für Wolfsburg. Ein Fingerzeig auf eine torarme Serie, geprägt von den Nationalkeepern Mathias Niederberger und Dustin Strahlmeier?

Ausblick

Mehr als einmal stotterte der meisterliche Motor der Münchner in der Hauptrunde - zuletzt beim 4:5 gegen den sportlichen Absteiger Augsburger Panther am 52. Spieltag, als es der Titelverteidiger verpasste, sich für die Viertelfinalserie gegen die Grizzlys das Heimrecht zu sichern. Wenn eines in dieser Serie allerdings für München spricht, dann die Tiefe im Kader, zumal Wolfsburgs Coach Mike Stewart insbesondere auf seine beiden Topreihen setzt, in denen auf den Importposition allerdings auch hohe Qualität vorhanden ist. Für Ex-Bundestrainer Toni Söderholm sind es derweil die ersten Play-offs als Chefcoach in der DEL.

Fazit

Natürlich geht München als Favorit in die Serie. Um über Wolfsburg hinauszukommen, oder gar den Titel zu verteidigen, muss sich der EHC aber im Vergleich zur Hauptrunde steigern.

jom

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