Champions League

Viermal schied Bayern im Champions-League-Achtelfinale aus

Bayern flog viermal im Achtelfinale raus

Gib mir fünf? Bloß nicht!

Thomas Tuchel und der FC Bayern stehen gegen Lazio unter Druck.

Thomas Tuchel und der FC Bayern stehen gegen Lazio unter Druck. IMAGO/Jan Huebner

Ein Ausscheiden gegen die mittelmäßigen Italiener käme für den FC Bayern einer sportlichen Katastrophe gleich. Erstens wäre es gemäß dem eigenen Anspruch in einem zu frühen Stadium des Wettbewerbs, zweitens galt Lazio ohnehin schon als das vielleicht einfachste Los im Achtelfinale. Vier Mal scheiterten die Bayern in dieser Runde. Der große Unterschied: Es passierte jeweils gegen zu diesem Zeitpunkt große Kaliber des europäischen Fußballs.

Bayern-Ausscheiden im Achtelfinale

Zum ersten Mal 2003/04 gegen Real Madrid. Beim 1:1 im Hinspiel brachte Roy Makaay die Münchner zwar spät in Führung, doch Torwart Oliver Kahn patzte bei einem Freistoß von Roberto Carlos, futsch war die gute Ausgangsposition. Im Bernabeu sorgte Zinedine Zidane zwei Wochen später mit seinem Tor des Tages für das Münchner Aus. Große Namen. Das galt auch zwei Jahre später gegen den AC Mailand, als der deutsche Rekordmeister erneut 1:1 daheim im Hinspiel spielte (Torschütze: Michael Ballack), dann im San Siro mit 1:4 chancenlos unterging. Zweimaliger Torschütze und Mann des Tages: Filippo Inzaghi.

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Das nächste Achtelfinal-Aus ereilte die Bayern 2010/2011 völlig unnötig. Monate zuvor waren sie Inter Mailand im Finale mit 0:2 unterlegen, nun das schnelle Wiedersehen. In Mailand gewannen die Münchner durch ein Last-Minute-Tor von Mario Gomez mit 1:0 und hielten alle Trümpfe in der Hand. Erst recht im Rückspiel mit einer 2:1-Führung in der Allianz-Arena. Doch Goran Pandevs 3:2 für Inter in der 88. Minute traf die Münchner wie ein Stich ins Herz.

Auch 2019 vergaben sie daheim eine gute Ausgangsposition, die sie sich beim 0:0 beim FC Liverpool dank einer starken Defensivleistung erarbeitet hatten. In München siegte die Mannschaft von Jürgen Klopp verdient mit 3:1, Sadio Mané bereitete mit dem 1:0 den Weg, traf am Ende doppelt und gewann schließlich den Henkelpott.

Das Viertelfinale ist Pflicht

Und dieses Mal? Bloß kein "Gib mir fünf", werden sich die Bayern denken, das Viertelfinale ist Pflicht. Als sehr hilfreich könnte sich im Laufe dieses Dienstagabends noch erweisen, dass die Auswärtstorregel nicht mehr existiert. Auch ein 2:1 oder 3:2 wäre nicht das Aus, sondern würde eine Verlängerung bringen. Mit der alten Regel kamen die Bayern in ihrer Europapokalgeschichte sechs Mal weiter und schieden vier Mal aus. Als Warnung sollte ihnen der bislang letzte Fall dienen: 2022 führen sie nach dem 0:1 beim FC Villareal bis kurz vor dem Abpfiff mit 1:0, kassierten spät das 1:1 und flogen im Viertelfinale raus. Dieses müssen sie zwei Jahre später nun erstmal erreichen.

Frank Linkesch