3. Liga

"Gesehen, dass es kein Abseits war": Unterhaching hadert

Schifferls Führungstreffer aberkannt

"Gesehen, dass es kein Abseits war": Unterhaching hadert nach Niederlage im Bayern-Derby

Unterhachings Trainer Marc Unterberger haderte nach Abpfiff mit einer Schiedsrichterentscheidung.

Unterhachings Trainer Marc Unterberger haderte nach Abpfiff mit einer Schiedsrichterentscheidung. IMAGO/foto2press

FCI-Trainer Michael Köllner war nach dem 3:0-Erfolg seines Teams über Unterhaching denkbar zufrieden, sah es doch trotz überlegener Leistung lange nicht nach drei Punkten aus. Schließlich sah Köllner über 90 Minuten aber einen "sehr überzeugenden Sieg" seines Teams, "die Art und Weise war sehr gut", freute sich der 53-Jährige. "Wir haben eine sehr dominante erste Halbzeit gespielt und richtig guten Fußball in der zweiten."

In den ersten fünf Minuten müssen wir schon 2:0 führen. 

Michael Köllner

Dass es lange 0:0 stand, führte der Coach allerdings nicht unbedingt auf die über weite Strecken solide Hachinger Hintermannschaft, sondern vielmehr auf die eigene Chancenverwertung zurück: "In den ersten fünf Minuten müssen wir schon 2:0 führen, da war nichts mit Verteidigen, das war von uns einfach sehr gut gemacht", so Köllner nach der Partie am Mikrofon von "MagentaSport". "Wir haben uns vorgenommen, aufs Gaspedal zu gehen und Druck zu machen. Und so viele Großchancen gegen so eine Defensive - am Ende kann es 4:0 oder 5:0 ausgehen - das war schon sehr gut von meiner Mannschaft."

Schifferls aberkannter Treffer sorgt für Diskussionen

Ganz anders sah die Welt nach Abpfiff in Unterhaching aus, vor allem mit einer Szene aus der 69. Minute haderten die Gäste: Ein Kopfball von Innenverteidiger Raphael Schifferl nach Freistoßhereingabe landete im FCI-Tor, kurz zuvor hatte der Unparteiische Lars Erbst jedoch bereits wegen einer vermeintlichen Abseitsposition abgepfiffen. Schiffler selbst war jedoch sehr deutlich nicht im Abseits gewesen, Stürmer Patrick Hobsch stand zwar sehr wohl in der verbotenen Zone, griff aber in der Folge eigentlich nicht ein. Auch deshalb sorgte die Entscheidung in Unterhaching für Frust, weil es der Treffer zum 1:0 gewesen wäre - welchen die SpVgg beinahe im direkten Gegenzug ihrerseits durch Benjamin Kunaric kassierte.

"Wir haben auf der Bank schon gesehen, dass es kein Abseits war", erklärte Coach Marc Unterberger nach Abpfiff. "Am Tagesende können wir das aber nicht ändern. Vielleicht werden jetzt wieder irgendwelche Gründe in die Waagschale geschmissen, warum es doch Abseits war", ärgerte sich der 34-Jährige. "Hobsch steht schon näher am gegnerischen Tor, greift aber überhaupt nicht ein und blockt keinen Spieler. Schiffler steht überhaupt nicht im Abseits." Dementsprechend sei die Entscheidung "bitter", aber so hinzunehmen.

Es tut schon weh heute.

Marc Unterberger

Trotzdem war der Trainer nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Elf. "Ich glaube, wenn wir hier in Führung gehen, wird es richtig schwer für Ingolstadt. Es war bis zur 70. Minute eine offener Schlagabtausch, es hätte in die ein oder andere Richtung gehen können. Leider sind wir wieder bitter bestraft worden, sind mal wieder auswärts ohne Treffer geblieben. Es tut schon weh heute", resümierte Unterberger. Nun müsse man "das ein oder andere aufarbeiten, um gegen Mannheim ein gutes und auch erfolgreiches Spiel abzuliefern". Der Waldhof ist am kommenden Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Münchener Vorstadt zu Gast, dort kann die SpVgg den mit nun drei sieglosen Spielen in Folge andauernden Abwärtstrend stoppen. 

lpe