3. Liga

Gelingt Münster der Durchmarsch? "Wir gucken immer auf die Tabelle"

Auf den SCP warten nun Duelle gegen die Top 3

Gelingt Münster der Durchmarsch? "Wir gucken immer auf die Tabelle"

Hat momentan gut Lachen: Münsters Trainer Sascha Hildmann.

Hat momentan gut Lachen: Münsters Trainer Sascha Hildmann. IMAGO/kolbert-press

Auf sechs Siege am Stück ist Preußen Münsters Erfolgsserie nach dem 2:1-Sieg bei 1860 München angewachsen, die letzte Niederlage in der Liga gab es vor Weihnachten. So pirschen sich die Westfalen immer weiter an die Aufstiegsplätze heran: 15 Punkte trennten die Münsteraner nach 19 Spieltagen von den direkten Aufstiegsrängen, mittlerweile sind es nur noch zwei Zähler. Im Jahr 2024 vergaßen die Topteams der Hinrunde nämlich regelmäßig das Punkten, Sascha Hildmanns Truppe profitierte.

Das macht einfach nur Freude.

Sascha Hildmann über den Höhenflug seiner Mannschaft

Dem Trainer ist die veränderte Tabellenkonstellation natürlich auch nicht entgangen: "Wir gucken immer auf die Tabelle", sagte der 51-Jährige nach dem Sieg bei den Löwen am Mikrofon von Magenta Sport, schob dann aber ein: "Natürlich versuchen wir uns davon gar nicht beeinflussen zu lassen. Wir tun verdammt gut daran, unseren Stiefel hier durchzuziehen. Das, was von außen kommt, nehmen wir an, aber intern bleiben wir genauso, wie wir sind." Dass ein Durchmarsch ins Bundesliga-Unterhaus für den letztjährigen Regionalligisten kein unrealistisches Szenario mehr darstellt, kann Hildmann mittlerweile nicht mehr verhehlen. Und will die womöglich einmalige Chance mit Sicherheit nutzen.

Als Hauptgrund für den Höhenflug der Adlerträger macht der langjährige Coach den starken Teamgeist seiner Mannschaft aus: "Es ist der Charakter der Mannschaft. Das ist alles. Es sind die Jungs, die auf dem Platz stehen. Es sind die Jungs, die nicht spielen. Die sind noch wichtiger, als die, die spielen, weil sie die Stimmung hochhalten müssen." Der Zusammenhalt begeistert Hildmann - und spiegelt sich auf dem Rasen wider: "Das ist im Moment echt eine tolle Sache und die Jungs, die opfern sich gerade auf dem Platz. Das macht so viel Spaß, dann zuzuschauen, auch im Training. Das macht einfach nur Freude."

Münster vor direkten Duellen gegen die drei Erstplatzierten

Des einen Freud ist des anderen Leid: So adelte 1860-Trainer Argirios Giannikis die Preußen nach der Partie am Samstag nicht ohne Grund als eine "Top-Mannschaft dieser Liga." Was sich nun auch in der Tabelle zeigt: In der könnten die Münsteraner in den kommenden Wochen weiter klettern, oder müssen sie doch abreißen lassen? Nach dem Halbfinale des Westfalenpokals bei Ligakonkurrent Arminia Bielefeld am Samstag geht es nacheinander gegen die aktuelle Top 3 der Liga. Am Osterwochenende kommt Dynamo Dresden an die Hammer Straße, danach ist der schlingernde Jahn aus Regensburg zu Gast, ehe es zum aktuellen Spitzenreiter und Mitaufsteiger aus Ulm geht.

Echte Standortbestimmungen für Hildmanns Mannschaft. Nach denen vielleicht ja Münster einen der drei Spitzenplätze einnimmt. Von den Topteams punkten momentan lediglich die Ulmer zuverlässig und haben wie auch Münster kein Spiel im Jahr 2024 verloren. Die Preußen gehen deswegen mit breiter Brust in die kommende Phase, die mit der Partie gegen das vermeintliche Drittliga-Schwergewicht beginnt: "Dresden steht, glaube ich, deutlich mehr unter Druck und wir können selbstbewusst in die Partie gehen", betont Hildmann.

Die Frage, ob die aktuelle Reise für die Preußen wirklich mit dem Durchmarsch in Liga zwei enden könnte, wird nach den drei direkten Duellen besser zu beantworten sein. Wie viel ein Lauf und auch das nötige Spielglück in der ausgeglichenen dritten Liga ausmachen können, haben in den vergangenen Jahren auch vermeintlich kleinere Mannschaften gezeigt.

kon

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