Knapp 48 Stunden mehr Zeit zur Regeneration als der Gegner haben die Sandhäuser nach ihrem Sieg am Freitagabend gegen Dynamo Dresden, bis es am Mittwoch in Aue (19 Uhr, LIVE! bei kicker) weitergeht. Einen Vorteil sieht Sandhausens Trainer Danny Galm nicht wirklich. Zwar habe sein Team "natürlich den Vorteil für uns, dass wir das Spiel verfolgen konnten", an einen kräftemäßigen Bonus glaubt er aber nicht. Zumal Aue von Pavel Dotchev trainiert wird. "Der weiß schon, welche Kniffe bzw. Worte er finden muss, damit seine Jungs marschieren." Zudem wartet mit Aue eine Mannschaft, "die mit dem Publikum im Rücken mit Sicherheit die Euphorie mitnehmen will".
Der neue Sandhäuser Weg
Eine kleine Euphorie ist aber auch am Hardtwald trotz des Abstiegs zu spüren, nachdem der Auftakt in der 3. Liga gelungen ist. Zumal Sandhausen einen neuen Weg verfolgt. Anstelle von Altstars und satten Profis wird neuerdings auf eine ausgewogene Mischung zwischen entwicklungsfähigen und erfahrenen Spielern gesetzt, die schon sehr früh in der Saison und trotz der vielen Änderungen durch eine gute Geschlossenheit glänzt.
Im Blickpunkt dabei: Abu-Bekir El-Zein, der im Pokalspiel gegen Hannover als letzter Schütze im Elfmeterschießen traf und Siegtorschütze gegen Dresden war. "Wir wollen wieder hoch und ich will versuchen, vorneweg zu marschieren", erklärte der ambitionierte 20-Jährige. Doch auch andere Nachwuchsspieler wie Verteidiger Max Geschwill machen Lust auf mehr.
"Vielleicht hat der Abstieg sogar was Gutes, weil in der 2. Liga ein Neuaufbau so nicht möglich gewesen wäre"
Sandhausen Präsident Jürgen Machmeier
Lust auf mehr hat auch Neuzugang David Otto, wie er bei der Pressekonferenz von sich gab. "Man hat es jetzt am Wochenende auch gesehen, was uns wirklich ausgezeichnet hat", so der Stürmer, der vom FC St. Pauli kam. "Dass wir zusammen als Mannschaft und als Einheit agieren", sieht Otto als "brutale Basis für alles was kommt in dieser Saison."
So wundert es nicht, dass Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier nach dem Abstieg schon jetzt über die positiven Seiten dieser Enttäuschung sinniert: "Vielleicht hat der Abstieg sogar was Gutes, weil in der 2. Liga ein Neuaufbau so nicht möglich gewesen wäre". Schmunzelnd fügte er noch an: "Der Trainer meint, dass wir noch nicht eingespielt sind. Wenn das stimmt, bin ich gespannt darauf, was ist, wenn wir erst mal eingespielt sind."
Dies wird allerdings noch einige Zeit benötigen wie der Trainer weiß: "Wir sind gut in der Spur, aber wir müssen noch viel tun, um die nächsten Schritte spielerisch zu gehen." Die nächste Chance dazu bietet sich schon am Mittwoch in Aue.