WM 1934: Was vom "Wunderteam" übrig blieb
Deutschlands erste WM-Teilnahme endete 1934 mit einem beachtlichen dritten Platz, der im "kleinen Finale" gegen das favorisierte Österreich errungen wurde. Diesem war mit seinem "Wunderteam" der Jahre 1931 bis 1933 sogar der Titel zugetraut worden. Doch erst löste es sich durch Spielerwechsel ins Ausland und Nicht-Freigaben der Vereine quasi auf, dann hatten die Österreicher im Halbfinale gegen Gastgeber Italien auch noch Pech mit dem schwedischen Schiedsrichter Ivan Eklind. Ihre Motivation im Spiel um Platz 3 war daraufhin ohne den gegen Italien verletzten Anführer Matthias Sindelar überschaubar, die Reste des Wunderteams unterlagen Deutschland mit 2:3.
WM 1954: Deutsche Gala gegen plattes Österreich
20 Jahre später hatte Österreich eine ähnlich starke Mannschaft beisammen, als es im Halbfinale der WM 1954 erneut auf Deutschland traf. Doch im Viertelfinale gegen die Schweiz (7:5), bei der "Hitzeschlacht von Lausanne", die bis heute das torreichste Spiel der WM-Geschichte darstellt, ließen die Österreicher zu viele Körner. Deutschland um Fritz Walter überragte, dominierte, siegte mit 6:1 - der höchste deutsche Halbfinal-Sieg bis zum 7:1 gegen Brasilien 2014 - und bewies, dass das überraschend gewonnene Endspiel gegen Übermacht Ungarn zumindest kein Zufall war.
Deutschland gegen Österreich
WM 1978: Krankl stürzt den Weltmeister
Des einen Freud ist des anderen Leid: Als das Aus von Titelverteidiger BRD im letzten Zwischenrundenspiel der WM 1978 gegen Österreich besiegelt war, ging das 2:3 auf der einen Seite der Grenze als "Schmach von Cordoba" in die Geschichte ein. Auf der anderen Seite gilt der unerwartete Coup als "Wunder von Cordoba" und der Rundfunk-Kommentar von Edi Finger ("I wer' narrisch") während des Siegtreffers von Doppeltorschütze Hans Krankl als ähnlich legendär wie Herbert Zimmermanns Darbietung 1954 in Bern.

3:2: Krankl (re.) schaut dem Ball nach. imago/Horstmüller
WM 1982: Die wortlose Absprache
WM-Spiele zwischen Deutschland und Österreich standen lange Zeit für viele Tore, 1982 dann nicht mehr. Weil beim Turnier in Spanien die jeweils letzten Gruppenspiele noch zeitversetzt ausgetragen wurden, wussten Deutsche und Österreicher nach dem frühen 1:0 durch Horst Hrubesch, dass bei diesem Spielstand beide eine Runde weiterkämen. Eine Absprache gab es zwar nicht, es sah aber so aus. Die "Schande von Gijon", ein furchtbares Ballgeschiebe, warf ohnmächtig zuschauende Algerier aus dem Turnier - wie ihre empörten Anhänger auf der Tribüne mit Geldscheinen wedelten, zählt zu den denkwürdigsten Bildern der WM-Geschichte.
EM 2008: Spielverderber Ballack
Bei der Heim-EM 2008 wollte Österreich ein "zweites Cordoba" beschwören, als vor dem letzten Gruppen-Spieltag noch die Möglichkeit bestand, Deutschland auszuschalten und das Viertelfinale zu erreichen. Bei seinem letzten Turnier machte Michael Ballack den Österreichern jedoch mit einem fulminanten Freistoßtreffer einen Strich durch die Rechnung. Der Co-Gastgeber (das Turnier fand auch in der Schweiz statt) war raus, Deutschland erreichte zumindest das Finale (0:1 gegen Spanien).