Int. Fußball

Gacinovic: "Meister mit AEK? Ich hoffe, es funktioniert auf Anhieb"

Ex-Frankfurter avanciert in Griechenland zum Goalgetter

Gacinovic: "Meister mit AEK? Ich hoffe, es funktioniert auf Anhieb"

Plötzlich stark im Abschluss: AEK-Goalgetter Mijat Gacinovic.

Plötzlich stark im Abschluss: AEK-Goalgetter Mijat Gacinovic. IMAGO/ZUMA Wire

Herr Gacinovic, was wollten Sie mit dem Jubel nach dem 2:0-Siegtor gegen PAOK ausdrücken?

Die Idee, so zu jubeln, kam von meinem dreijährigen Sohn. Mit ihm wollte ich das wichtige Tor bejubeln. Meine Frau, mein Bruder und weitere Familienmitglieder saßen auch auf der Gegengerade und haben sich entsprechend gefreut.

In sechseinhalb Jahren in der Bundesliga erzielten Sie in knapp 200 Pflichtspielen gerade mal elf Tore. Aktuell stehen Sie nach zehn Spieltagen bei drei Toren und drei Assists. Was macht den neuen "Goalgetter" aus?

So wenig habe ich in Deutschland getroffen? (lacht). Im Ernst, ich spiele hier offensiver und seit einigen Partien auf der gleichen Position, dem linken Flügel mit Drang nach innen. Das war immer meine Lieblingsposition, so hatte ich in Serbien Saisons mit zweistelliger Anzahl an Toren, so spielte ich auch in der Nationalmannschaft. In Deutschland dagegen kam ich mal als Achter, mal als Sechser, ab und an sogar als Zehner. Ich hatte aber nie mehrere Spiele hintereinander als Linksaußen. Das gibt mir jetzt Sicherheit und so kann sich mein Spiel besser entfalten.

zum Thema

    Wie empfinden Sie die aktuelle Euphoriewelle rund um AEK?

    Ich kann den Vergleich zu früher nicht ziehen, da ich nicht da war. Aber jeder rund um den Verein sagt, dass es einmalig ist. Verständlich, wenn man bedenkt, dass die Fans jahrelang warten mussten. Die Stimmung ist unabhängig vom Gegner immer einfach geil, die Fans versammeln sich schon Stunden vor dem Spiel vor dem stählernen Adler. Der Push durch das neue Stadion ist enorm, das war absehbar und auch ein wichtiger Grund für mich, hierher zu wechseln. Die Fans sind heiß und treiben uns ständig an.

    Kann die Saison sie mit dem Titelgewinn enden?

    Die großen Ziele von AEK waren für mich ausschlaggebend. Ich habe zwar für vier Jahre unterschrieben, aber ich hoffe, dass es schon auf Anhieb funktioniert. Es wird nicht einfach, da auch Panathinaikos sehr stark begonnen hat, aber wir werden bis zum Ende dafür kämpfen und in jedem Spiel alles geben. Durch die Play-offs ist die Saison ziemlich lang.

    Apropos Panathinaikos. Sie standen leihweise im ersten Halbjahr dort unter Vertrag …

    … und habe noch Kontakt zu einigen Menschen dort, auch mit etlichen Spielern sind wir mittlerweile befreundet. Aber AEK hat mir gezeigt, dass sie mich unbedingt haben wollten. Sie haben sich sehr um mich bemüht, einen klaren Plan aufgezeigt und daher war es für mich einfach, diesen richtigen Schritt zu gehen.

    Haben Sie nach Ihren herausragenden Leistungen noch WM-Hoffnungen?

    Da ich von keinem etwas dazu gehört habe, kann ich gar nichts dazu sagen.

    Haben Sie noch Kontakte nach Frankfurt?

    Natürlich, mit vielen Leute rund um den Verein. Ich habe am Dienstag mitgefiebert und das Weiterkommen in der Champions League bejubelt. Verbundenheit ist allein schon deswegen vorhanden, weil meine beiden Kinder in Frankfurt geboren wurden. Ich bin dem Verein, den Fans, der Stadt, einfach allen verbunden. Die Eintracht-Leute hatten mich in der Anfangszeit in Deutschland fast adoptiert. Ich werde immer schätzen, was ich in Frankfurt erlebt habe.

    Interview: Georgios Vavritsas

    Die internationalen Top-Transfers des Sommers