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Hoffenheim zeigt im Test gegen Fürth altbekannte Defizite

2:2 im Test zum Abschluss des Trainingslagers gegen den Aufsteiger

Hoffenheim zeigt gegen Fürth altbekannte Defizite

Duell auf Augenhöhe: Branimir Hrgota (li.) und Kevin Vogt schenkten sich im Testspiel keinen Zentimeter Raum. 

Duell auf Augenhöhe: Branimir Hrgota (li.) und Kevin Vogt schenkten sich im Testspiel keinen Zentimeter Raum.  imago images/Zink

Aus dem Hoffenheimer Trainingslager in Rottach-Egern berichtet Michael Pfeifer

Nach dem 0:1 gegen Heidenheim im ersten Test hatte Cheftrainer Sebastian Hoeneß die Ansprüche hochgeschraubt: "Wir wollen natürlich die taktischen Dinge, die wir trainiert haben, sehen, grundsätzlich die Haltung, das ist die Basis", so Hoeneß, "aber auch mannschaftstaktisch gegen den Ball, die Spieleröffnung in den unterschiedlichen Phasen, aber auch die Umschaltphasen. Am Dienstag hatten wir eine Einheit, das war alles drin, am liebsten möchte ich davon schon viel sehen."

Hrogta früh zur Stelle

Doch seine Mannschaft lieferte nur bedingt. Zwar war die Startelf am Samstagnachmittag in Rottach-Egern schnell spielbestimmend, doch ehe die TSG die Regie übernehmen konnte, stand es schon 0:1. Das alte Lied: Gleich der erste Angriff der Fürther führte zur schnellen Führung für den Aufsteiger,  Seguin bediente schulmäßig Hrgota, der nur einzuschieben brauchte. Wieder mal rannte die TSG einem Rückstand hinterher.

Vorne dann auch die bekannte Leier: Hoffenheim ließ gleich im ersten Drittel (Spielzeit 30 – 30 – 45 Min.) gleich mehrere Hochkaräter ungenutzt, Baumgartner und Dabbur scheiterten an Funk, Bruun Larsen verzog bei der besten Möglichkeit. Zudem wurde Hoffenheim ein klarer Strafstoß verweigert (Itter an Baumgartner, 10.).

Auch im zweiten Drittel nutzte die Spielvereinigung gleich den ersten Vorstoß zum 2:0, gleiches Muster, diesmal über links, Itter bediente Nielsen, der problemlos einnetzte. Erst nach 40 Minuten zeigte die TSG Konsequenz vor dem Tor, Bruun Larsen versenkte Georginio Rutters feine Vorarbeit. Erneut Rutter und der Däne ließen danach weitere Gelegenheiten liegen. Erst 15 Minuten vor dem Ende gelang dem Franzosen der verdiente Ausgleich.

Wir haben vom Fitnesstand gegen eine gleichwertigen Gegner einen guten Test absolviert

Stefan Leitl

Leitl: "Die Jungs kriegen zwei Tage frei"

"Wir haben vom Fitnesstand gegen eine gleichwertigen Gegner einen guten Test absolviert", resümierte ein zufriedener Fürther Cheftrainer Stefan Leitl, "jetzt kriegen die Jungs zwei Tage frei. Wir konnten angesichts der Umstände nicht unser volles Pensum gehen im Trainingslager, das müssen wir versuchen zu kompensieren. Wir haben schon noch einige Themen auf der Agenda. Aber insgesamt war es ein guter Abschluss für uns."

Hoeneß: "Wieder war der Gegner effizienter in der Box als wir"

Ein gemischtes Fazit zog Hoffenheims Trainer. "Es war wechselhaft", sagte Sebastian Hoeneß, "wir kommen wieder ganz schwer ins Spiel, etwas, das wir ganz schnell abstellen müssen. Wir laufen wieder lange Zeit dem Rückstand hinterher. Dann waren wir gut im Spiel und erspielen uns Torchancen, die wir nicht nutzen. Wieder war der Gegner effizienter in der Box als wir. Danach habe ich aber eine gute Reaktion gesehen. Das 2:2 geht auf jeden Fall in Ordnung, wenn wir die Chancen gegenüberstellt, können wir das Spiel auch gewinnen."

Baumgartner neuer Kapitän? "Wir machen uns Gedanken"

Bemerkenswert, dass Hoeneß zu Beginn den jungen Baumgartner als Kapitän ins Rennen schickte. Sicher ein Signal, dass sich in der Hoffenheimer Hierarchie etwas tut, zuvor schon hatte Hoeneß angekündigt, nach einem geeigneten Kandidaten zu suchen, weil der etatmäßige Mannschaftsführer, Benni Hübner, sicher nicht bis zum Saisonstart wieder einsatzfähig sein wird.

"Baumi war auch vorher weit oben in der Hierarchie, den Status hat er sich erarbeitet mit einer starken Saison, er ist eine Persönlichkeit", ordnete Hoeneß ein, wollte den Fakt aber nicht zu hoch hängen, "wir hatten heute einige Kapitäne, wir machen uns Gedanken."

Allerdings musste Hoeneß auf Zahlreiche Kräfte verzichten. Neben den EM-Fahrern, Andrej Kramaric, Pavel Kaderabek und Robert Skov, die wie der zuletzt an CIVOD-19 erkrankte Diadie Samassekou erst nach dem Trainingslager zur Mannschaft stoßen, fehlten auch die verletzten Havard Nordtveit, Konstantinos Stafylidis, Ishak Belfodil und Sargis Adamyan. Zudem wurde Florian Grillitsch freigestellt, weil er als Trauzeuge bei der Hochzeit seines besten Freundes gebraucht wurde. Auch Torhüter Oliver Baumann griff nach seiner Schambeinproblematik noch nicht in den Wettkampf ein. Ohnehin fehlen die Langzeitverletzten Ermin Bicakcic und Benni Hübner weiterhin, David Raum weilt noch bei Olympia.

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