3. Liga

Fünf verschiedene Torhüter: Freiburg II sorgt für Novum

Nur drei weitere Profiklubs setzten fünf Keeper in einer Saison ein

Fünf verschiedene Torhüter in der Hinrunde: Freiburg II sorgt für Novum

Torwart Nummer fünf in der Hinrunde beim SC Freiburg II: Sebastian Hornung.

Torwart Nummer fünf in der Hinrunde beim SC Freiburg II: Sebastian Hornung. IMAGO/Beautiful Sports

Der SC Freiburg II musste am Sonntag die fünfte Niederlage in Folge einstecken. Bei Viktoria Köln unterlagen die Breisgauer mit 0:2 und belegen nun mit nur neun Punkten aus den 19 Spielen der Hinrunde den letzten Platz der 3. Liga.

Ein möglicher Grund für die sportlichen Probleme: Die fehlende Konstanz zwischen den Pfosten. In Köln kam mit Sebastian Hornung bereits der fünfte Torwart in dieser Saison zum Einsatz und musste die Gegentreffer Nummer 35 und 36 hinnehmen. So viele verschiedene eingesetzte Keeper in nur einer Halbserie hat es bei einer deutschen Profi-Mannschaft noch nie gegeben.

Zu Saisonbeginn wechselten sich noch der erst 18-jährige Jaaso Jantunen und Benjamin Uphoff, eigentlich dritter Torwart bei den Profis, ab. Als Letzterer am 5. Spieltag beim 0:2 gegen Rot-Weiss Essen in der 83. Minute verletzt vom Platz musste, kam Laurin Mack von der Bank und verbuchte seinen bislang einzigen Einsatz der Saison.

In den kommenden Wochen übernahm zunächst wieder Jantunen, bevor sich Niklas Sauter nach Knie-OP und Meniskusverletzung für drei Spiele beweisen durfte. Sauter fiel anschließend jedoch erneut mit Knieproblemen aus und auch Uphoff, der die folgenden sechs Spiele begann und bislang insgesamt auf neun Einsätze kommt, zog sich eine Bänderverletzung im Knie zu. So sammelte Jantunen seine Einsätze fünf und sechs. Zum Abschluss der Hinrunde half der junge Finne bei der U 19 im DFB-Pokal-Viertelfinale (2:0 gegen Bayer Leverkusen) aus, weshalb Hornung ran durfte.

Leno, Ulreich, Flekken & Co. erlebten ähnliche Wechselspiele

Während es ein solches Wechselspiel in nur einer Halbserie noch nie gab, hatten über eine ganze Saison hinweg bislang im deutschen Profifußball nur drei Klubs eine vergleichbare Rotation zwischen den Pfosten zu verzeichnen - allesamt in der 3. Liga.

2009/10 wechselten sich beim VfB Stuttgart II an den ersten 20 Spieltagen Sven Ulreich (acht Einsätze), Alexander Stolz (acht) und Timo Hammel (vier) ab. Mit dem 21. Spieltag startete dann ein erst 17-Jähriger Bernd Leno durch, der sich den Stammplatz zwischen den Pfosten sicherte und fortan 17-mal auflief. Da er allerdings den 37. Spieltag verpasste, bekam mit Markus Krauss auch Torwart Nummer fünf seine Chance.

Ein Jahr später, in der Drittliga-Saison 2010/11, vollbrachte der SV Werder Bremen II ein ähnliches Kunststück. Da Felix Wiedwald immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte und sich unter anderem den Daumen brach, kam die eigentliche Nummer eins nur in 24 der 38 Spiele zum Einsatz. So sammelten auch Christian Vander, Tobias Duffner (beide viermal), Sebastian Mielitz (zweimal) und Sebastian Patzler (einmal) über die Saison hinweg Spielminuten.

Zuletzt setzte Alemannia Aachen in der Saison 2011/12 fünf Torhüter ein. Nachdem Tim Krumpen (insgesamt 13 Einsätze) als Nummer eins begann, löste ihn Michael Melka ab. Der Routinier startete in neun Partien, beendete aber im Winter seine Karriere. Die Rückrunde gehörte dann dem jungen, aufstrebenden Mark Flekken, der insgesamt 15-mal am Stück zwischen den Pfosten stand. An Spieltag 36 und 37 erhielt Kevin Rauhut die Chance bei den bereits sicher abgestiegenen Aachenern, verletzte sich jedoch, weshalb Flekken am letzten Spieltag wieder übernahm. Beim 0:4 in Osnabrück sah der Niederländer allerdings nach 50 Minuten Rot, Marcel Simon, der damit zu Torwart Nummer fünf wurde, kam von der Bank.

In der Bundesliga und 2. Bundesliga wurden dagegen nie mehr als vier Torhüter in einer Spielzeit eingesetzt. Sollte der Sport-Club in der Rückrunde also auch noch Torwart Nummer sechs bringen, würde ein alleiniger Rekord für eine Spielzeit aufgestellt werden - auf den dürfte Trainer Thomas Stamm wohl allerdings getrost verzichten können.

dza

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