Nationalelf

Füllkrug: "Anspruchsvoll - auf dem Platz, aber auch im Kopf"

Dortmunds Nationalspieler Niclas Füllkrug im großen Interview

Füllkrug: "Das war intensiv und anspruchsvoll - auf dem Platz, aber auch im Kopf"

Stand ausführlich Rede und Antwort: Niclas Füllkrug.

Stand ausführlich Rede und Antwort: Niclas Füllkrug. IMAGO/Schüler

Zehn Länderspiele, zehn Scorerpunkte: Niclas Füllkrug entpuppt sich auch nach dem Trainerwechsel als Bank im deutschen Sturm. Im Interview (kicker-Montagsausgabe) spricht der 30-Jährige über die USA-Reise, die Heim-EM und wie sich die ersten Trainingstage unter Julian Nagelsmann angefühlt haben. "Das war intensiv und anspruchsvoll, auf dem Platz, aber auch im Kopf. Es ist viel zu bearbeiten, um die Idee des Trainers umzusetzen", versichert Füllkrug. "Wir wollen dominanten und offensiven Fußball spielen mit hoher Intensität. Ich denke, es war ein engagierter Auftritt gegen die USA, in dem wir über 90 Minuten offensiv unsere Qualitäten auf den Platz gebracht haben."

Der 3:1-Sieg in Übersee tut gut für die geschundene deutsche Fußballseele, auch wenn man ihn im DFB-Team entsprechend einzuordnen weiß. Die USA-Reise an sich wurde und wird kontrovers diskutiert, Füllkrug jedenfalls will weder von einem Vor- noch Nachteil reden, fernab der Heimat zu starten: "Wenn wir in Deutschland geblieben wären, hätten wir zwei Tage mehr zum Arbeiten gehabt. So hatten wir zwar eine lange Anreise, dafür aber zwei wirklich gute Testspiel-Möglichkeiten, die uns sehr fordern. Wichtig ist", so der Angreifer, dass wir die beiden Partien positiv bestreiten, da sind für mich die Art und Weise noch wichtiger als die Ergebnisse.

Ich möchte auf der Neun die erste Option sein und der Mannschaft mit meiner Art und Weise helfen.

Niclas Füllkrug

Der ehemalige Bundestrainer Hansi Flick hatte Füllkrug zum Nationalspieler gemacht, aber nur dreimal in der Startelf eingesetzt. Ob er nun nach einer tragenderen Rolle strebt? "Ich habe in diesen zehn Einsätzen acht Tore erzielt und damit alles in meiner Macht Stehende getan, um häufiger in der Startelf zu stehen. Es war dann manchmal so, dass sich der Trainer dagegen entschieden hat, ich aber trotzdem immer einen Input haben konnte. Ich möchte auf der Neun, zumindest wenn man da an einen Stürmertypen wie mich denkt, die erste Option sein und der Mannschaft mit meiner Art und Weise helfen. Das", findet Füllkrug, "hat bislang ganz gut geklappt, solange ich auf dem Platz stand."

Der erste Teil des Länderspiel-Doppelpacks ist also erfolgreich bewältigt und Rudi Völlers vor einer Woche im kicker geäußerte Hoffnung, dass die USA-Reise die Mannschaft als Gruppe zusammenschweißen könnte, erhält weiter Nahrung. Füllkrug: "Das größtmögliche Zusammenschweißen entsteht auf dem Platz, indem man sehr hart und intensiv miteinander arbeitet und sich gegenseitig fordert, ans Limit zu gehen. Der Rest kommt durch Ergebnisse und das gegenseitige Vertrauen, das man zueinander gewinnt, wenn man Erfolge feiert. Das ist unser Auftrag."

Ich gebe zu: Ich habe damit gerechnet, dass es länger dauert, bis ich beim BVB ankomme und es flutscht.

Niclas Füllkrug

Nach der Rückkehr per Privatjet, den der BVB für sein Nationalmannschaftsquartett Füllkrug, Mats Hummels, Julian Brand und Niklas Süle bereitstellt, geht es am Freitagabend in der Bundesliga gleich gegen Füllkrugs Ex-Klub. Im Sommer war der gebürtige Hannoveraner von Werder Bremen zu Borussia Dortmund gewechselt und schon jetzt hat er das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben: "Ich habe ja für drei Jahre unterschrieben und nicht für sechs Wochen, deshalb kann ich das erst am Ende komplett bewerten. Ich gebe zu: Ich habe damit gerechnet, dass es länger dauert, bis ich ankomme und es flutscht. Da haben mir die letzten beiden Spiele gegen Hoffenheim und Union Berlin schon ganz gut gefallen von der Art und Weise, wie ich eingebunden war und mich fußballerisch einbringen konnte."

Im Interview der Montagsausgabe des kicker (ab Sonntagabend 22 Uhr auch digital abrufbar als e-Magazine) äußert sich Füllkrug zudem über Rückschläge in seiner Karriere, Genugtuung und Demut, über Reputation und natürliche Autorität.

ml, Oliver Hartmann

October 14, 2023, EAST HARTFORD, CT, UNITED STATES: Thomas MÃ?Â_ller of Germany during a match against the USA, an international friendly at Pratt & Whitney Stadium at Rentschler Field in the city of East Hartford in Connecticut in the United States this Saturday, 14. (Credit Image: © William Volcov/ZUMA Press Wire

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