Nordost

SV 03 und Lok mit Traumstart - Gogia trifft für Altglienicke

Regionalliga Nordost, 2. Spieltag - Zusammenfassung

Meuselwitz mit furiosem Comeback - Gogia trifft für Altglienicke - Cottbus wartet weiter

Erfolgreich gleich im ersten Spiel seines neuen Teams: Akaki Gogia von der VSG Altglienicke.

Erfolgreich gleich im ersten Spiel seines neuen Teams: Akaki Gogia von der VSG Altglienicke. IMAGO/Matthias Koch

2. SPIELTAG

Bei Debüt: Gogia trifft für Altglienicke 

Fehlstart abgewendet: In doppelter Überzahl gewann die VSG Altglienicke das Berlin-Duell gegen den BFC Dynamo mit 2:1. Die VSG startete dabei noch ohne Neuzugang Gogia in der Startelf; die ersten Aktionen gehörten Gästeangreifer Dadashov und dessen Kopf. Dann brach Türpitz durch und wurde von Al-Azzawe als letzter Mann gelegt - glatt Rot für den BFC-Verteidiger. Beim folgenden Freistoß meldete sich Cigerci das erste Mal gefährlich an. Nur wenig später schockte Dadashov die VSG, als er im Zusammenspiel mit Stockinger sehenswert zum 1:0 einschoss (37.). Kurios: Weil Teamkollege Hüther zum Jubeln auf den Zaun kletterte, sah dieser seine zweite gelbe Karte. Mit der Führung, aber in doppelter Unterzahl, gingen die Gäste in die Pause. Nach Wiederanpfiff drückte die VSG entsprechend gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste auf den Ausgleich: Roczens Treffer wurde noch wegen Handspiels zurückgepfiffen, dann aber verwertete der zur Pause eingewechselte Gogia einen Abstauber zum 1:1 (52.). Auch in Folge blieb der Druck der Heimelf hoch, nach einem Eckball besorgte Roczen das 2:1 (69.), verpasste im weiteren Verlauf bei einem Pfostentreffer ein deutlicheres Resultat. Weil auch Türpitz die Vorentscheidung liegen ließ, war es an Bayern-Leihgabe Qashi, in der Nachspielzeit für das finale 3:1 zu sorgen (90.+2).

Chemie siegt in hitzigem Duell

Auch Chemie Leipzig konnte seine Auftaktniederlage vergessen machen und gewann mit 1:0 gegen Viktoria Berlin. Die Chemiker starteten stark ins erste Heimspiel, konnten sich für den engagierten Auftritt in der Phase vor der Halbzeit schließlich auch belohnen: Nach einer Balleroberung bekam Mauer die Chance, zog ab und stellte aus rund 18 Metern flach auf 1:0 (35.). Kurz vor der Pause hielt Kirstein einen Fuß in Keeper Kinzigs Abschlag und verpasste nur knapp einen weiteren Leipziger Treffer. Die Viktoria hingegen blieb nach dem Auftakt-Coup gegen Chemnitz im ersten Durchgang blass, nur einmal musste BSG-Keeper Bellot eingreifen. Die Berliner kamen dann allerdings mit mehr Schwung aus der Pause, das Spiel nahm an Intensität zu, Chancen gab es zunächst aber nur wenige zu sehen. Erst in der Schlussviertelstunde, als die Viktoria ihren Druck nochmals erhöhte, wurde es mehrfach brenzlig für das Chemiker-Gehäuse: Erst ging ein Freistoß knapp vorbei, dann musste Jäpel nach einer Ecke auf der Linie klären. Doch die Heimelf überstand auch diese hitzige Schlussphase und buchte sich die ersten drei Zähler aufs Konto.

Meuselwitz siegt nach 0:2-Rückstand

Mit dem ZFC Meuselwitz konnte auch das dritte Team am Sonntag seinen Fehlstart abwenden - auch wenn es beim 3:2-Erfolg über Lok Leipzig lange nicht danach aussah. Die Gäste hatten zu Beginn mehr Ballbesitz, Meuselwitz zog sich zurück und setzte auf Gegenstöße. Gerade in einer Phase, in der die Heimelf sich wiederholt nach vorne wagte, gab es auf der anderen Seite nach einem umstrittenen Foul von Raithel an Adigo Elfmeter für Lok, den Grym zum 1:0 verwandelte (25.). In Folge drückten die Gäste auf Tor Nummer zwei, das auch noch vor der Pause fiel: Adigo veredelte eine Dombrowa-Flanke (45.). Der ZFC aber wollte sich nicht geschlagen geben, verkürzte in Durchgang zwei durch einen fulminanten Freistoß von Bock aus rund 25 Metern auf 1:2 (56.). Nun glaubte die Heimelf endgültig wieder an ihre Chance, die Leipziger hingegen wackelten, Keeper Dogan hatte viel zu tun. Machtlos war er dann beim 2:2-Ausgleich durch Raithel, der nach einer Ecke am zweiten Pfosten einköpfte (71.). Doch das war es noch nicht für den ZFC: In den Schlussminuten lief ein Angriff über die rechte Seite, Pistol legte zurück auf Hansch, der zum umjubelten 3:2-Siegtreffer ins Eck traf (85.). Ein nicht unverdienter Sieg der Heimelf nach einer starken zweiten Hälfte.

Rostock zerlegt Chemnitz

Am Samstag feierte Aufsteiger Hansa Rostock II seinen ersten Saisonsieg - und wie! Mit 6:1 gewann der Zweitliga-Nachwuchs gegen einen teils indisponierten Chemnitzer FC. Dabei führten die zunächst durchaus engagierten Gäste nach einem Blitzstart noch: Ampadu zog ab, sein abgefälschter Ball landete zum 1:0 für den CFC in den Maschen (2.). Der Aufsteiger brauchte ein wenig, um ins Spiel zu kommen, konnte den Rückstand dann aber eindrucksvoll drehen. Nach einer Hereingabe zog zunächst Bachmann aus der Drehung ab und stellte so auf 1:1 (28.), wenig später gab es dann Handelfmeter für Rostock, den Köster zum 2:1 in den Winkel setzte (33.). Zwar verpasste Thill mit seinem 25-Meter-Hammer einen weiteren Treffer, kurz vor der Pause aber erzwangen die Rostocker dann gar noch ein Eigentor zum 3:1, als sie Erlbeck nach einem verunglückten Rückpass unter Druck setzten (44.) - Chemnitz reklamierte vergeblich Foulspiel. Durchgang zwei startete mit einem Pfostenschuss von Rostocks Köster, dann sorgte nach einem Konter erneut Bachmann mit dem 4:1 für die Vorentscheidung (65.). Chemnitz ließ nun die Köpfe hängen, fing schnell weitere Treffer: Erst passte Thill auf Breier, der vor Wunsch keine Mühe mit dem 5:1 hatte (71.). Dann köpfte Bachmann zum 6:1 ein (74.) - Dreierpack des 22-Jährigen und gleichzeitig der Endstand.

Jena holt Last-minute-Punk

Keinen Sieger gab es im Duell zwischen Carl Zeiss Jena und dem Greifswalder FC, das 1:1 endete - für Jena das zweite Remis im zweiten Spiel. Es war ein intensive Partie beider Teams, auch wenn sich vor den Toren zunächst nichts Nennenswertes ereignete. Im Laufe der ersten Hälfte wurde Jena stärker, die Gäste von der Ostsee hielten aber bis zur Pause die Null. Nach Wiederanpfiff verpasste Eshele per Kopf die Greifswalder Führung, auf der Gegenseite war Keeper Jakubov gegen die drückende Heimelf mehrfach auf der Hut. Das erste Tor des Tages fiel dann aber für die Gäste: Weilandt mit der Freistoßflanke, Benyamina stieg hoch und köpfte das 1:0 in die Maschen. In  Folge vereitelte Jena-Keeper Kunz noch einen höheren Rückstand. Für Jena kratzte Joker Muiomo am Ausgleich, sein Schuss küsste die Latte. Jena aber drückte in den Schlussminuten weiter auf den Ausgleich, der tatsächlich noch fiel: Und auch diesmal war es eine als Freistoß getretene Flanke, bei der Hehne zum letztlich verdienten 1:1 einköpfen konnte (90.+2). Gleich darauf landete nochmals eine direkte Ecke der Jenenser am Pfosten.

Kein Sieger in Cottbus

Rund eine Stunde später als die beiden anderen Samstagsspiele wurde das Top-Spiel unter Beteiligung von Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt angepfiffen - die beiden Teams also, die sich in der vergangenen Saison einen langen Titelzweikampf lieferten. Am Ende einer intensiven Partie hieß es 1:1. In Durchgang eins starteten die Cottbuser besser, gingen durch Heikes wuchtigen Abschluss ins kurze Eck auch früh mit 1:0 in Führung (9.). Nach der Pause kamen allerdings die Erfurter besser aus den Kabinen, eine Freistoßflanke fiel so Schwarz vor die Füße, der das 1:1 besorgte (52.). In Folge wurde das Geschehen kämpferischer, Tore fielen aber keine mehr.

Erste Zähler für Zwickau

Der FSV Zwickau befindet sich nach dem Abstieg aus der 3. Liga noch in der Findungsphase, wollte dennoch am Freitag gegen den furios gestarteten FSV Luckenwalde die ersten Zähler aufs Konto buchen. Nach durchwachsener Anfangsphase brach Herrmann in der 21. Minute den Bann, aus halbrechter Position im Strafraum brachte der Neuzugang von Blau-Weiß Linz die Westsachsen in Führung. Verdient, denn der FSV war bis zur Halbzeit die bessere Mannschaft, glänzte zwar nicht unbedingt, hatte defensiv aber alles im Griff. Zu Beginn der zweiten Hälfte steigerte sich Luckenwalde, ehe Martens in der 59. Minute mit dem 2:0 die heimischen Fans durchatmen ließ. Einen weiten Ball auf den langen Pfosten drückte er aus kurzer Distanz ins Netz. Der frisch verpflichtete Dobruna verpasste in der 77. Minute aus spitzem Winkel das 3:0, kurz darauf verhinderte auf der Gegenseite Leneis mit einer Glanzparade bei einem Flath-Freistoß den möglichen Anschlusstreffer. Somit fuhr Zwickau die erste Ernte der Saison ein.

Babelsberg feiert Qela

Aufsteiger FC Eilenburg hatte es im ersten Heimspiel mit einem SV Babelsberg 03 zu tun, der in der Vorwoche eine überzeugende Leistung anbot und hochverdient mit 2:1 gegen Meuselwitz gewann. Am Freitag riss aber etwas überraschend erstmal der FCE das Heft des Handels an sich, Babelsberg hatte mit so einem leidenschaftlichen Start der Hausherren offensichtlich nicht gerechnet. Doch trotz des beherzten Auftritts, in die Pause ging es torlos. Mehr und mehr drängte sich der Gedanke auf, dass der Babelsberger Kasten an diesem Tag vernagelt war, was nicht zuletzt am starken Schlussmann Klatte lag. In der 73. Minute flog der Ball ins Netz, doch Babelsberg konnte feiern. Qela traf einen Distanzschuss perfekt und ließ FCE-Keeper Naumann keine Chance. Eilenburg warf alles nach vorne, doch ohne Erfolg. Mindestens genauso bitter: Bunge musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden, es sah ganz nach einer schweren Handverletzung aus.

stw, jam