Nordost

FSV Luckenwalde: Mit gepflegtem Stil dem Abstieg entkommen

Neuzugänge senken massiv den Altersschnitt

FSV Luckenwalde: Mit gepflegtem Stil die Abstiegssorgen verjagen

Junge Mannschaft: Der FSV Luckenwalde hat sich mit einigen Talenten verstärkt.

Junge Mannschaft: Der FSV Luckenwalde hat sich mit einigen Talenten verstärkt. IMAGO/Matthias Koch

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Der FSV Luckenwalde steht vor seiner mittlerweile schon siebten Regionalliga-Saison. Waren der Aufstieg im Jahre 2015 und der Klassenerhalt in den beiden Jahren danach doch recht glücklich zu Stande gekommen, kamen der Abstieg 2018 und die beiden folgenden Oberliga-Jahre nicht ganz überraschend. Nach dem erneuten, eigentlich recht souveränen Aufstieg 2020 gehört der FSV aber mittlerweile schon fast zu den etablierten Teams der Regionalliga Nordost und hat sich in den letzten beiden Jahren unter Erfolgscoach Michael Braune den Ruf erarbeitet, zu den spielerisch stärkeren Teams der Liga zu gehören.

Dabei ist die Regionalliga für den FSV keine Selbstverständlichkeit. Jüngst war im Programmheft zum Vorbereitungsspiel gegen den mehrjährigen Kooperationspartner 1. FC Union Berlin zu lesen: "Der FSV ist mit Feierabendfußball Regionalligist geworden. Für ihn geht es darum, Nischen und kreative Wege zu finden."

Albrecht und Tittel als Ausnahmen

Und das könnte Michael Braune und den Verantwortlichen im Verein durchaus wieder gelungen sein, und das, obwohl zum Ende der Vorsaison immerhin 13 namhafte und jahrelang zu den Stammkräften zählende Spieler den Verein verlassen haben. Da dieser Aderlass nicht ganz unerwartet kam, konnte man sich aber schon geraume Zeit mit potenziellen Neuzugängen beschäftigen. Die bestehen bis auf Lucas Albrecht (32, von der VSG Altglienicke) und Torhüter Kevin Tittel (29, vom MSV Neuruppin) ausnahmslos aus ambitionierten und maximal 22 Jahre alten Nachwuchskickern, die sich beim FSV unter Trainer Braune einen Entwicklungsschub und deutlich mehr Spielpraxis erhoffen. Die Neuen haben das Durchschnittsalter bei den Luckenwaldern auf erstaunliche 22,6 Jahre sinken lassen.

Jonas Böhmert, Edgar Kaizer (beide 19) und Niklas Geisler (22) haben dabei den Weg von Ligakrösus und Landespokalsieger Energie Cottbus zur Braune-Truppe gefunden. Alle drei erwarten, dass sie sich in Luckenwalde zu guten Regionalliga-Kickern entwickeln dürfen.

Winter startet mit großen Ambitionen

Mit Timm Koch (20) vom Halleschen FC hofft man in Luckenwalde die Defizite in der Chancenverwertung in den Griff zu kriegen. Er gilt als willkommene Ergänzung zum bisherigen Sturmduo Till Plumpe und Simon Gollnack. Oliver Maric (20) von Viktoria Berlin und Jorden Winter (19) von RB Leipzig hatte Braune laut eigenem Bekunden schon geraume Zeit auf dem Schirm. Auch sie sehen sich in Luckenwalde sehr gut aufgehoben. Winter sprach in der Vorstellung gar von Aufstieg und 3. Liga, was einerseits für seine eigenen hohen Ambitionen spricht, andererseits in Luckenwalde aber kein Thema ist. Die aus dem eigenen Nachwuchs aufrückenden Moritz Wallmann und Lukas Möckel komplettieren die Liste der bisherigen Neuzugänge.

Das Auftaktprogramm

Zusammen mit den etablierten und weiterhin für den FSV agierenden Akteuren und diesen Neuzugängen will Braune erneut eine gute Rolle in der Regionalliga Nordost spielen und möglichst wenig oder gar nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dabei wird er mit seiner Mannschaft unabhängig vom jeweiligen Kontrahenten weiterhin dem gepflegten Fußballspiel große Priorität einräumen.

Vermutlich hat der FSV-Coach auf Grund der Breite des Kaders sogar die Qual der Wahl. So stehen ihm aber auch offensichtlich auf fast allen Positionen qualitativ gleichwertige Alternativen zur Stammformation zur Verfügung.

Erst im Laufe der verbleibenden Testspiele und den beiden letzten Vorbereitungswochen wird und muss sich die Startelf für den Liga-Beginn am 30. Juli gegen den Berliner AK 07 herauskristallisieren.

Dass die Luckenwalder mit ihrem neuen Team bereits auf einem guten Weg scheinen, unterstreichen die im Moment noch zweitrangigen, aber doch beachtlichen Ergebnisse in den bisherigen Vorbereitungsspielen: Das 1:0 gegen den Oberliga-Zweiten VfB Krieschow, ein 3:0 beim Oberligisten RSV Eintracht 1949, ein 8:0 gegen Berlinligist Reinickendorfer Füchse, ein beachtliches knappes 0:2 gegen den Bundesliga-Vierten 1. FC Union Berlin und schließlich am Samstag eine knappe 0:1-Niederlage gegen den letztjährigen Meister und erneuten Topfavoriten der Regionalliga Nordost Energie Cottbus lassen nicht nur die kleine aber treue Luckenwalder Anhängerschaft auf eine erneut erfolgreiche Regionalligasaison ohne Abstiegsängste hoffen.

Fred Krüger

Die Trainer in der Regionalliga Nordost