Mit einer 1:3-Niederlage hat sich der FSV Oggersheim gegen den FSV Mainz 05 II aus der Regionalliga verabschiedet. Der Verein hat am Vortag des letzten Spieltages die Frist für die Lizenzerteilung beim DFB verstreichen lassen, nachdem er die finanziellen Auflagen nicht erfüllen konnte. Jetzt droht der Absturz in die Verbandsliga, da auch die Meldefrist für die Oberliga versäumt wurde.
Verschnaufpausen gibt es derzeit keine für die Spieler des FSV Oggersheim. Gestern nahm die Mannschaft an der Ludwigshafener Hallenfußball-Stadtmeisterschaft teil und verteidigte seinen Titel souverän. Im Endspiel besiegte der Tabellendreizehnte der Regionalliga West den FSV Grün-Weiß Ludwigshafen mit 3:1. "Die Spieler, die nicht dabei waren, haben eine Trainingseinheit absolviert", erklärt Trainer Sascha Koch.
"Das wird die Stunde der Wahrheit", sagt Udo Scholz, Marketingleiter der Ludwigshafener vor dem mit Spannung erwarteten Derby gegen Wormatia Worms. Der FSV hofft dabei am Freitag auf weit mehr als 1000 Zuschauer. Denn bislang hat der Verein die Kalkulation deutlich verfehlt. "Wir haben mit 1000 Zuschauern pro Spiel gerechnet, nur 500 sind es bislang geworden", sagt Marco Haber, der Sportliche Leiter der Ludwigshafener.
Nach gutem Start hat der FSV Oggersheim zuletzt mit drei Niederlagen in Folge an Boden verloren und steht nur wegen des besseren Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsplatz. Trainer Sascha Koch (30) bleibt aber ganz ruhig.
Sportlich lief es für den FSV Ludwigshafen-Oggersheim in der vergangenen Saison alles andere als rund, der Aufsteiger hatte in der Regionalliga Süd mit der Vergabe der Plätze für die Dritte Liga, anders als erhofft, als Tabellenschlusslicht nichts zu tun. In der Viertklassigkeit nun muss der FSV künftig auch auf einen potenten Geldgeber verzichten.
Sportlich ist die Saison für den FSV Ludwigshafen-Oggersheim längst gelaufen, personell wird nun der Schnitt beim bereits als Absteiger feststehenden zukünftigen Viertligisten gemacht. Das abgeschlagene Regionalliga-Schlusslicht trennt sich am Saisonende von Stefan Malz (35), Georgi Donkov (37) und Silvio Adzic (27) - drei Ex-Bundesliga-Profis.
Der Aufsteiger zahlt in seinem ersten Regionalliga-Jahr einiges an Lehrgeld. Dabei träumte man beim FSV zu Saisonbeginn noch von der 2. Liga.
Schlechter als Oggersheim war in der Regionalliga Süd bislang nur Kaiserslautern, die Zweite des FCK hatte vergangene Saison nach 15 Spieltagen nur fünf Punkte.
Kein Punkt, kein Tor - die Bilanz für den Aufsteiger FSV Ludwigshafen-Oggersheim ist nach drei Spieltagen verheerend. "Das ist eine beschissene Bilanz", sagt FSV-Trainer Sascha Koch deutlich, "doch wir wissen, dass diese auch anders aussehen könnte."
Ludwigshafen-Oggersheim geht trotz eines Saisonetats von 1,1 Millionen Euro selbstbewusst in die Saison. Der einzige rheinland-pfälzische Regionalligist will sich für die Dritte Liga qualifizieren.
Prominenter Neuzugang für Regionalliga-Aufsteiger FSV Oggersheim. Der Ex-Nationalspieler Marco Haber unterzeichnete beim Südwest-Oberligameister einen Zweijahresvertrag.
"Wir hätten den Spielrhythmus gerne aufrecht erhalten", ärgerte sich der Mainzer Trainer Peter Neustädter über die witterungsbedingte Absage der Partie beim FSV Salmrohr am vergangenen Sonntag. Vor dem Schlüsselspiel gegen Spitzenreiter FSV Oggersheim feilt der Coach insbesondere am taktischen Verhalten seiner Angreifer.