Südwest

Frust in Offenbach: "Wir müssen einiges verändern"

Minuskulisse und Pfiffe gegen Hoffenheim II

Frust in Offenbach: "Wir müssen einiges verändern"

Ladehemmung: Offenbachs Toptorschütze Marcos Alvarez hat zuletzt Ende Oktober getroffen.

Ladehemmung: Offenbachs Toptorschütze Marcos Alvarez hat zuletzt Ende Oktober getroffen. IMAGO/Eibner

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Das Jahr 2023 endete für Regionalligist Kickers Offenbach so, wie die Saison 2023/24 begonnen hatte: Mit einer herben Enttäuschung und einer 0:1-Heimniederlage. Der Unterschied zu jener Niederlage im Saisoneröffnungsspiel gegen den Aufsteiger Stuttgarter Kickers und jener gegen die ebenso zum obersten Regal der Liga gehörende TSG 1899 Hoffenheim II war auf der Tribüne zu erkennen: Am 4. August hatten 11.433 Zuschauer den Weg zum Bieberer Berg gefunden. Am 9. Dezember waren es nur noch 4574 - Minuskulisse. Wovon die Konkurrenz nur zu träumen wagt, ist für den Zuschauerkrösus Offenbach (6361 Besucher im Schnitt) ein deutliches Signal dafür, dass es mal wieder nicht läuft.

Acht Siege, fünf Remis, acht Niederlagen: Mehr Mittelmaß geht nicht. 29 Punkte aus 21 Partien können natürlich nicht der Anspruch sein. Dass der Klub sogar den Abstieg fürchten muss, ist trotz eines erneuten großen personellen Umbruchs auf allen Ebenen enttäuschend.  Der Vorsprung auf den potenziellen ersten Abstiegsrang 14 beträgt nur drei Zähler.

Die Tabelle zeigt, wo der Verein steht.

Offenbach-Trainer Christian Neidhart

Vom Blick nach oben spricht in Offenbach schon länger niemand mehr. Zu schwankend sind dafür die Leistungen. "Die Tabelle zeigt, wo der Verein steht", sagt Trainer Christian Neidhart und hofft nun, dass es gemeinsam mit Sportgeschäftsführer Christian Hock gelingt, Anpassungen im Kader vorzunehmen. "Wir müssen einiges verändern", sagt Neidhart. Der Kader ist zwar mit einigen großen Namen (Marcos Alvarez, Dimitrij Nazarov) und auch quantitativ (30 Spieler) gut bestückt. Auf einigen Positionen aber fehlt schlicht Qualität. Die Defensive ist ohne den langzeitverletzten Maximilian Rossmann anfällig. Im Mittelfeld sucht Neidhart noch immer nach einer Idealbesetzung in der Zentrale. Und die Offensivabteilung ist mit 30 Treffern alles andere als ein Muster an Torgefahr. Der beste Torschütze, Marcos Alvarez (sieben Treffer), war letztmals am 27. Oktober erfolgreich.

21. SPIELTAG

"Die Frage wird sein: Welche Möglichkeiten haben wir, den Kader zu verändern", sagt Neidhart mit Blick darauf, dass in Christian Derflinger, Mike Feigenspan und Julian Albrecht drei Profis seit Wochen in die zweite Mannschaft degradiert wurden, die den Etat belasten. "Wir müssen erst Spieler abgeben", betont Hock. In Torwart Maximilian Engl und Rafael Garcia wissen zwei weitere Akteure, dass sie keine Zukunft mehr haben. Garcia kam dennoch auf neun Einsätze (ein Tor). Auch das gehört zu den Eigenarten einer Saison, die Offenbachs treuen Anhang mal wieder an die Grenzen der Leidensfähigkeit bringt. Nach dem 0:1 gegen Hoffenheim verabschiedeten die Fans die Spieler mit Pfiffen. "Wir müssen das akzeptieren und es 2024 besser machen", sagt Routinier Maik Vetter.

Jörg Moll

Alle Torschützenkönige der Regionalliga Südwest