Besonders laut und euphorisch wurde Matthias Ginter von 4800 Freiburger Fans vor seinem ersten Spiel nach der Rückkehr begrüßt. Und dann durfte das SC-Eigengewächs auch noch im alten Wohnzimmer Dreisamstadion auflaufen. An der im Bundesliga-Alltag ausrangierten Kultstätte empfingen Christian Streich und Co. zum ersten Testspiel der Saison Drittligaaufsteiger SV Elversberg.
Die Saarländer hatten in der auf überschaubarem Niveau geführten ersten Hälfte mehr vom Spiel und waren dem ersten Treffer sehr nah. Eros Dacaj scheiterte allerdings mit einem von Nishan Burkart ungeschickt beim Zurücklaufen an Luca Schnellbacher verursachten Strafstoß an SC-Keeper Benjamin Uphoff, den Nachschuss des Elversbergers klärte Nicolas Höfler von der Linie.
Ginter erlaubt sich nur einen Fehler
Zehn Minuten zuvor hatte sich Jannik Rochelt im Strafraum gegen Ginter durchgesetzt, seinem Schuss aus spitzem Winkel stand ebenfalls Uphoff im Weg. Bis auf diese eine Unsicherheit fiel Ginter - rechts in der Dreierkette aufgeboten - mit gewohnter Ruhe am Ball und guten Diagonalbällen auf. Der Weltmeister von 2014 agierte insgesamt solide.
Der SC-Auftritt zum Ende der ersten Trainingswoche vor der Pause war insgesamt jedoch zu fehlerhaft und recht uninspiriert. Einzig Kapitän Christian Günter verzeichnete eine Torchance, sein Abschluss mit dem schwächeren rechten Fuß war jedoch kein Problem für SVE-Keeper Nicolas Kristof (36.).
Bitter für den Sport-Club: Kurz vor der Pause verletzte sich das ins Profitraining beförderte Eigengewächs Max Rosenfelder am Sprunggelenk und musste ausgewechselt werden. "Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Bänderriss ist", befürchtete Streich, der in der betreffenden Szene direkt neben dem 19-Jährigen stand. Für Rosenfelder kam der ebenfalls von der U23 zum Vorspielen aufgerückte Kenneth Schmidt ins Spiel, durfte zunächst nur etwa zwei Minuten mitmischen, weil Streich für den zweiten Durchgang eine komplett neue Elf aufbot - in der Schmidt ab der 70. wieder mitspielen durfte.
Auch das zweite SC-Team trat im 3-4-3 auf, beteiligte sich zielstrebiger am insgesamt nun temporeicheren Spiel, ließ defensiv allerdings ebenfalls Lücken. Während Freiburgs U-21-Nationalkeeper Noah Atubolu gegen Rochelt (50.), Mustafa (55.) und Sahin (76.) parieren musste, boten sich auch Nils Petersen (53.), Keven Schlotterbeck (65.), Noah Weißhaupt (74.) und Lucas Höler (81.) Torchancen, die allerdings ungenutzt blieben. "Trainingswoche okay, Spiel heute nicht gut", fasste Streich die Leistung seiner Mannschaft nach der ersten Übungseinheit am vergangenen Montag zusammen.