Frauen

Frauen-Bundesliga: Zuschauerrekord und finanzielle Verluste

Saisonreport 2022/23 veröffentlicht

Frauen-Bundesliga: Zuschauerrekord und finanzielle Verluste

Der DFB hat den Saisonreport 2022/23 veröffentlicht.

Der DFB hat den Saisonreport 2022/23 veröffentlicht. IMAGO/Nico Herbertz

In der Fußball-Bundesliga der Frauen hat die erfolgreiche EM der Deutschen 2022 (1:2 n. V. im Finale gegen England) zu Bestmarken in Hinblick auf Zuschauer, Erträge und Medienreichweite geführt. Dies berichtete der DFB am Donnerstag bei der Vorstellung seines Saisonreports für die Spielzeit 2022/23.

Demnach erreichten die Erträge aller Klubs mit in Summe knapp 25 Millionen Euro einen Höchstwert. Erstmals sei die Zwei-Millionen-Grenze im Durchschnitt pro Verein geknackt worden. Zudem habe sich der Wert innerhalb der vergangenen fünf Spielzeiten mehr als verdoppelt.

Allerdings sind auch die Verluste der Vereine gestiegen. In besagter Spielzeit weisen die Klubs im Durchschnitt ein negatives Saisonergebnis von 1,78 Millionen Euro (Vorjahr 1,52 Millionen Euro) auf. Dies sei laut DFB aber kein Anzeichen für eine wirtschaftliche Schieflage, sondern "Ausdruck des stetig steigenden und immer intensiveren Engagements der Lizenzklubs im Frauenfußball und als Investition zu verstehen". Denn Gegenleistungen seien unter anderem Imagegewinne und Marketingnutzen.

Deutlich mehr Zuschauerinnen und Zuschauer

Massiv war der Anstieg bei den Fans. 359.404 Zuschauerinnen und Zuschauer waren 2022/23 dabei, das sind durchschnittlich 2723 pro Partie. Es ist eine Steigerung von über 300 Prozent im Vergleich zur Vorsaison (insgesamt 106.420 Besucherinnen und Besucher). Damit reiht sich die Frauen-Bundesliga im europäischen Vergleich hinter der englischen Super League (710.257 gesamt/5381 im Schnitt) ein.

Den neuen Spitzenwert für ein Spiel stellte mit 38.365 Fans der 1. FC Köln bei der Partie gegen Eintracht Frankfurt im Rhein-Energie-Stadion auf. Apropos Frankfurt: Die Heimspiele der SGE-Frauen waren mit im Durchschnitt 5827 Zuschauerinnen und Zuschauern die am besten besuchten. Glatte 5000 weniger waren es in Leverkusen - die Schere klafft also weit auseinander.

Auch die TV-Reichweiten stiegen. Zwei ARD-Übertragungen knackten dabei die Millionenmarke. "Seit der laufenden Saison 2023/24 greift der neue Medienrechtevertrag, den wir in puncto Sichtbarkeit weiter für die Vereine und Spielerinnen nutzen können. Und das wird sich auch positiv auf die wirtschaftliche Grundlage der Liga auswirken", meinte DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch.

cfl

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