Es war die Szene des Spiels. Am Ende blieb sie zwar folgenlos, dennoch dürfte sie im Nachgang der Partie in aller Munde sein: Frankreichs Abwehrspielerin Renard wollte einen flachen Querpass von Norwegens Herlovsen vor dem eigenen Tor klären - und spielte den Ball beim Versuch, ihn mit dem Innenrist über die Grundlinie zu befördern, kontrolliert und ohne jede Bedrängnis ins eigene Tor (54.).
Es war das zwischenzeitliche 1:1, in einer Partie, die Frankreich beherrschte und sich des Sieges dennoch nicht gewiss sein durfte, bevor Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zum letzten Mal an diesem Mittwochabend in Nizza in ihre Pfeife blies.
Norwegen erarbeitet sich erste Chancen
Zu Beginn waren es ohnehin die Norwegerinnen, die besser im Spiel waren und zu ersten Chancen kamen, doch Saevik zielte am Tor von Les Bleues vorbei (11.), ehe Frankreichs Majri einen Kopfball von Engen kurz vor der Linie entschärfte (15.).
Dann legte Frankreich zu und baute vor allem über die umtriebige Diani auf dem rechten Flügel gehörig Druck auf, allerdings blieben die letzten Abspiele vor dem gegnerischen Tor lange zu unpräzise. Erst unmittelbar nach der Pause fiel der erste Treffer: Majri servierte von der linken Seite, und Gauvin drückte den Ball vom Fünfmeterraum über die Linie - das vollauf verdiente 1:0 (46.).
Videoassistent Zwayer meldet sich - Le Sommer trifft
Nachdem Renard wenig später auf der Gegenseite unfreiwillig das 1:1 erzielt hatte, entwickelte sich eine zerfahrene Partie. Frankreichs Dominanz, Frankreichs Schwung, Frankreichs Zielstrebigkeit, all das war nun dahin - und doch durfte der Turnierausrichter am Ende über den zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel jubeln, der ihm den Einzug ins Achtelfinale sicherte: Nach einem klaren Foul von Engen an Torrent griff Videoassistent Felix Zwayer ein und wies Steinhaus auf das Vergehen hin, Le Sommer übernahm Verantwortung und markierte vom Elfmeterpunkt mit einem trockenen Schuss das entscheidende 2:1 (72.).