Frauen-Europameisterschaft

EM: DHB-Team verliert gegen Frankreich und scheidet aus

Favorisierte Französinnen gewinnen mit 29:21

EM-Hauptrunde: DHB-Team verliert gegen Frankreich und scheidet aus

Am Ende chancenlos gegen Frankreich: Maike Schmelzer (re.) und die DHB-Auswahl.

Am Ende chancenlos gegen Frankreich: Maike Schmelzer (re.) und die DHB-Auswahl. IMAGO/PanoramiC

Der Traum vom EM-Halbfinale ist für die deutschen Handballerinnen endgültig geplatzt, nachdem das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch vor dem Duell gegen Olympiasieger Frankreich ohnehin nur noch Außenseiterchancen hatte. Gegen die favorisierten Französinnen rannte die DHB-Auswahl fast über die gesamte Spieldauer einem Rückstand hinterher, am Ende hieß es 21:29 (9:13). Das Warten auf die erste internationale Medaille seit WM-Bronze 2007 hält an.

Die DHB-Auswahl in der Hauptrunde der Handball-EM

Nach dem vorherigen 35:34 von Montenegro gegen Rumänien stand bereits fest, dass nur ein Sieg gegen Frankreich die geringe Chance aufs Halbfinale aufrechterhalten würde. Diese Gewissheit schien die deutsche Mannschaft zu Beginn zu hemmen, denn Frankreich zog schnell auf 3:0 davon. 

DHB-Team schafft Ausgleich - aber nie die Führung

Erst nach sechs Minuten gelang Grijseels das erste Tor. Die Rückraumspielerin von Borussia Dortmund war insgesamt mit sieben Treffern beste Schützin der Deutschen. Nach gut elf Minuten war beim 4:4 der Gleichstand hergestellt. Großen Anteil daran hatte aber auch Torfrau Katharina Filter, die mit etlichen Paraden ein starker Rückhalt in der Anfangsphase war.

Doch in der Folge drehte Frankreich vor 300 Zuschauern in Skopje auf. Dass es nicht einmal zu einer deutschen Führung reichte, lag einmal mehr an Schwächen im Abschluss. Immer wieder wurden beste Chancen vergeben. So zog der Favorit Mitte der ersten Halbzeit vom 6:6 über 9:6 auf 12:7 (25.) davon, was Gaugisch auch wegen der sich nun häufenden technischen Fehler mit Unmut an der Seitenlinie zur Kenntnis nahm.

Nach der Halbzeitpause keimte dann noch einmal kurz Hoffnung auf, als das DHB-Team den Rückstand beim 12:14 immerhin auf zwei Zähler verkürzte. Doch es folgten erneut Fehlwürfe und technische Fehler, wodurch eine mögliche Aufholjagd immer wieder im Keim erstickt wurde.

Am Ende wird es deutlich - für Rang fünf muss ein Wunder her

Zehn Minuten vor Schluss lag Deutschland beim 16:20 immer noch mit vier Toren zurück und konnte der Partie gegen einen in allen Belangen überlegenen Gegner auch in der Schlussphase keine Wende mehr geben. So wurde die Niederlage zum Ende hin immer deutlicher.

Durch die Pleite ist für die deutsche Auswahl auch das für die Olympia-Qualifikation bedeutsame Spiel um Platz fünf in weite Ferne gerückt. Dafür müsste man die Hauptrunde auf Platz drei beenden. Während die im Turnier weiter ungeschlagenen Französinnen und Montenegro vorzeitig das Ticket für das Halbfinale buchten, geht Deutschland am Mittwoch mit 2:6 Zählern als Tabellenfünfter in sein letztes Hauptrundenspiel gegen das punktgleiche Rumänien. Aber nur wenn Spanien und die Niederlande (beide 3:3) ihre letzten Spiele verlieren und die DHB-Auswahl gewinnt, würde der erhoffte Sprung auf Rang drei gelingen. Es muss also ein kleines Handball-Wunder her.

ehl, dpa